Aleksandr - Mafia Lover
willst du später ein paar Salzstangen oder Chips.«
»Mhm vielleicht«, erwiderte Nastja.
Dann lief er eilig in die Küche und holte Knabberzeug, während sie den Fernseher einschaltete. Das Auswahlmenü des Filmes war alles andere als einladend. Blut lief über den Titel und das Geräusch einer Kettensäge untermalte es. Nastja atmete tief durch und nahm ein Kissen auf den Schoß. Aleksandr kam mit einer Schale Chips und einem Glas Salzstangen zurück. Er setzte sich neben Nastja und griff zur Fernbedienung. Anschließend musterte er sie. »Sicher, dass du den sehen willst? Der ist ziemlich blutig«, meinte er.
»Ja, bin ich, und wenn ich es nicht aushalte, habe ich das Sofakissen, um mich zu verstecken«, schmunzelte sie.
Er nickte, dann legte er seinen Arm auf die Lehne und drückte Play. Während es gruseliger wurde, rutschte Nastja immer näher zu ihm heran. Schließlich geschah ein Mord und sie warf sich in seinen Arm. »Oh mein Gott«, rief sie dabei aus und verbarg ihr Gesicht.
Es amüsierte ihn, wie sie reagierte. Beruhigend streichelte er ihr durchs Haar. »Das war mit Abstand die schlimmste Szene«, sagte er.
Sie nickte langsam und richtete sich wieder etwas auf. Nastja legte ihre Wange auf seine Brust und das Kissen in seinen Schoß, damit es griffbereit war.
Aleksandr schaute zu ihr herunter. Der Streifen wurde ihm egal und so, fing er an, ihre Schläfe mit den Fingerspitzen zu kosen.
Nastja sah zu ihm hoch. »Hast du auch Durst?«, fragte sie.
»Ja, ich hol uns was«, antwortete er.
Sie setzte sich und er stand auf. »Was möchtest du?«
»Irgendwas«, entgegnete sie.
Er lief in die Küche, nachdem Nastja den Film pausiert hatte. Allein wollte sie keinesfalls weiterschauen.
Nach ein paar Minuten kam er mit einer Flasche Sekt und zwei Gläsern zurück. »Ich dachte, dass wir den Abend noch gebührend ausklingen lassen«, sagte er.
»Hmm okay.« Sie ahnte, worauf das hinauslaufen sollte, aber noch einmal wollte sie nicht mit ihm schlafen.
»Willst du den Film zu Ende gucken?«, fragte er.
»Nicht wirklich«, antwortete Nastja gequält. Aleksandr lachte auf. »Schon gut. Soll ich uns eine Komödie einlegen?«
»Nein, ich … bin müde«, erwiderte sie und stand auf. »Danke für den … schönen Tag.« Daraufhin verließ sie das Wohnzimmer. Nastja eilte auf ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Anschließend zog sie sich ein Shirt an, das in ihrem Schlafzimmer war, und legte sich ins Bett. Sie betete, dass sie schnell einschlief, falls er noch mal nach ihr sah. Er tat es jeden Abend, sie hatte ihn immer gehört. Weil sie einen trockenen Hals hatte, trank sie einen Schluck des Wassers. Dann ging schon die Tür auf. Nastja verdrehte die Augen. »Warum läufst du vor mir weg?«, fragte Aleksandr.
»Ich bin nicht weggelaufen. Ich bin müde und möchte schlafen«, antwortete sie.
»Hmm bist du dir sicher?« Er musterte sie aufmerksam.
Nastja sah ihn an. »Ja, ich bin mir sicher. Ich möchte nur schlafen, Aleksandr. Wenn du willst, kannst du dich zu mir legen, aber ich bin nicht mehr gesprächig heute.«
Er seufzte leise. »Nein, ich will dich nicht wach halten. Schlaf gut Nastja.«
»Danke, du auch.« Dann ging er wieder. Nastja atmete auf, als er weg war, und ließ sich zurück in die Kissen fallen. Sie dachte nach. »Ich habe ihm bestimmt Hoffnungen gemacht«, murmelte sie. Kurz vorm Einschlafen entschied sie, dass sie ihm nun einmal mehr die kalte Schulter zeigen musste.
KAPITEL 11
Nachdem sie an Nastjas Geburtstag noch ein wenig Zeit miteinander verbracht hatten, wurde sie schweigsam. In der vergangenen Woche hatte sie bloß das Nötigste mit Aleksandr geredet. Sie wollte nach Hause, doch wusste sie, dass er sie nicht gehen ließ. Nun saß sie in ihrem Schlafzimmer und begutachtete die Fußfessel, die er ihr wieder angelegt hatte. Das Ding nervte sie und sorgte nicht dafür, dass sie Vertrauen aufbaute, geschweige denn anfing, ihn zu mögen. All die widersprüchlichen Gefühle ihres Geburtstags waren vergessen. In den letzten Tagen hatte Aleksandr mit sich gehadert. Er wollte sie gerne nach Hause lassen, aber das war schon ihretwegen schwierig, auch wenn sie es ihm sicher nicht glaubte. Außerdem würde es den Krieg zwischen ihren Familien bloß weiter anfachen, obwohl bereits auf beiden Seiten viele gestorben waren. Einschließlich der Verlobten seines Bruders.
Nastja blieb zurückgezogen in ihrem Zimmer, weil sie ihm nicht begegnen wollte. Allerdings überlegte sie, wann
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