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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sehen.
    »Da schau her«, sagte er sichtlich erfreut. »Was hältst du davon, Chase?«
    »Wovon?«
    »Siebenundzwanzig-zweiundvierzig.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Erinnerst du dich, wann es passiert ist?« Er sprach von dem Zeitpunkt, als sich die Umlaufbahnen des Docks, des Monds und Margolias beinahe überschnitten hatten. Dem Zeitpunkt der Katastrophe.
    »Ja. Das war 2745.«
    »Drei Jahre, nachdem die Seeker verunglückt ist.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Sie wussten mindestens drei Jahre vorher Bescheid, Chase. Denk mal nach. Sie hatten drei Jahre, um sich in Sicherheit zu bringen.«
    »Das haben sie versucht«, sagte ich. »Sie haben die Seeker instandgesetzt. Es hat nicht funktioniert.«
    »Glaubst du, dass sie so schnell aufgegeben haben?«
    »Aufgegeben? Komm schon, Alex. Sie waren in einer unmöglichen Situation. Als die Seeker hochgegangen ist, hatten sie keine interstellaren Kapazitäten mehr. Überlichtkommunikation hat es nicht gegeben. Was hätten sie denn tun sollen?«
    »Die hatten ein paar sehr kluge Leute, Chase. Sie hatten Techniker, Physiker, Ingenieure. Sie wussten, wie der Überlichtantrieb funktioniert.«
    »Das hilft wenig, wenn sie keinen bauen können.«
    »Aber sie hatten drei Jahre.«
    »Das hast du schon mal gesagt. Ich weiß nicht, was das ändern sollte. Man braucht eine hoch entwickelte Industriebasis, um die Energie zu erzeugen, die dafür notwendig wäre. So etwas kann man nicht einfach mitten im Wald machen, egal, wie schlau die Leute sind.« Ich hatte schon so oft mit Harry Williams gesprochen, dass mich das ganze Thema inzwischen frustrierte. Wenn diese Leute so klug gewesen waren, warum hatten sie die Umgebung dann nicht untersucht, ehe sie sich dort angesiedelt haben? Und ihre Kinder mitgenommen haben?
    »Nein.« Alex schüttelte den Kopf. Etwas, das seitlich außerhalb des Aufnahmewinkels lag, erregte seine Aufmerksamkeit. »Ich muss weiter, Chase. Aber wir übersehen trotzdem etwas.«
    Ich vergaß, ihm von Boltons Anruf zu berichten.
     
    Keine Stunde später, als ich gerade Feierabend machen wollte, meldete sich Bolton erneut über das Netz. »Er ist noch nicht zurück«, sagte ich zu ihm. »Noch zwei oder drei Tage.«
    »Die Sache kann nicht warten.«
    »Was ist los, Ollie?« Er sah so verstört aus, dass ich glatt meinen Groll vergaß.
    »Darüber möchte ich nicht über ein offenes Netz sprechen. Können wir uns irgendwo treffen?«
    »Mann, Ollie. Ich habe zu tun.«
    »Bitte. Es ist wichtig.«
    Demonstrativ setzte ich eine wenig erfreute Miene auf. »Wann und wo?«
    »Ist Brockbee’s in Ordnung? Um acht?«
    »Sagen wir sieben.«
     
    Ich habe im Landhaus immer frische Sachen zum Anziehen parat, also musste ich nicht erst nach Hause gehen. Ich duschte, zog mich um und steckte mir einen Scrambler in die Tasche, auch wenn ich nicht glaubte, dass von Ollie Bolton Gefahr für mich ausgehen könnte. Als die Sonne gerade den Horizont berührte, nahm ich den Firmengleiter und machte mich auf den Weg in die Stadt.
    Brockbee’s ist ein Privatclub, der sich hinter einer hohen Mauer versteckt und, da er zu den Lieblingslokalitäten von Politikern und Wirtschaftsgrößen zählt, einen hohen Sicherheitsstandard aufweist. Ich wurde bereits beim Anflug angerufen und nach dem Grund für meinen Besuch gefragt. Ich nannte meinen Namen und erklärte, dass ich mit Dr. Bolton verabredet sei.
    »Einen Moment, bitte.« Ich kreiste langsam über der Landeplattform auf dem Dach. »Wunderbar, Ms Kolpath, willkommen bei Brockbee’s. Bitte überlassen Sie uns die Steuerung. Wir bringen Sie herunter.«
    Minuten später schlenderte ich in den Speiseraum. Der Empfangschef sagte mir, dass Dr. Bolton noch nicht eingetroffen sei, führte mich aber an meinen Tisch. Es war genau sieben Uhr.
    Zwanzig Minuten später saß ich immer noch da. Ein Hausavatar kam zu mir und erkundigte sich, ob ich etwas trinken wollte, während ich wartete. Oder ob ich vielleicht einen Appetithappen wünsche. »Wir haben heute Abend ein paar exzellente Hors-d’œuvres.«
    Ich verzichtete.
    Nach einer halben Stunde überlegte ich, ob ich ihn anrufen sollte, aber dann dachte ich, was soll’s. Auf dem Weg hinaus bat ich den Empfangschef, er möge Bolton Grüße von mir ausrichten, falls er noch auftauchen sollte.
     
    Carmens Stimme weckte mich aus einem tiefen Schlaf. »Du hast einen Anruf, Chase. Hört sich wichtig an.«
    Spontan dachte ich, Bolton würde sich melden.
    »Inspektor Redfield«, sagte sie.
    Draußen

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