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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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für Leute? Diplomaten? Touristen?«
    Sie winkte mich zu einem Stuhl. »Händler. Flottenangehörige. Forscher. Manchmal auch Leute, die sie einfach nur kennen lernen wollen, um einmal Hallo zu sagen.«
    Auf ihrem Schreibtisch stand ein gerahmtes Bild: Teesha, die zusammen mit einem Stummen unter einem Baum stand. Sie folgte meinem Blick und lächelte. »Das ist Kanta Toman«, sagte sie. »›Kanta der Großartige‹, nennt er sich.«
    »Meint er das ernst?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf über meine provinzielle Naivität. »Er ist sozusagen mein Pendant. Er arbeitet für eine Organisation, die unserer sehr ähnlich ist. Sie haben auch ihre Probleme mit der Bürokratie, Chase. Er steckt in seiner Bürokratie fest und kommt sich bisweilen vor, als wäre er unsichtbar.«
    »Klingt nach einer höchst menschlichen Reaktion.«
    »Es gibt zwischen Ashiyyur und Menschen viel mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes. Lassen Sie sich nicht durch die Fangzähne täuschen. Oder durch die Telepathie. Sie kümmern sich um ihre Kinder, sie wollen in allem, was sie anpacken, gut sein, sie wünschen sich Zuneigung. Sie erwarten, dass man sie angemessen behandelt. Und sie haben Prinzipien, die unseren ethisch in keiner Weise nachstehen.«
    Kanta der Großartige war eineinhalbmal so groß wie sie. Er hatte eine graue Haut und weit auseinanderstehende rot geränderte Augen. Raubtieraugen. Sein Mund war zu einem Ausdruck geöffnet, der vermutlich ein Lächeln darstellen sollte, aber das war wegen der messerscharfen Eckzähne nur schwer zu erkennen. Er trug einen Hut mit einer lächerlich breiten Krempe, eine sackartige rote Hose und einen weißen Pullover, auf dem die Worte BELLINGHAM-UNIVERSITÄT zu lesen waren.
    »Die Eliteuniversität«, erklärte sie.
    »Wo wurde das aufgenommen?«
    »Hier, während eines Besuchs vor zwei Jahren.« Sie seufzte. »Nur gut, dass er Sinn für Humor hat.«
    »Warum?«
    »Waren Sie je mit einem Ashiyyur im selben Raum?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Als er hier war, habe ich ein paar Leute auf der Station eingeladen, ihm guten Tag zu sagen. Normale Reisende. Damals war ich noch neu.« Lächelnd schüttelte sie den Kopf. »Ein paar von ihnen mussten sich hinaushelfen lassen.«
    »Wirklich?«
    »Es lag vermutlich daran, dass sie versucht haben, nicht zu denken und ihren Kopf ganz frei zu halten. Wenn es einen grundlegenden Unterschied zwischen unseren Spezies gibt, dann den, dass Sie und ich leichter zu schockieren sind. Und dass wir weniger ehrlich sind. In einer Gesellschaft, in der jeder weiß, was der andere denkt, gibt es nicht so viel Heuchelei.«
    »Nackt in aller Öffentlichkeit.«
    »So ungefähr.«
    »Sie scheinen aber gut zurechtzukommen.«
    »Gute Ausbildung«, sagte sie. »Aber zurück zu Ihnen. Was möchten Sie noch wissen?«
    »Ich bin an einem überlichtschnellen Schiff interessiert, das die Stiftung 1392 von der Vermessung gekauft hat.«
    Ihre Brauen ruckten hoch. »1392?«
    »Ja. Falls die KI noch intakt ist, könnte sie Informationen enthalten, die sehr wertvoll für mich wären.«
    »Das ist interessant.« Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und bat mich um eine Erklärung.
    »Das ist eine komplizierte Geschichte«, sagte ich. »Es hat etwas mit einem Forschungsprojekt zu tun.«
    Sie nickte. »Ich sollte Ihnen wohl sagen, dass es den Stiftungsregeln widerspricht, nicht autorisierte Personen an Bord unserer Schiffe zu lassen.«
    »Kann ich Sie überreden, mir eine Genehmigung zu erteilen?«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir genau zu erklären, wonach Sie suchen?«
    Nun ja, es war nicht gerade ein militärisches Geheimnis, also erzählte ich ihr, ich hätte Grund zu der Annahme, dass die Falcon eine Begegnung mit einem herrenlosen Schiff gehabt hätte und die Aufzeichnungen der Vermessung unvollständig wären.
    »Okay.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wir haben keine Falcon in unserer Flotte, aber das ist nicht verwunderlich, da wir sie vermutlich umgetauft haben. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann.«
    »Danke.«
    »Ihnen ist aber bewusst, dass wir jemanden von unserem technischen Personal mit an Bord schicken müssen.«
    »Natürlich. Das ist kein Problem.«
    »Also gut. Dann schauen wir mal, wo die Falcon ist.«
    Sie gab dem Datenschirm Anweisungen. Informationen kamen ins Bild. Sie tippte auf den Schirm, murmelte vor sich hin und rief eine andere Seite auf. Offensichtlich lieferte ihr die nicht das, was sie erwartet hatte. »Nicht da«, sagte sie.
    »Heißt das, sie

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