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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Ausweichmanöver. Auf Autosteuerung schalten. Die Komlink-Verbindung mit der Corsarius unterbrechen. Auf mein Kommando Kurs Null-Drei-Acht-Komma-Sechs.«
    »Nein!« schrie Tarien. »Wir müssen mit ihm sprechen! Herausfinden, was da los ist!«
    »Wir sprechen später mit ihm«, sagte LeMara. »Im Augenblick will ich nur verhindern, daß Strahlenwaffen auf uns gerichtet werden.« Er wandte sich ungeduldig an den Offizier zu seiner Rechten. »Rudergänger, Befehl ausführen!«
    Das Schiff bewegte sich unter mir. Ich wurde wieder in den Sitz gedrückt.
    »Sie ist noch immer bei uns.« Die große Kugel der Corsarius hing direkt vor meiner Sichtluke.
    »Das ist physikalisch unmöglich«, sagte ich in den Komlink. Ich hatte mit keiner Antwort gerechnet, doch die Stimme des Monitors war wieder da.
    Sie haben recht, sagte er. Fragen Sie die Ashiyyur. Sie werden Ihnen sagen, daß die Corsarius keinen physikalischen Gesetzen unterworfen und Christopher Sim weit mehr als nur ein Mensch ist.
    Sims Schiff rotierte und richtete damit weitere Waffentürme auf uns.
    »Impulsgeschütze«, sagte der Kapitän.
    Eine ferne Stimme stellte fest: »Kernschußweite.«
    Es gab keinen warnenden Blitz. Die Geschosse waren lichtschnell, und so nahm ich nur das harte Zerreißen von Metall wahr, plötzliche Dunkelheit und das Heulen der entweichenden Atmosphäre.
    Ein Schrei hob sich und verstummte. Ein plötzlicher kalter Schlag fuhr durch meine Kabine. Ich bekam keine Luft mehr, und etwas schlug gegen meine Rippen. Ich wurde mir seltsam deutlich der Lehne des Sessels in meiner rechten Hand bewußt. Das Schiff, die Kabine, meine Atemnot, alles konzentrierte sich auf dieses Stück stoffüberzogenes Metall.
    »Der Mistkerl bereitet sich auf eine zweite Salve vor.«

 
13 |
     
     
    Ein Mob ist Demokratie in ihrer reinsten Form.
    – Christopher Sim zugeschrieben,
    aus: Die dellacondanischen Annalen
     
    Meine Stirn war ganz kalt. Etwas bewegte sich darauf, ein Tuch, eine Hand, irgend etwas. Ich lauschte dem Rhythmus meines Atems; ein leichter Schwindel überkam mich, als ich mich zu bewegen versuchte. Meine Rippen und mein Hals schmerzten.
    Licht fiel auf meine Lider.
    »Alex, sind Sie in Ordnung?«
    Chases Stimme. Aus weiter Feme.
    Wasser tropfte in ein Becken.
    »Hallo«, sagte ich, noch immer in der Dunkelheit treibend.
    Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und drückte die Lippen auf meine Stirn. »Schön, daß Sie wieder da sind.«
    Ich griff unbeholfen nach ihr, um einen Nachschlag zu bekommen, doch sie wich zurück und lächelte. Die Geste drang jedoch nicht bis in ihre Augen. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Schrecklich.«
    »Sie scheinen sich nichts gebrochen zu haben. Nur ein paar Prellungen. Was haben Sie da drin gemacht?«
    »Herausgefunden, was mit unbeteiligten Zuschauern passiert«, sagte ich.
    »Soll ich einen Arzt rufen?«
    »Nein. Mir geht es schon besser.«
    »Vielleicht sollten wir doch lieber einen kommen lassen. Ich kenne mich da nicht genau aus, aber Sie könnten innere Verletzungen davongetragen haben.«
    Ich sah in ihre grauen Augen. Sie war keine Quinda Arin, sah in diesem Augenblick aber sehr gut aus. »Mir geht es gut«, sagte ich. »Wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Jacob hat mich gerufen.«
    »Jacob?«
    »Das schien mir die beste Idee zu sein.«
    »Er hat bemerkt, daß Sie Probleme hatten.«
    »Dein Gesicht glühte förmlich«, sagte Jacob. »Und dein Atem ging unregelmäßig.«
    »Also hat er Sie herausgeholt.« Sie reichte mir ein Glas Wasser.
    »Danke.« Ich nippte daran und versuchte, mich aufzusetzen. Aber die Bewegung schmerzte zu sehr. »Wie ist es passiert?«
    »Wir sind nicht ganz sicher. Das Simul war defekt.«
    Ich lachte herzhaft darüber, was mir sofort einen Krampf einbrachte.
    »Alex«, sagte Jacob, »ich habe alle Szenarien untersucht. Ganz gleich, welches du benutzt hättest, es wäre immer dasselbe passiert. Sogar bei den Kreiseln. Wärest du mit Sims Landetrupp nach Hrinwhar zurückgekehrt, hättest du festgestellt, daß der Plan, die Ashiyyur abzulenken, nicht ganz aufgegangen wäre, und die Dellacondaner wären dezimiert worden. Das sind nicht die Simulationen, die wir kopiert haben.«
    »Der Einbrecher«, sagte ich.
    »Ja«, stellte Jacob fest.
    Ich versuchte noch immer, mich aufzusetzen, doch Chase drückte mich zurück.
    »Vielleicht erklärt das, warum sie die Betten durchwühlt und das Buch gestohlen haben.«
    »Ich sehe da keinen Zusammenhang«, sagte Jacob.
    »Was ist mit den Betten?«

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