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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dieser Art tatsächlich stattfinden könnte.

 
Elf
     
     
    Wir verlassen diese Welt für immer, und wir beabsichtigen, so weit zu reisen, dass nicht einmal Gott imstande sein wird, uns zu finden.
    Harry Williams zugeschriebenes Zitat
    (anlässlich der Vorbereitungen der Margolianer, die Erde zu verlassen)
     
    Ich hatte Bilder von dem weißen Hemd gemacht, die ich Alex zeigen wollte. »Hältst du es für echt?«, fragte er.
    »Vom bloßen Anschauen kann man das nicht sagen. Aber sie hatte keinen Grund, mich anzulügen.«
    »Vermutlich.« Alex konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, das den ganzen Raum erstrahlen ließ.
    »Chase, ich kann es kaum glauben. Wir haben wirklich ein Schiff da draußen.«
    »Nur schade, dass wir Wescotts Datendisketten nicht haben.«
    »Die Tante hat sie wirklich weggeworfen?«
    »Das sagt jedenfalls Delia.«
    »Hast du das abgeklärt? Mit der Tante?«
    »Nein. Ich habe keinen Grund dazu gesehen.«
    »Tu es. Vielleicht hat sie doch noch irgendetwas behalten. Vielleicht weiß sie, wo sie hingekommen sind. Vielleicht können wir sie doch noch auftreiben.«
    »Du klingst so verzweifelt, Alex.«
    Aber ich tätigte die notwendigen Anrufe. Delia gab mir den Code ihrer Tante. Die Tante fragte sich, ob ich den Verstand verloren hatte. »Die habe ich vor dreißig Jahren in den Müll geworfen«, sagte sie.
    Die frühesten Versuche, andere Welten zu besiedeln, waren bereits zweihundert Jahre vor den Flügen der Seeker und der Bremerhaven gewesen. Die Pioniere waren, den Geschichtsbüchern nach, nicht von Verzweiflung, sondern von Abenteuerlust getrieben gewesen, von dem Wunsch, der Monotonie und der bisweilen tödlichen Alltagsroutine der Zivilisation zu entkommen. Sie hatten gehofft, ihr Glück in weiter Ferne zu machen. Sie waren zu Sirius geflogen, zu Groombridge, zu Epsilon Eridani und 61 Cygni.
    Diese ersten interstellaren Flüge waren langsam gewesen und hatten Monate gebraucht, um die relativ kurze Reise zu den nächstgelegenen Sternen hinter sich zu bringen. Trotzdem hatten sich Tausende von Leuten aufgemacht, hatten ihre Familien mitgenommen und Welten besiedelt, die sie für gastlich hielten.
    Aber keinem dieser frühen Versuche war Erfolg beschieden.
    Die Kolonien, die eigentlich hätten selbstversorgend sein sollen, stießen auf diverse Schwierigkeiten, Wetterzyklen, Viren, Missernten, die sie nicht in den Griff bekommen konnten. Die technologische Unterstützung durch die Heimatwelt, die zunächst zuverlässig war, fand bald nur noch sporadisch statt, ehe sie ganz wegfiel.
    Die Überlebenden kehrten nach Hause zurück.
    Die erste erfolgreiche Ansiedlung, die tatsächlich wuchs und gedieh, war erst ganze tausend Jahre später gegründet worden. Acht Jahrhunderte nach dem Auszug der Margolianer.
     
    Die Seeker war ursprünglich, in einem Anfall von ungezügeltem Optimismus, dazu konstruiert worden, ganze Einwohnerschaften in außerirdische Kolonien zu befördern. Auf der margolianischen Mission hatte sie dem Kommando von Captain Taja Korinda unterstanden, die auch die LaPierre geflogen hatte, als diese eine belebte Welt im Antares-System entdeckt hatte. Ihr erster Offizier war Abraham Faulkner gewesen. Faulkner war einst Politiker gewesen, und er hatte erkannt, wo die Dinge falsch liefen, und den Beruf gewechselt, sodass er, falls die Legende einen wahren Kern hatte, verschwinden konnte, wenn es notwendig werden sollte.
    Ich fand Hologramme von Korinda und Faulkner. Als ich sie Alex zeigte, bemerkte er, Korinda würde aussehen wie ich. Sie war eine attraktive Frau, und das war Alex’ unbeholfene Art, mir ein Kompliment zu machen. Er ist wirklich gut im Umgang mit Kunden, aber wenn es um mich geht, scheint er, aus welchen Gründen auch immer, Probleme zu haben.
    Faulkner sah aus wie ein Mensch, der seinen eigenen Kopf hatte. Groß, muskulös, breite Schultern und offensichtlich gewohnt, zu befehlen. Um die vierzig. Einer der Menschen, die ernst genommen wurden.
    »Aber der, mit dem wir sprechen wollen, ist Harry«, sagte Alex. »Er ist die Seele der Margolianer.« Es gab keine Avatare aus so weit zurückliegender Zeit. Aber Jacob konnte aus dem, was über Williams bekannt war, einen zusammenstellen. Das Problem war, dass er wohl nicht sehr genau sein würde. Aber das war bei Avataren immer ein Problem.
    »Es stehen nicht gerade viele Daten zur Verfügung«, beklagte sich Jacob. »Und die Validität dessen, was über Williams bekannt ist, ist zweifelhaft.«
    »Tu, was du kannst«, sagte

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