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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Janie nachdenklich, als sie den Blick durch das Tal schweifen ließ. »Wir haben schon hundert Mal darüber gesprochen, Kontakt zu anderen Gruppen aufzunehmen, aber bislang haben wir es noch nicht versucht.«
    »Das ist vielleicht auch klüger. Wir waren schon einige Male unterwegs. Zunächst fanden wir sogar einige Wohlgesinnte, aber keine dieser Gruppen schien sich mit uns zusammenschließen zu wollen. Rückblickend würde ich sagen, dass es zu früh war; es war schon im zweiten Frühling. Daher warteten wir ein Jahr und versuchten es noch einmal. Wir besuchten eine Siedlung, die wir für ziemlich vielversprechend hielten, in Anbetracht der Menge an Rauch, der dort regelmäßig zu sehen war. Wir hatten gedacht, dass sie ziemlich fortschrittlich sein müssten.« Lany beschattete ihre Augen und deutete nach Nordosten. »Dort drüben«, sagte sie. »Sehen Sie die Mobilfunkmasten, gleich hinter dem Hügel?«
    Janie blinzelte in der hellen Sonne. »Ich glaube. Dort, wo ein Ast herunterhängt?«
    Lany nickte. »Da in der Nähe ist die Siedlung oder zumindest war sie dort. Gott allein weiß, was aus ihnen geworden ist. Es war eine Katastrophe. Das Lager sah aus wie in einem Albtraum. Zelte und Kisten, Decken, die in den Eingängen hingen, überall Dreck. Es gab ein Haus, aber das sah aus, als würde es einem im nächsten Moment über dem Kopf einfallen. Alle Bewohner, die uns unter die Augen kamen, machten einen kranken Eindruck.«
    Janie beobachtete Lany, während sie sprach, und die Spannung in ihrem Gesicht verriet, dass sie sich nur mit Grausen an dieses Ereignis erinnerte.
    »Sie sahen uns kommen - sie müssen Späher gehabt haben - und fielen über uns her, kaum dass wir uns ihnen genähert hatten.«

    »O Gott«, sagte Janie. Sie erinnerte sich plötzlich an ihren eigenen Ausflug in die Welt außerhalb des Camps. Sie meinte noch zu spüren, wie ihr Finger den Abzug drückte, die weit aufgerissenen Augen ihres Angreifers verfolgten sie in den Träumen unzähliger Nächte. »Was haben Sie getan?«
    »Wir haben uns gewehrt«, sagte Lany. »Was hätten wir sonst tun sollen?«
    »Waren sie bewaffnet?«
    »Sie hatten ein paar Gewehre und schossen wie wild um sich, allerdings waren sie miserable Schützen.« Sie senkte die Augen. »Zwei haben wir ausgeschaltet, die anderen nahmen die Beine in die Hand.«
    Ausgeschaltet. Das klang so militärisch, und die Miene, die Lany dabei zeigte, deutete darauf hin, dass sie diejenige gewesen war, die sie ausgeschaltet hatte. Janie schwieg eine Weile. »Ich habe mein ganzes Erwachsenenleben lang versucht, Leben zu retten«, sagte sie dann. »Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals ein Leben nehmen würde. Aber als es hieß, er oder ich, da tat ich es.«
    Nun war es an Lany, eine Weile zu schweigen, bevor sie antwortete. »Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich nur ein Leben genommen habe. Es waren viel mehr.«
    »Waren Sie Soldatin?«
    Lanys Lachen klang bitter.
    »Nein«, sagte sie. »Ich war bei der Polizei. Ein Biocop.« Es folgte ein tiefer Seufzer, ihre Schultern schienen ein bisschen in sich zusammenzusinken.
    Am Rand des Wegs lag ein Baumstamm. »Sie sehen müde aus.« Janie deutete darauf. »Setzen wir uns doch kurz.«

    Janie ließ ihren Geist schweifen, während sie Lany musterte. Sie hoffte, dass mit dieser neuen Information die Erinnerung daran, woher sie die Frau kannte, zurückkäme. Schließlich fiel es ihr ein - sie sah das Jameson Memorial Hospital und danach Betsys Schule vor sich, umgeben von einem Maschendrahtzaun
und Leuten in neongrünen Schutzanzügen. Das Bild von jemandem, der einen Helm abnahm, drängte sich ihr auf. Und dann sah sie unvermittelt Lany Dunbars verjüngtes Gesicht vor sich, wie sie es das erste Mal gesehen hatte, angespannt und besorgt. Den Helm in der Hand, strich sich die Frau durchs Haar. Es war länger und von blonden Strähnen durchzogen, aber das Gesicht war dasselbe.
    Janie hatte damals erfolglos versucht, sich an ihr vorbeizuschleichen.
    Sie meinte noch Lanys Plastikhandschuh auf ihrem Arm zu spüren, den Griff, mit dem sie sie aufhielt, und dann die Stimme. Es tut mir leid, Ma’am, aber Sie können da nicht rein …
    »Waren Sie damals … in Northampton?«
    Lany nickte.
    Janie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Da war eine Schule, die abgeriegelt wurde …«, sagte sie.
    Lany senkte den Blick und starrte auf den Waldboden, als wüsste sie bereits, was kam.
    »Mein erster Mann und meine Tochter …«
    Janie konnte den

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