Alex Benedict 03: Die Suche
Büro gehen.
»Schon in Ordnung«, sagte er.
Zehn Minuten später meldete sich Jacob zurück. »Negativ«, sagte er. »Keine Übereinstimmung.«
»Also gut.« Alex schloss die Augen. »Versuch es mit Diebstählen, bei denen Antiquitäten im Spiel waren.«
Jacobs Lichter gingen an, und das elektronische Summen in den Wänden wurde lauter.
Ich war dabei, die neuesten Stücke durchzustöbern, die auf dem Markt angeboten wurden, und nach Objekten zu suchen, die für unsere Klienten von Interesse sein könnten. Jemand hatte eine achtzig Jahre alte handgearbeitete Uhr gefunden. Die würde keinen unserer Kunden interessieren, aber mir gefiel sie. Sie konnte nicht viel kosten, und sie würde meinem Wohnzimmer einen Hauch Prestige verleihen. Ich war noch dabei, einen Entschluss zu fassen, als Jacob erneut negativ meldete.
»In Ordnung.« Alex sank zurück auf das Sofa und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann müssen wir eben alle Diebstähle aus Häusern, deren Bewohner vermutlich Antiquitäten besitzen, unter die Lupe nehmen.«
»Und wie machen wir das?«
»Warte eine Sekunde.« Er klappte ein Notizbuch auf. »Jacob, würdest du versuchen, mir Inspektor Redfield ans Netz zu holen?«
Fenn und ein Stück von seinem Schreibtisch tauchten mitten im Büro auf. »Was kann ich für Sie tun, Alex?« Er hörte sich an, als hätte er bereits einen langen Morgen hinter sich.
»Der Fall, über den wir gestern gesprochen haben …«
Fenn runzelte die Brauen. »Ja?« Er sah aus, als hätte er davon schon mehr als genug gehört.
»Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht verraten, ob die Einbrüche auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt waren.«
»Warten Sie mal.« Er gab ein ermattetes Stöhnen von sich. »Wie war noch gleich der Name?«
»Plotzky.«
»Ach, ja, Plotzky.« Er erteilte einer KI Anweisungen, erinnerte Alex daran, dass die Kartenrunde in dieser Woche bei ihm stattfinden sollte, und nahm einen Bissen von seinem Sandwich. Dann blickte er auf einen Monitor. »Der überwiegende Teil der Einbrüche hat in Anslet und Sternbergen stattgefunden. Es gab noch ein paar an anderen Orten. Sind sogar ziemlich gut verteilt.«
»Aber alle wurden direkt westlich von Andiquar begangen?«
»Oh ja, Plotzky ist nicht viel herumgereist.«
»Okay, Fenn. Danke.«
Bei seiner letzten Verhandlung war Plotzky des Einbruchdiebstahls in siebzehn Fällen beschuldigt worden. Die Namen der Geschädigten hatten wir den Gerichtsakten entnehmen können. Die Anklage brachte ihn jedoch während seiner ganzen Karriere mit mehr als hundert Fällen in Verbindung. »Wir werden die Medien benutzen, um jeden Einbruch zurückzuverfolgen, der sich im Zielgebiet ereignet hat, während Plotzky noch aktiv war.«
»Das werden eine Menge Einbrüche sein.«
»Nicht unbedingt. Die Akten geben keinen Hinweis darauf, dass er viel Konkurrenz gehabt hätte.« Er stand auf, trat ans Fenster und blickte hinaus in den Schnee. »Jacob?«
»Ja, Alex?«
»Wie viele Einbrüche hat es während dieser Zeit gegeben?«
Noch mehr Lichter. »Ich zähle zweihundertvierundsiebzig belegte Fälle.«
»Hast du nicht gesagt, er hätte nicht viel Konkurrenz gehabt?«
»Chase, es geht um einen Zeitraum von zwanzig Jahren.« Er schüttelte den Kopf angesichts des Wetters. »Sieht nicht so aus, als wollte es je wieder aufhören zu schneien.« Das war so ein Tag, an dem ich mich am liebsten vor einem Feuer zusammenrollen und einfach schlafen wollte.
»Jacob«, sagte Alex. »Wir brauchen die Namen der Opfer.«
Der Drucker spuckte eine Liste aus.
»Und was jetzt?«, fragte ich.
»Wir überprüfen jeden Einzelnen. Versuch, die Leute ausfindig zu machen, die wahrscheinlich Antiquitäten besessen haben.«
Leicht gesagt. »Das ist vierzig Jahre her. Einige von denen werden nicht einmal mehr am Leben sein.«
»Tu dein Bestes.«
Was war bloß aus dem ›Wir‹ geworden? »Okay«, sagte ich. »Von wem nehmen wir an, dass er vermutlich Antiquitäten besitzt?«
»Was haben unsere Klienten gemeinsam?«
»Geld«, schlug ich vor.
»Ich hätte erlesenen Geschmack bevorzugt. Aber stimmt, sie müssen Geld haben. Besorg dir die Adressen. Such nach Leuten, die in exklusiveren Wohngegenden leben.«
»Alex«, wandte ich ein, »wir reden von Einbrechern. Die bevorzugen die exklusiveren Gegenden sowieso.«
»Nicht unbedingt. In anderen Wohngegenden sind die Sicherheitssysteme meist weniger wirkungsvoll.«
Alex half mit, und wir verbrachten die nächsten Tage mit Anrufen. Die
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