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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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aber doch anders. »Kommen Sie, Kolpath, ich will Ihnen etwas zeigen.« Wir gingen hinaus auf den Korridor, bogen einige Male ab, gingen durch mehrere Räume und kamen in einen gewaltigen Saal, in den gerade genug Sonnenlicht fiel, um ihn aus dem Dunkel zu reißen. Er war angefüllt mit Tontöpfen und noch mehr Steinzylindern. Alle waren mit Gravuren verziert. »Jede Gruppe erzählt eine Geschichte«, sagte sie. »Dort drüben die Taten des Sanherib. Rechts von Ihnen die Triumphe des Assurhaddon. Da …« Sie brachte eine Lampe zum Vorschein, schaltete sie ein und richtete den Lichtstrahl auf ein Podium. »Der Kristallthron.«
    Er glitzerte prachtvoll im Lampenschein.
    »Was ist der Kristallthron?«
    »Sargon, meine Liebe. Jemine, man wird Ihnen doch nicht die Bildung versagt haben?«
    »Manchmal befürchte ich das.«
    Sie lachte, ein angenehmer Laut, beinahe wie das Klimpern von Eiswürfeln. »Sie sind so etwas wie eine Sicherheitsbedienstete, richtig?«, fragte ich.
    »So etwas Ähnliches. Eigentlich kümmert sich die KI um die Sicherheit.« Sie lächelte. »Nur für den Fall, dass Sie Begehrlichkeiten hegen.«
    »Daran würde ich nicht einmal denken«, sagte ich. »Ich habe keine Verwendung für einen Kristallthron.«
    Wir kehrten in den Salon zurück, wo sie eine weitere Runde Getränke bereitstellte. »Also«, sagte sie, »warum hat Margaret Sie zu diesem Palast geführt?«
    »Sie beide waren eng befreundet, nicht wahr?«
    »Margaret Wescott.« Sie sah sich im Raum um, als würde sie etwas suchen. »Ja. Ich kannte nie jemanden, der so war wie sie.«
    »Inwiefern?«
    »Sie war eine wunderbare Frau. Umsichtig. Fürsorglich. Hatte man sie zur Freundin, so wusste man, dass sie immer da sein würde, wenn man sie brauchte.«
    »Was ist mit Adam? Wie gut kannten Sie ihn?«
    Sie dachte über die Frage nach. »Adam war in Ordnung. Er war wie die meisten Männer. Ein bisschen langsam. In sich gekehrt. Ich glaube nicht, dass er wirklich zu schätzen wusste, was er hatte. Was er an ihr hatte, meine ich.«
    »Hat er sie als selbstverständlich empfunden?«
    Ein Lächeln. »Oh ja. Adam war zu sehr damit beschäftigt, sich die Sterne anzusehen und sich den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die weit weg waren, um zu sehen, was er vor der Nase hatte.«
    »Aber er hat sie nicht schlecht behandelt.«
    »Oh nein. Adam hätte keiner Fliege etwas zuleide tun können. Und er hat sie geliebt. Es war nur so, dass das eine Art eingeschränkte Liebe war. Er liebte sie, weil sie körperlich attraktiv war und sich für die gleichen Themen interessierte wie er selbst, und weil sie seine Leidenschaft für den fernen Raum geteilt hat. Und weil sie die Mutter seiner Tochter war.« Wieder sah sie sich im Raum um. »Es ist deprimierend hier drin. Wie wäre es, wenn wir die Vorhänge zurückziehen, meine Liebe?«
    Ich half ihr, und schon strömte das Sonnenlicht herein.
    »Viel besser«, sagte sie. »Danke. Haben Sie ihre Tochter kennen gelernt? Delia?«
    »Ja.«
    »Nettes junges Ding. Sie hat viel von ihrer Mutter.«
    Sie unterbrach sich, schaute offensichtlich in eine ferne Vergangenheit. Ich nahm die Gelegenheit wahr, meinerseits das Wort zu ergreifen: »Hat Margaret je angedeutet, dass sie und Adam bei einem ihrer Flüge etwas Außergewöhnliches entdeckt haben?«
    »Oh ja«, sagte sie. »Natürlich. Sie wissen darüber Bescheid?«
    »Ich weiß, dass sie etwas gefunden haben.«
    »Sie hat mir immer gesagt, ich müsse darüber schweigen.«
    »Was haben sie gefunden?«, fragte ich.
    Sie kehrte in die Gegenwart zurück und musterte mich eingehend, versuchte herauszufinden, ob sie mir trauen konnte. »Wissen Sie das nicht?«
    »Nein. Ich weiß, es hat eine Entdeckung gegeben. Ich weiß nicht genau, was sie entdeckt haben. Haben sie Margolia gefunden?«
    Ihre Augen hefteten sich auf mich. »Sie haben die Seeker gefunden«, sagte sie.
    »Die Seeker.«
    »Ja.« Sie nickte. »Wissen Sie, wovon ich rede?«
    »Ja.«
    »Sie sind mehrere Male zu dem Schiff zurückgekehrt, um Informationen zu sammeln. Aber es war alles zu alt.«
    »Das ist wohl anzunehmen.«
    »Sie hatten gehofft, das Schiff würde ihnen verraten, wo Margolia ist.«
    »Aber das hat es nicht.«
    »Nein. Allerdings hatten sie nicht genug Zeit. Sie haben noch an dem Problem gearbeitet, als sie in diesen verdammten Skiurlaub gefahren sind.«
    »Wo ist die Seeker?«
    »Ich weiß es nicht. Sie hat es mir einmal erzählt, aber ich kann mich nicht erinnern. Nur Koordinaten. Zahlen, wer behält so

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