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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ausgrabungen auf Dellaconda in Baka Ti durchgeführt. Das war eine Zivilisation gewesen, die fast sechshundert Jahre gediehen war, ehe es plötzlich steil abwärts ging. Inzwischen war von ihr weiter nichts übrig als eine Hand voll Dörfer. Der Grund für den Zerfall der Zivilisation war noch immer Gegenstand vieler Diskussionen. Manche glaubten, ihre technologische Entwicklung hätte die ihres gesunden Menschenverstands überflügelt, andere dachten, sie wären einer Kulturrevolution zum Opfer gefallen, die sie in kriegerische Teilgruppen aufgespalten hatte, und wieder andere meinten, ihr Geschirr hätte zu viel Blei enthalten, was zu einer weit verbreiteten Unfruchtbarkeit geführt hätte. Kolchevsky hatte einen großen Teil der Feldarbeit in Baka Ti erledigt und dabei eine große Menge Antiquitäten freigelegt, die nun in Museen eine neue Heimat gefunden hatten. Und er hatte sich den Ruf erworben, sowohl brillant als auch streitlustig zu sein.
    »Gut, dann müssen wir uns nicht mit Förmlichkeiten aufhalten.« Er betrachtete mich, wie ich vielleicht eine Katze mit einem gebrochenen Bein beäugt hätte. »Ich habe von Ihnen gelesen«, sagte er. »Sie sind offensichtlich talentiert.«
    »Danke, Professor.«
    »Darf ich fragen, was um alles in der Welt Sie für Benedict tun?«
    »Verzeihung?«
    »Oh, kommen Sie schon. Sie wissen, wovon ich rede. Sie und Ihr Partner sind Tempelräuber. Ich bedauere, das so unverblümt sagen zu müssen, aber ich bin wirklich erschüttert.«
    »Ich bedauere, dass Sie unsere Arbeit missbilligen, Professor.« Ich versuchte, an ihm vorbeizugehen, aber er stellte sich mir in den Weg.
    »Der Tag wird kommen, junge Frau, an dem Sie zurückblicken und Ihre Taten bedauern werden.«
    »Professor, ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie mich nun vorbeilassen würden.«
    »Aber natürlich.« Aber er rührte sich nicht. »Benedict«, fuhr er fort, als hätte er sich gerade für sein Thema erwärmt, »ist ein Grabräuber. Ein Plünderer. Objekte, die der Allgemeinheit gehören sollten, enden als Schaustücke in den Häusern der Reichen.« Seine Stimme wurde weicher. »Das wissen Sie so gut wie ich.«
    »Es tut mir leid, dass Sie das so sehen«, sagte ich. »Es hört sich nicht an, als wären Sie offen für andere Meinungen. Warum einigen wir uns nicht einfach darauf, dass wir uns nicht einigen können, und belassen es dabei. Und jetzt bitte ich Sie noch einmal, gehen Sie mir aus dem Weg.«
    »Es tut mir leid«, erwiderte er. »Ich wollte Sie wirklich nicht kränken. Aber ich frage mich, ob Ihnen bewusst ist, was Ihre Partnerschaft mit ihm für Ihren guten Ruf bedeutet.«
    »Ich bin versucht zu fragen, Professor, wer Sie zum Hüter der Schätze der Welt berufen hat.«
    »Ah, ja. Wenn die Verteidigung versagt, geht man eben zum Angriff über.« Er wich zur Seite. »Das ist keine sehr befriedigende Antwort, nicht wahr?«
    »Es war auch keine befriedigende Frage.«
     
    Ich beschloss, noch ein paar Tage mit Jack zu verbringen. Aber bevor ich hinunterging, um mich mit ihm zum Mittagessen zu treffen, schickte ich Alex eine Nachricht, in der ich ihn darüber in Kenntnis setzte, dass die Mission vergeblich gewesen war. Ich würde mit leeren Händen nach Hause zurückkehren. Kolchevsky erwähnte ich nicht.

 
Sechs
     
     
    Talent ist wichtig, Ausdauer ist gut. Aber am Ende geht nichts über eine gute Portion Glück.
    Morita Kamalee
    Unterwegs mit Plato, 1388
     
    Als ich heimkam, hatte Alex Neuigkeiten für mich. Er hatte Fenn aufgesucht und Informationen über Haps Vater bekommen. »Sein Name war Rilby Plotzky. Seinen Bundesgenossen bekannt als Rile. Wie sein Sohn war auch er ein Einbrecher.«
    »Bei dem Namen ist das verständlich.« In dieser Familie wurde das Können wohl vererbt. »Du sagst, er war ein Einbrecher. Hat er sich gebessert? Oder ist er gestorben?«
    »Gedächtnislöschung.«
    »Oh.«
    »Ich habe mich erkundigt, ob wir mit ihm sprechen können.«
    »Alex, du weißt, dass sie das nie zulassen werden. Außerdem würde es sowieso nichts helfen.«
    Es schneite wieder. Wir saßen im Büro und sahen zu, wie die dicken weißen Flocken herabrieselten, und es sah aus, als wollte es nie wieder aufhören. Die Landeplattform war hüfttief im Schnee versunken. »Gedächtnislöschungen sind nicht immer vollständig«, wandte Alex ein. »Manchmal kann man sie rückgängig machen.«
    »Das würden sie erst recht nicht zulassen.«
    »Ich weiß. Ich habe schon gefragt.«
    »Und, was haben sie

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