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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war es noch dunkel. Was um alles in der Welt konnte der jetzt von mir wollen? Dann bekam ich plötzlich Angst, Alex könnte etwas zugestoßen sein. Ich schnappte mir einen Hausmantel und hastete hinaus ins Wohnzimmer. »Stell ihn durch, Carmen.«
    Er zeigte sich auf dem Vordersitz eines Polizeigleiters und sah ein wenig zerzaust aus. »Chase«, sagte er. »Tut mir leid, dass ich Sie zu dieser gottlosen Stunde belästigen muss.«
    »Schon in Ordnung, Fenn. Was gibt es denn?«
    Er verzog das Gesicht. Schlechte Neuigkeiten. »Ollie Bolton ist tot«, sagte er. »Jemand hat eine Treibstoffleitung an seinem Gleiter durchtrennt.«
    Ich brauchte einen Moment, um die Nachricht zu verdauen. Bolton, tot? Ich konnte es kaum glauben. »Wann?«, fragte ich.
    »Wir sind noch dabei, das zu rekonstruieren. Sieht aber aus, als wäre es schon ein paar Stunden her. Offenbar ist er gestartet, hat ein Stück weit abgehoben, und dann sind die Triebwerke abgestorben. Er ist auf sein eigenes Grundstück gestürzt. Ein Nachbar, der gegen Mitternacht nach Hause gekommen ist, hat die Trümmer gefunden.«
    »Okay. Sind Sie sicher, dass es ein Mord war?«
    »Ohne Frage.«
    »Und warum rufen Sie mich an?«
    »Seine KI sagt, er hätte sich gestern Abend mit Ihnen zum Essen verabredet.«

 
Sechsundzwanzig
     
     
    Am Weltenmorgen,
    Als die Erde dem Himmel noch näher war als heute.
    Robert Browning
    Pippa geht vorbei, 1841 n. Chr.
     
    Am Morgen wurde Kolchevsky von den Medien interviewt. »Ich werde nicht behaupten, ich war eine Freund von ihm«, sagte er. »Ich werde nicht einmal behaupten, die Welt sei schlechter dran ohne ihn. Aber mir wäre es lieber gewesen, er hätte die schrecklichen Auswirkungen seines Handelns begriffen. Ich bin überzeugt, die Polizei wird keine Mühen scheuen, um den Verantwortlichen dieser abscheulichen Tat vor Gericht zu bringen.«
    Ich gab Alex Bescheid, worauf er ankündigte, er werde seinen Urlaub, der sowieso beinahe zu Ende war, abbrechen und zurückkommen. »Solange wir nicht wissen, wer das getan hat« , sagte er, »ist es durchaus möglich, dass auch uns noch jemand im Visier hat. Pass auf dich auf.«
    Fenn bestellte mich in sein Büro. Es sah so aus, sagte er, als wäre das Opfer gerade auf dem Weg zu seinem Treffen mit mir gewesen, als sein Luftfahrzeug abgestürzt war. »Wenn ich recht verstehe, haben Sie keine Ahnung, was er mit Ihnen besprechen wollte?«
    »Nein«, sagte ich. »Nicht die geringste.« Ich hatte den Verdacht gehabt, er würde versuchen, mich Alex abzuwerben. Aber das hörte sich doch sehr danach an, als würde mein Ego Überstunden machen. Und selbst wenn es gestimmt hätte, konnte ich mir nicht vorstellen, inwiefern diese Information den Ermittlungen hätte dienlich sein sollen.
    Er erkundigte sich nach Alex’ Beziehung zu Bolton. War die Animosität zwischen den beiden Männern allgemein bekannt?
    »Nein«, sagte ich. »Sie denken doch nicht, dass Alex irgendwas damit zu tun hat?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich kenne ihn zu gut, um so etwas von ihm zu glauben. Trotzdem hat Alex ein Motiv. Wo steckt er denn?«
    Er teilte mir mit, dass er Alex sprechen wolle, sobald er wieder auftauchte.
     
    Der Täter war immer noch im Dunkeln, als das Frühjahr dem Sommer wich. Wir ließen größtmögliche Vorsicht walten. Niemand kam auch nur in die Nähe des Rainbow- Gleiters oder unserer persönlichen Fahrzeuge, ohne Alarm auszulösen. Wir beide trugen ständig eine Waffe bei uns, und ich lernte, meine Umgebung sehr genau im Auge zu behalten. Das war nicht die Art, wie ich leben wollte. Aber die Wochen zogen dahin, und nichts passierte.
    Immer noch kamen Berichte von der Mission. Vier Gewächshausgloben waren auf der Orbitalstation von Margolia gefunden worden, mit Erde und mit Bewässerungs- und Heizsystemen. Alle waren defekt, geborstene Schilde, zerstörte Pumpen, eine war nicht mehr luftdicht. Die Teilnehmer der Mission waren verwirrt. Welchem Zweck mochten diese Gewächshäuser gedient haben?
    Alex schickte eine Frage an die Mission. War die Landefähre der Bremerhaven immer noch an Bord des Schiffs?
    »Was spielt das für eine Rolle?«, fragte ich.
    »Geduld«, mahnte er. »Wir haben Gewächshäuser. Jetzt hängt alles von der Landefähre ab.«
     
    Fenn teilte uns mit, dass die Spur kalt geworden sei. Alex erkundigte sich, ob es überhaupt irgendwelche Verdächtigen gegeben habe. »Keinen«, sagte Fenn. »Bolton hatte viele Freunde und Bewunderer. Es ist nicht leicht, jemanden zu

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