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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ASHIYYUR-REISEN und REISEDOKUMENTE HIER. Auf einer elektronischen Tafel waren Ankunfts- und Abflugpläne für die nächsten zwei Wochen angezeigt.
    Ich war versucht, nach dem Stummen vom Dienst zu fragen, aber ich hielt mich zurück. »Ich habe eine Frage. Gibt es hier jemanden, mit dem ich sprechen kann? Jemanden, der schon etwas länger da ist?«
    »Sind Sie sicher, dass ich Ihre Frage nicht beantworten kann?«
    Ich machte einen Versuch. Raumschiffspende durch die Stiftung vor mehreren Dekaden, vermutlich für ein ashiyyurisches Museum. Die Falcon. Wusste sie, wo sie sein könnte? Sie hatte keine Ahnung. Hatte nie davon gehört. »Einen Moment bitte«, sagte sie. »Ich muss mit meinem Vorgesetzten Rücksprache halten.«
    Sie verschwand. Augenblicke später hörte ich Geräusche hinter der Tür. Und ein Stuhl schabte geräuschvoll über den Boden.
    Schritte.
    Ich bereitete mich auf den ersten Kontakt vor. Stellte fest, wie viele Leute draußen vorbeigingen. Ermahnte mich, dass es unmöglich so schlimm sein konnte, wie ich immer gehört hatte.
    Die Tür ging auf. Und ich sah eine junge Frau vor mir. Das Modell für den Avatar, dachte ich. Nur dass das Original eine Spur zugänglicher wirkte. »Guten Tag«, sagte sie in munterem Ton (trotz allem galten für die Geschäftswelt auf der Station durchaus feste Zeiten, und in dieser Welt war es eindeutig Tag, mitten am Tag, um genau zu sein). »Mein Name ist Indeila Caldwell. Sie wollten etwas über ein Raumschiff wissen?«
    »Ja, bitte.«
    »Es wurde von der Stiftung an eine ashiyyurische Organisation verkauft?«
    »Das ist richtig.«
    »Und die Stiftung weiß nicht, an wen?«
    »Sie wissen nicht, was aus dem Schiff geworden ist, nachdem es den …«, kurzes Zögern, »… Ashiyyur übergeben wurde.«
    Sie stand auf der Schwelle und suchte offenbar nach einer Möglichkeit, mich schnell wieder loszuwerden. »Ich weiß wirklich nicht, woher Sie solche Informationen bekommen haben. Über dreißig Jahre …« Mit starrem Blick fixierte sie das Poster mit der Aufschrift REISEDOKUMENTE HIER, als könnte sich die Antwort irgendwo zwischen den Buchstaben verbergen. »Wir kümmern uns nur um die elektronische Verarbeitung, um Leute rein- und rauszubringen. Aus Xiala.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Gibt es hier vielleicht irgendwo eine ashiyyurische Niederlassung? Vielleicht eine Botschaft? Jemanden, mit dem ich reden könnte und der vielleicht Zugriff auf die entsprechenden Informationen haben könnte? Oder sich vielleicht sogar erinnert?« Noch bevor ich den letzten Satz beendet hatte, fiel mir auf, dass mir möglicherweise eine unkluge Bemerkung entfleucht war, da die Stummen nicht sprachen. Nicht sprechen konnten, es sei denn mit der Unterstützung von Stimmgeneratoren.
    »Ich bin die ganze Belegschaft.«
    »Verstehe.«
    »Jedenfalls im Moment. Eigentlich sind wir zu viert. Wir arbeiten nach dem Rotationsprinzip. Aber wir beschäftigen keine Ashiyyur.«
    »Gibt es hier irgendwo eine Botschaft?«
    Sie nickte. »Verwaltungsdeck.«

 
Dreizehn
     
     
    Es ist gut, wenn man lernt, die Schwächen, die man selbst im stärksten Geist finden kann, ohne Verwunderung oder Abscheu zu betrachten.
    T. B. Macauley, »Warren Hastings«
    Edinburgh Review, Oktober 1841
     
    Ich war versucht, Alex eine Botschaft zu schicken und ihm zu erklären, dass er, falls er vorhatte, die Ermittlungen fortzusetzen, ganz offensichtlich derjenige war, der sich der Dinge von nun an annehmen sollte, da er schließlich bereits Erfahrung im Umgang mit den Ashiyyur hatte sammeln können. Das Problem war, dass ich wusste, wie seine Antwort ausfallen würde: Du bist doch schon da, Chase. Reiß dich am Riemen und rede mit ihnen. Schau, was du herausfinden kannst.
    Also musste ich wohl in den sauren Apfel beißen. Ich schickte ihm eine Botschaft, in der ich ihm berichtete, was ich bisher erfahren hatte und informierte ihn darüber, dass ich, sollte ich herausfinden, wer die Falcon hatte, nach Xiala weiterreisen würde. Außerdem teilte ich ihm mit, dass ich unterbezahlt sei.
    Dann stellte ich eine Verbindung zur Stummenbotschaft her und war recht überrascht, als ein junger Mann meinen Ruf beantwortete. Ich hatte angenommen, dass sie lieber ein menschliches Gesicht an vorderster Front hätten, aber ich hatte mit einem Avatar gerechnet. Der Bursche am Netz aber fühlte sich real an, und als ich ihn rundheraus fragte, ob dem so wäre, sagte er Ja. »Ich denke«, fügte er lachend hinzu, »dass wir einfach jedem den

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