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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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anschwamm, während ich dachte, nein, du hast keine Ahnung, du kannst mich nicht lesen, verzogen sich seine Lippen zu dem Versuch eines Lächelns. »Es ist alles in Ordnung, Ms Kolpath«, sagte er zu mir. »Das macht am Anfang jeder durch.«
    Das war das einzige Mal, dass ich seine Fangzähne gesehen habe.
     
    Während des Flugs hielt sich der Captain überwiegend auf der Brücke oder in seinem Quartier auf, das gleich hinter der Brücke lag, abgesondert von den Bereichen, zu denen die Passagiere Zutritt hatten. Meine Mitreisenden erklärten mir, dass die Ashiyyur – niemand benutzte an Bord den Begriff Stumme – sich unserer magenerschütternden Reaktion auf sie bewusst waren und dass sie selbst mit ganz ähnlichen Reaktionen fertig werden mussten. Wir wirkten auf sie ebenfalls abstoßend. Also versuchten sie vernünftigerweise, die Lage so weit zu entschärfen, wie es ihnen möglich war.
    Frank erklärte, dass aus demselben Grund auch keine ashiyyurischen Passagiere an Bord waren. Die Flüge waren stets nur einer der beiden Spezies vorbehalten. Ich fragte ihn, ob er selbst von dieser Regelung ebenfalls betroffen war. Ob er je einen Flug mit Passagieren der anderen Spezies unternommen hatte.
    »Nein«, sagte er. »Das ist nicht zulässig.«
    Wir waren etwa zwölf Stunden unterwegs, als wir den Sprung machten. Einer weiblichen Mitreisenden wurde vorübergehend übel. Aber die Reaktion ging vorüber, und schon wenige Minuten nach Abschluss des Sprungs war ihre Gesichtsfarbe schon wieder normal. Frank teilte uns mit, dass wir Xiala sechzehn Stunden vor der geplanten Zeit erreichen würden. Was bedeutete, dass ich mit einem neunzehnstündigen Aufenthalt auf der Station rechnen musste, ehe ich den Anschlussflug antreten konnte. »Ich habe mir die Passagierliste angesehen«, sagte Frank zu mir. »Sie werden auf der Komar reisen, und Sie werden der einzige menschliche Passagier an Bord sein.«
    »Okay«, sagte ich. Ich hatte damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte.
    »Sind sie schon einmal in der Ansammlung gewesen?« Ansammlung war der Ausdruck in Standardsprache, der der Bezeichnung der Stummen für ihren Teil des Orionarms am nächsten kam. Ich sollte an dieser Stelle anmerken, dass sie politisch weniger straff organisiert sind als die menschlichen Welten. Es gibt einen Zentralrat, aber dieser hat lediglich beratende Funktion. Welten und Weltengruppen operieren auf unabhängiger Basis. Andererseits haben wir bereits erfahren, wie schnell und effizient sie sich zusammenschließen können, wenn es gilt, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.
    »Nein«, sagte ich. »Das ist das erste Mal.«
    Er brachte seine Missbilligung unübersehbar zum Ausdruck. »Sie hätten in Begleitung reisen sollen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es war niemand verfügbar, Frank. Warum auch? Bin ich physisch in irgendeiner Weise in Gefahr?«
    »Oh nein«, sagte er. »Nichts dergleichen. Aber Sie werden lange Zeit unterwegs sein, ohne jemand anderem zu begegnen.«
    »Ich war schon früher allein.«
    »Sie werden nicht allein sein, Sie werden in Gesellschaft reisen.« Er wedelte mit den Händen, um anzudeuten, dass es nun nicht mehr zu ändern war. »Ich möchte Ihnen keinen falschen Eindruck vermitteln. Ich denke, Sie werden feststellen, dass Ihre Mitreisenden durchaus bereit sind, Ihnen zu helfen, sollten Sie Hilfe brauchen.« Wieder zögerte er. »Darf ich fragen, wo Sie hin wollen? Werden Sie von Borkarat aus weiterfliegen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Wann kommen Sie wieder zurück?«
    »Sobald ich meine Angelegenheiten erledigt habe.«
    »Gut«, sagte er. »Ich bin überzeugt, es wird alles gut gehen.«
     
    In der ersten Nacht blieb ich bis zum Vormittag auf. Niemand ging früher schlafen. Wir feierten und hatten eine Menge Spaß. Und als wir alle ein bisschen zu viel getrunken hatten, kam der Captain zu uns, doch die Stimmung änderte sich nicht.
    Als ich mich schließlich in meine Kabine zurückzog, war ich in selten guter Stimmung. Während der vorangegangenen Stunden hatte ich kaum einen Gedanken an Captain Japuhr verschwendet, aber als ich nun das Licht ausschaltete und mich zudeckte, fing ich an, mir Gedanken zu machen, wie weit die Fähigkeiten der Stummen reichen mochten (der Ashiyyur, ermahnte ich mich in Gedanken). Mein Quartier war mindestens dreißig Meter von der Brücke und der angrenzenden Kabine des Captains entfernt. Außerdem schlief er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit längst. Aber falls er das

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