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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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leid, das zu sagen, aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie aufhören würden.«
    Ich sah zum Fenster hinaus. Leute hasteten vorbei, dick eingepackt, um sich vor der Kälte des Abends zu schützen. »Das kann ich nicht tun«, sagte ich.
    »Ich bin bereit, dafür zu bezahlen.«
    »Sie haben gerade gesagt, Ihre Mutter und Ihr Vater würden sich wünschen, dass die Seeker gefunden wird.«
    »Das ist das, was sie sich wünschen würden. Aber ich will nicht, dass der Name meiner Familie Schaden nimmt.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Tut mir wirklich leid.«
    Nun sah sie nicht mehr freundlich aus. »Sie sind nicht mehr am Leben. Sie können sich nicht verteidigen.«
    »Sie werden nicht angeklagt, Delia. Niemand wirft ihnen vor, irgendetwas Unrechtes getan zu haben.«
    »Den Bericht zu manipulieren, falls das passiert ist, wäre immerhin eine strafbare Handlung, nicht wahr?«
    »Ja, das nehme ich an.«
    Tränen rannen über ihre Wangen. »Bitte nehmen Sie sich eine Minute Zeit und denken Sie darüber nach, was Sie uns antun.« Der Kellner kam zurück, um unsere Menüauswahl aufzunehmen, doch so wie es jetzt lief, war ich nicht davon überzeugt, dass wir etwas essen würden. Sie sah mich an, warf einen Blick auf die Karte, setzte an, etwas zu sagen, und schüttelte den Kopf. »Spezialmenü«, sagte sie. »Blutig.«
    Rotes Fleisch.
    Ich bestellte eine Bocakasserolle, ein Gericht, das, für meine außerweltlichen Leser, nach Thunfisch schmeckt. Außerdem bat ich um eine zweite Runde Getränke und richtete mich auf die Wartezeit ein.
    »Zufällig hatte ich noch einen Besucher, der sich für meine Eltern interessiert hat«, erzählte sie.
    »So? Wen denn?«
    »Sein Name war Corbin. Josh Corbin, glaube ich.« Sie biss sich auf die Lippen. »Ja, richtig, Josh. Ein junger Mann. Mitte zwanzig.«
    »Warum hat er sich für sie interessiert?«
    »Er hat gesagt, er würde die Geschichte der Operationen der Vermessung zusammenstellen.«
    »Hat er Sie nach der Seeker gefragt?«
    »Das hat er allerdings.«
    Das war ein Schock. Außer uns wusste noch jemand von der Sache. »Was haben Sie ihm erzählt?«
    »Ich habe keinen Grund gesehen, ihm etwas zu verschweigen, also habe ich ihm so ziemlich das Gleiche erzählt wie Ihnen.«
     
    Während ich mich mit Delia amüsierte, erhielt Alex einen Anruf vom Produzenten der Peter McCovey Show. Sie hatten von der Suche nach Margolia erfahren und wollten das Thema am nächsten Tag in ihrer Show zur »Glanznummer« machen. Mehrere Gäste seien eingeladen worden. Ob er kommen wolle?
    Alex war nicht gerade erfreut, dass seine Bemühungen in der Öffentlichkeit ausgebreitet werden sollten, aber unter den gegebenen Umständen schien es unmöglich, das Geheimnis noch länger zu bewahren. Er wollte absagen, aber sie erzählten ihm, er würde im Mittelpunkt des Interesses stehen und sein Erscheinen sei von größter Wichtigkeit. Sollte er sich hartnäckig weigern, dann hätten sie keine andere Wahl, als das Publikum darüber zu informieren, dass er eingeladen sei, es jedoch abgelehnt habe zu erscheinen, sagte ihm der Produzent. Und sie wären gezwungen, einen leeren Stuhl aufzustellen, der seinen Platz kennzeichnen würde.
    Alex hatte schon früher an derartigen Shows teilgenommen und war jedes Mal angegriffen worden. »Sie lassen einen nicht reden«, hatte er sich hinterher bei mir beklagt. »Die Gastgeber wählen die Fragen aus, kontrollieren den Gesprächsverlauf, und sie lassen dich nie zum Ende kommen, wenn ihnen die Richtung, die du eingeschlagen hast, nicht passt.« Die Tatsache, dass sie ihn ständig mit dem Vorwurf verfolgten, er sei mehr daran interessiert, Geld zu machen, und weniger daran, die Wahrheit aufzudecken, half da auch nicht weiter. Sie erweckten stets den Eindruck, als wäre es etwas Böses, Gewinn zu erwirtschaften.
    Aber Alex dachte, so ein leerer Stuhl würde sich nicht gut machen, also sagte er zu.
    Am folgenden Abend begleitete ich ihn zum Sender. Sie hätten die Show natürlich auch aus der Ferne aufzeichnen können, aber sie bitten die Leute lieber persönlich zu sich, sodass sie das Make-up machen und das schaffen können, was sie als persönliche Note bezeichnen und was immer zu bedeuten scheint, dass sie massenweise Charme verbreiten und versuchen, ihn schon vor der Sendung aus dem Konzept zu bringen. Und der Verantwortliche in diesem Fall war derselbe Typ, der Alex, als die Informationen über Christopher Sim bekannt geworden waren, offen angeklagt hatte, er wäre

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