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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Chase, haben Sie mitgehört?«
    »Ja. Gibt es noch etwas, das ich noch nicht weiß.«
    »Können Sie irgend etwas tun?«
    »Ich bin für alle Vorschläge offen.«
    »Ich verstehe, Chase. Wir werden gleich dort sein.«
    »Ich sehe hier nichts, was schwimmen könnte, bis auf die Sitze vielleicht, und die sind im Boden verankert.«
    »Verstanden. Sie können sich noch ein paar Minuten halten. Wir gehen jetzt in den Landeanflug. Sind gleich da.«
    »Ich kann den Bus sehen. Er folgt mir.«
    »Gut.«
    Wieder Quinda: »Chase, Sie werden doch keine Schwierigkeiten haben, aus dem Gleiter herauszukommen, oder?«
    »Nein«, sagte sie, und ihre Stimme klang wieder eine Spur weicher. »Ich komme schon zurecht.«
    »Chase? Heißen Sie so?« Die Buspilotin.
    »Ja.«
    »Okay, Chase. Wir bleiben direkt neben Ihnen. Und Ihre Freunde kommen schon. Sie werden es schaffen.«
    »Danke.«
    »Ich kann Sie nicht aus dem Wasser holen. Das Meer ist zu rauh für mich, als daß ich tief genug heruntergehen kann, um Sie zu erreichen.«
    »Schon gut.«
    »Ich meine, ich habe zwanzig Passagiere an Bord.«
    »Schon in Ordnung. Wie heißen Sie?«
    »Hoch. Mauvinette Hoch.«
    »Danke, Mauvinette.«
    »Sie sind dicht über dem Wasser. Sie werden in etwa zwanzig Sekunden aufschlagen.«
    Wir waren jetzt ebenfalls dicht über der Oberfläche. Das Meer rollte schwer unter uns, und der Wind heulte.
    Quinda war wieder verstummt. Ich schickte mich an, das Tau zu entrollen.
    Auf einem der Monitore blinkte es. »Übertragung vorn Bus«, sagte Quinda. Wir sahen von oben ganz aus der Nähe auf den beschädigten Gleiter hinab. Die Scheinwerfer des Busses beleuchteten die Szene. Wir konnten Chase im Cockpit sehen, in den Sitz gepreßt, sich am Steuerungsgriff festhaltend. Der Gleiter wirkte arg mitgenommen: das Fahrgestell verschwunden, Löcher im Rumpf, die Heckflosse abgebrochen, eine der Tragflächen zertrümmert.
    »Wie lange noch?« fragte ich.
    »Drei, vielleicht vier Minuten.«
    »Unmöglich«, flüsterte ich, die Hand über dem Komlink, damit Chase mich nicht hören konnte.
    »Wir schaffen es«, sagte Quinda.
     
    Sie prallte hart auf.
    Der Gleiter sackte in ein Wellental, und das Meer schlug über ihm zusammen.
    Wir alle riefen Chase’ Namen, doch im Cockpit bewegte sich nichts.
    »Er sinkt«, rief die Hoch.
    Der Gleiter rollte im weißen Wasser; eine Tragfläche hob sich kurzfristig und brach dann ab; ihre Lampen brannten noch immer hell.
    »Wir sind direkt über ihr«, sagte die Hoch. »Verdammt, hätte dieses Ungetüm doch nur eine Luke im Boden.« Sie klang aufgewühlt.
    Quindas Atem kam in kurzen, heftigen Stößen. »Sie kommt nicht raus«, sagte sie. »Alex …« Ihre Stimme wurde immer schriller. »Sie schafft es nicht.«
    Die Buspilotin flüsterte ihren Namen.
    »Kommen Sie schon, Chase. Schaffen Sie Ihren Arsch da raus.«
    Nichts. Das Wrack glitt unter die Wasseroberfläche.
    Wir rasten über den rollenden, weiß schäumenden Ozean.
    »He!« Die Stimme der Hoch. »Was machen Sie da hinten?«
    Eine andere Außenkamera schaltete sich ein. Wir sahen die Hauptluke des Busses. Gelbes Licht erschien um sie herum, und dann schwang die Tür nach außen auf. Eine Frau, die sie aufgestoßen hatte, wäre dabei fast hinausgefallen.
    Die Hoch fluchte überaus gotteslästerlich.
    Ein Mann – sein Name war Alver Cole, ich werde ihn mein ganzes Leben lang nicht vergessen – tauchte in der Türöffnung auf, zögerte und sprang ins Meer hinaus. Er wurde augenblicklich von dem schwarzen Wasser verschluckt.
    Quinda trat auf die Bremsdüsen. »Noch eine Minute«, sagte sie.
    Ein Busscheinwerfer senkte sich und erfaßte Cole, der wieder aufgetaucht war und auf das Cockpit zuschwamm.
    Die Hoch schaltete die Vergrößerung ein. Der Schwimmer und das Wrack wurden von einer Welle hochgehoben. »Ich weiß nicht«, sagte die Buspilotin, »ob Sie das auf Ihrem Bildschirm sehen können, aber es sieht ganz danach aus, als habe er sie erreicht.«
    »Hoch«, sagte ich. »Ihre Tür ist noch auf. Sie wollen doch nicht, daß noch jemand springt, oder?«
    »Das will ich nicht hoffen, verdammt noch mal.« Sie befahl einem Passagier, sich darum zu kümmern. Sekunden später erlosch das Licht.
    »Die Patrouille kommt schnell näher«, sagte Quinda. »Sie wird in vier oder fünf Minuten hier sein.«
    In dem Bus erklang Jubelgeschrei. »Er winkt«, sagte die Hoch. »Er hat sie.« Die Hoch manövrierte das große Fahrzeug geschickt und hielt die Scheinwerfer auf das Wasser

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