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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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wichtiger war, zu wem?
    Das Wetter änderte sich, als der Frühling in den Sommer überging, und wurde heißer und feuchter. Das Verhältnis zu meinem Gemahl blieb unverändert. Zu meinem Missfallen verschwand er an den meisten Abenden, blieb beunruhigend lange fort, und mit jedem Tag, der verging, machte ich mir mehr Sorgen über sein Treiben. Ich musste wissen, ob ich Grund zur Sorge hatte, und überlegte mir eine andere Strategie, um eine Antwort auf meine Frage zu bekommen. Wenn Steldor mir nicht sagen wollte, wo er hinging, dann würde ich jemand anderen fragen müssen. Und es war nicht schwer zu erraten, an wen ich mich wenden würde. Galen, dessen war ich mir sicher, wusste alles, was es über Steldor zu wissen gab.
    Nachdem ich am nächsten Tag früh im Teesalon zu Mittag gegessen hatte, kehrte ich am Nachmittag in mein Arbeitszimmer zurück und ließ Galen die Nachricht zukommen, dass ich ihn, so rasch es ihm möglich wäre, zu sprechen wünschte. Ich versuchte, mich auf diverse Angelegenheiten der Haushaltsführung im Palast zu konzentrieren, während ich auf ihn wartete, doch mit meiner Konzentrationsfähigkeit war es nicht weit her. Die Zweifel an Steldor und meine wachsende Sorge um London und Narian störten meine Gedanken. Es war später Nachmittag, als der Haushofmeister schließlich auf der Türschwelle erschien.
    »Ihr wolltet mich sprechen, Eure Hoheit?«
    Ich nickte und deutete auf einen Stuhl neben dem Sofa, auf dem ich bereits saß. Obwohl ich darauf brannte, eine Antwort auf meine Frage zu bekommen, scheute ich mich, das Thema anzuschneiden und unternahm zunächst einen unbeholfenen Versuch, Konversation zu machen, nachdem er sich zu mir gesellt hatte.
    »Wie steht es dieser Tage um Euch und Tiersia?«
    »Sehr gut«, sagte er mit einem freundlichen Lächeln. »Aber ich bezweifle, dass Ihr mich hergebeten habt, um mit mir über meine Verlobte zu sprechen.«
    »Das war nicht der vordringliche Grund. Aber ich gratuliere trotzdem. Ich wusste nicht, dass Eure Beziehung schon so weit gediehen ist.«
    »Danke sehr«, sagte er und sah mich neugierig an. »Nach der Farbe Eurer Wangen zu urteilen, würde ich schätzen, dass es etwas mit Eurem Gemahl zu tun hat. Also warum sagt Ihr mir nicht unumwunden, was Ihr tatsächlich auf dem Herzen habt?«
    »Na gut.« Ich holte tief Luft, warf meinen Stolz über Bord und kam sogleich zur Sache. »Steldor verlässt mehrmals pro Woche spätabends unsere Gemächer, aber er mag mir nicht sagen, wohin er geht oder wen er trifft. Da Ihr sein bester Freund seid, könnt Ihr mir da vielleicht weiterhelfen.«
    Galen überraschte mich mit seinem Gelächter. »Darf ich fragen, was er Euch über seine Aktivitäten erzählt hat?«
    »Wie schon gesagt, sehr wenig. Und dass er so heimlich tut, veranlasst mich zur Sorge.«
    »Was befürchtet Ihr denn, das er tun könnte?«
    Wieder errötete ich und ließ meinen Blick verlegen durchs Zimmer schweifen. Fast bereute ich schon die Entscheidung, dieses peinliche Gespräch überhaupt gesucht zu haben, und halbwegs wünschte ich mir einen Cokyrier herbei, der durch das Erkerfenster hinter mir hereinstürzte, nur um die Situation zu beenden.
    »Ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob er die Zeit mit einer anderen Frau verbringt«, gestand ich schließlich.
    Wieder lachte Galen auf. »Hat er Euch das glauben gemacht?«
    »Er hat es nicht so direkt gesagt«, erwiderte ich kleinlaut und rang die Hände in meinem Schoß. »Aber er weicht jedes Mal meinen Fragen aus, wenn ich das Thema anschneide.«
    Galen wurde wieder ernst, und ich wusste, dass er mir ehrlich antworten würde.
    »Nun, Ihr braucht Euch nicht zu sorgen. Steldor verbringt die Zeit mit mir oder anderen Kameraden. Wir spielen Karten oder würfeln und trinken natürlich ein wenig Bier. Oft treffen wir uns in der Kaserne, aber manchmal spielen wir beide auch in seinem Studierzimmer Schach.«
    Eine Welle ungeheurer Erleichterung überfiel mich, und ich nickte dankbar.
    »Mylady«, neckte Galen mich gutmütig, »Ihr scheint mit einem Mann verheiratet zu sein, dem es beliebt, Euch glauben zu machen, er sei ein Frauenheld, aber glaubt mir, das ist er nicht. Er liebt eine einzige Frau, die Ihresgleichen sucht, und hat das Interesse an allen anderen verloren. Ich habe noch nie einen Mann so verliebt gesehen.«
    Mein Herz wurde ganz leicht, und meine Stimmung hob sich. »Ich denke, Tiersia sollte gut auf Euch achtgeben, denn ich fürchte um Eure Sicherheit, sobald andere Frauen Euren

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