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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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über Funk erstattet, laut Auskunft der zwei oder drei Hafenbeamten, die bereit waren, mit mir zu sprechen. Niemand ging von Bord, niemand ging an Bord. Vor der Ausstiegsrampe fand sich eine Menschenmenge zusammen, wie es immer der Fall ist. Ich weiß nicht, ob Sie etwas über Saraglia wissen oder nicht, doch die Schiffe kommen direkt in die Landebuchten mitten in der Stadt hinab. Die Wände sind durchsichtig, so daß die Leute, die ihren Kindern mal ein Raumschiff zeigen wollen, auf der Straße stehen und die Tenandrome sehen können, wie sie an ihren Kabeln schwebt. Die Innenbeleuchtung des Schiffs war eingeschaltet, und man konnte die Mannschaft bei der Arbeit beobachten. Doch niemand kam die Röhren hinab. Das war noch nie zuvor passiert.
    Alle waren ziemlich aufgeregt, besonders die Geschäftsleute. Sie kamen sich betrogen vor. Die Schiffe tragen einen Großteil zum planetaren Einkommen bei.«
    »Aber diesmal nicht.«
    »Diesmal nicht.« Sie erschauderte leicht. »Schließlich kamen Gerüchte auf.«
    »Was für Gerüchte?«
    »Daß es ein Pestschiff sei. Doch wenn das der Fall gewesen wäre, hätten sie sie auf Fischschüssel, dem zweiten Halt, nicht von Bord gelassen.«
    »Und sie sind auf Fischschüssel von Bord gegangen?«
    »Gabe zufolge ja. Er behauptete, sie hätten das Schiff dort routinemäßig überholt.«
    »Das war das endgültige Ziel?«
    »Die Vermessung unterhält dort ihr regionales Hauptquartier. Ja. Dorthin fliegen sie zur Generalüberholung, Ausmusterung und Aufstellung neuer Mannschaften.«
    »Wie viele waren an Bord?«
    »Eine Besatzung von sechs Mann. Achtzehn Vermessungstechniker.« Chases Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. »Die Westover lief Saraglia an, als ich dort war. Alle machten verdammt hart einen drauf. Sie blieb etwas über eine Woche, was wohl dem Durchschnitt entspricht. Eine Menge Frauen und Alkohol; für mich ist es ein Wunder, daß überhaupt jemand nach Hause fliegt. Die Tenandrome flog innerhalb eines Tages weiter.«
    »Hat die Vermessung erklärt, warum die Mission abgebrochen wurde?«
    »Sie hat behauptet, es läge ein Fehler beim Armstrong-Antrieb vor, und das Problem übersteige die Werftmöglichkeiten auf Saraglia – übrigens gar keine unvernünftige Behauptung. Und es sei niemand von Bord gegangen, weil die Zeit von entscheidender Bedeutung sei.«
    »Vielleicht war das die Wahrheit.«
    »Vielleicht. Das Schiff wurde auf Fischschüssel gewartet, und Gabe sagte mir, die Unterlagen wiesen darauf hin, daß beim Antrieb eine gründliche Überholung nötig gewesen sei.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Gabe konnte niemanden finden, der tatsächlich an den Armstrong-Einheiten gearbeitet hatte. Und das Vermessungsamt reagierte ziemlich ungehalten, als es herausfand, daß er Fragen stellte. Ihm wurde formell der Zugang zu seinen Unterlagen verweigert.«
    »Wie, zum Teufel, haben sie das gedeichselt?«
    »Ganz einfach. Sie haben ihn zum Sicherheitsrisiko erklärt. Ich hätte das gern gesehen.« Sie lächelte. »Ich war zu dieser Zeit auf Saraglia. Nach dem Tonfall seiner Nachrichten zu urteilen, war er wie vom Schlag getroffen. Doch dann teilte er mir mit, daß Machesney Erfolg gehabt habe und daß er auf dem Weg zu mir wäre. Und daß ich ein Schiff besorgen solle.«
    »Machesney?«
    »Das hat er gesagt.«
    »Wer, zum Teufel, ist Machesney?«
    »Keine Ahnung. All dieses Zeug um Christopher Sim. Vielleicht hat er Rashim Machesney gemeint.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Hat auch jemand mit dieser Sache zu tun, der nicht schon seit über hundert Jahren tot ist?« Rashim Machesney: der große alte Mann des Widerstands. Genial, fett, brillant, Experte für die Gravitationswellentheorie, wechselte er sich bei den planetarischen Legislaturen mit Tarien Sim ab und verwandte seinen gewaltigen Einfluß für die Sache der Konföderation. Wieso hatte er Erfolg gehabt?
    »Ich kenne keine anderen Machesneys«, sagte Chase.
    »Nachdem die Reparaturen schließlich abgeschlossen waren, beeilte sich das Vermessungsamt, die Tenandrome wieder hinauszuschicken. Sie hatten bereits eine neue Mission vorbereitet. Der Kapitän und die meisten ursprünglichen Besatzungsmitglieder waren an Bord.«
    »Kann es sich um einen Rückflug gehandelt haben? Dorthin, woher sie kamen?«
    »Nein«, sagte Chase. »Zumindest glaube ich das nicht. Ihr Ziel war ein Gebiet achtzehnhundert Lichtjahre weit draußen. Zu weit. Wenn wir davon ausgehen, daß Gabe wirklich gewußt hat, wo sie vorher waren, und falls

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