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Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus

Titel: Alejandro Canches 03 - Der Fluch des Medicus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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das an.«
    Er stand auf und überließ Bruce den Stuhl vor dem Bildschirm, um ihm über die Schulter zuzusehen, wie er eine lange Liste von Städten durchging.
    Nach einer Weile lehnte sich Bruce zurück. »Das haben wir schon beim letzten Mal abgefangen. Muss eine Liste mit den Orten sein, an denen die nächsten Treffen stattfinden werden.« Er deutete auf ein paar Textzeilen. »Worcester befindet sich auch auf der Liste. Nur noch keine Daten. Hoffen wir mal, dass es bald so weit ist.« Er erhob sich von dem Stuhl und forderte Fredo mit einer Geste auf, wieder vor dem Bildschirm Platz zu nehmen. »Okay, was wolltest du mir zeigen?«
    Fredo ließ den Code noch einmal durchlaufen, hielt ihn zwischendurch aber einige Male an und fuhr dann fort, bis er an einer bestimmten Zeile angelangt war.

    »Genau hier«, sagte er und deutete auf den Bildschirm. »Hier biegt eine Kopie der Nachricht nach links ab.«
    »Was meinst du damit, sie biegt nach links ab?«
    »Sie kopiert sich und schickt sich dann selbst noch einmal an einen anderen Empfänger. Ich kann genau sagen, auf welchem Server das passiert.« Er nannte die URL. »Ich weiß nur nicht, wo sich dieser Server physisch befindet.«
    »Könnte es sein … ich meine, könnte die Koalition …?«
    »Sie können die gleichen Nachrichten wie wir abfangen.«
    »Können sie uns auf diesem Wege finden?«
    »Die haben wahrscheinlich genauso wenig Zugang zu den Standorten, die sich hinter einer URL verbergen, wie wir. Aber wenn in Worcester ein Deltatreffen stattfindet - und Positive gibt’s hier in der Gegend eine Menge -, dann …«

    Steve Roy übernahm die Rolle des Außenministers. Er überraschte seine Gäste damit, dass er Weingläser und ein kleines Holzfässchen anschleppte.
    »Hausgemacht, aus wilden Trauben«, erklärte er grinsend. »Die haben wir hier ganz in der Nähe gefunden.« Er drehte den Hahn auf, der sich auf einer Seite des Fässchens befand; eine dunkelrote Flüssigkeit ergoss sich in die Gläser. Als jeder versorgt war, erhob er sein Glas und sagte: »Wir heißen Sie beide in Orange willkommen und hoffen, dass wir in der Zukunft noch mehr Mitglieder Ihrer Gruppe empfangen dürfen. Diesen Wein haben wir für eine besondere Gelegenheit aufbewahrt, und wir sind alle der Meinung, dass es etwas Besonderes ist, Sie hier bei uns zu haben. Die letzten Tage waren für uns alle sehr aufregend, ich weiß, aber was sich daraus entwickelt hat, ist einfach wundervoll. Allerdings möchten wir uns bei Michael entschuldigen, dass wir ihn fälschlicherweise, nun ja, unter Arrest gestellt haben …«
    Michael lachte. »Sie dürfen mich jederzeit wieder in Ihr Bibliothekszimmer sperren«, sagte er.
    »Das haben wir uns schon gedacht. Deshalb haben wir
Ihnen vorsorglich auch einen Bibliotheksausweis ausgestellt.«
    Steve reichte ihm ein kleines Holzbrettchen, in das die Worte Öffentliche Bibliothek Orange eingebrannt waren.
    Alle klatschten. Michael strahlte. Steve wandte sich an Janie. »Und wir danken Ihnen, dass Sie eines unserer Kinder gerettet haben.« Diese Bemerkung rief beifälliges Murmeln am ganzen Tisch hervor. Er reichte ihr ein kleines Päckchen, das in ein Stück hübschen blauen Stoff eingewickelt und mit einem Bändchen aus Leinen zusammengebunden war. Janie zog die Schleife auf und wickelte ein geschnitztes Holzherz an einem Lederband aus. Sie legte es sich um den Hals und führte es den anderen vor.
    »Vielen Dank«, sagte Janie, »aber ich war es ja nicht allein. Kristina verdient im Grunde mehr Dank als ich. Sie war diejenige, die es geschafft hat, das Insulin herzustellen. Ich hätte keine Ahnung gehabt, wie ich das anstellen sollte.«
    »Dennoch«, sagte Steve, »wussten Sie, wie damit zu verfahren ist, wie viel sie braucht - wir haben hier schon lange niemanden mehr mit einer medizinischen Ausbildung unter uns gehabt. Lany hat früher einmal ein paar Kurse absolviert und tut, was sie kann, aber von Zeit zu Zeit einen Arzt hier zu haben wäre großartig.«
    Und dann folgte das Angebot, viel schneller, als Michael oder Janie es erwartet hätten.
    »Ich möchte gleich auf den Punkt kommen«, sagte Steve. »Wir wollen Ihnen eine Art Tausch vorschlagen, der beiden Seiten dient. Wir schicken unsere Handwerker zu Ihnen, wenn Sie und Ihre, ich glaube, Pharmazeutin ist das richtige Wort, uns im Gegenzug gelegentlich besuchen und uns auf medizinischem Gebiet helfen. Immer nur für kurze Zeit, natürlich.« Er sah von Jamie zu Michael. »Wir brauchen einander.

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