Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
übergeben.
    »Chase«, sagte sie, »mich überrascht, dass Sie nicht zuerst zu uns gekommen sind.«
    Ich stand da und versuchte so auszusehen, als wäre Diebstahl eine vollkommen logische Vorgehensweise. »Es tut mir leid«, sagte ich. »Das hätte ich tun sollen. Um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, ob Sie es mir gestatten würden.«
    »Oder ob wir versuchen würden, Ihnen zuvorzukommen.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sie haben es gedacht.« Sie legte den Chip auf die Tischplatte. »Ich freue mich darauf, wieder von Ihnen zu hören, Chase.«

 
Fünfzehn
     
     
    Die Entscheidungen, die wahrhaft von Bedeutung sind, trifft man nur einmal. Ob es um die Wahl des Lebenspartners geht oder um einen Invasionsplan, die Gelegenheit kommt nie wieder. Sie müssen beim ersten Mal richtig liegen.
    Mara Delona
    Reisen mit dem Bischof, 1404
     
    Zurück in meinem Hotelzimmer benutzte ich mein Notebook, um den Chip abzuspielen. Zuerst suchte ich nach Hinweisen auf Margolia oder auf ein treibendes Schiff oder irgendeinen Artefakt.
    »Suche ergebnislos«, meldete das Notebook.
    »Okay. Druck das blöde Ding einfach aus, dann sehen wir, was wir haben.«
    »Sehr gern, Chase. Die Daten umspannen zehn Missionen, beginnend im Jahr 1381, endend im Jahr 1392.«
    Das Hotel stellte seinen Gästen mehrere Versionen alkoholfreier Drinks zur Verfügung. Während ich auf den Ausdruck wartete, kostete ich einen mit Limonengeschmack, der recht gut schmeckte.
    Die Falcon hatte während des letzten Flugs mit den Wescotts neun Sonnen besucht. Keine Doppelsterne. Wir hatten die üblichen Angaben über jeden der Sterne – Masse, Temperatur und Alter, gefolgt von einer großen Zahl verwandter Informationen. Außerdem hatten wir Detailinformationen über die jeweiligen Planetensysteme, wo es welche gab (eines der Zielobjekte, Branweis 4441, hatte keines). Wir hatten alles, was schon in den Originalberichten auftauchte, und, soweit ich sehen konnte, nicht mehr.
    Und alle Daten waren stimmig.
    Ich ging eine Mission weiter zurück, durchgeführt 1390-1391. Bei dieser Mission hatten sie zehn Systeme inspiziert, und auch hier gab es keine Unregelmäßigkeiten.
    Ich ging den Rest ihrer Flüge durch bis hin zu Adams erster Mission mit der Falcon, aber ich konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
     
    Eine Woche später war ich wieder auf Takmandu, wo mich bereits eine Nachricht von Alex erwartete. Lass nichts unversucht, hatte er geschrieben. Bring die Beute her und betrachte dich als Juniorpartnerin.
    Klar doch, Alex. Was wir jetzt haben, ist eine Kopie dessen, was wir bereits hatten.
    Ich war froh, das Hotel wieder verlassen zu können und in das Shuttle zur Orbitalstation steigen zu dürfen. Und ich bin wirklich außerstande, die Gefühle adäquat zu beschreiben, die sich in mir regten, als ich, zehn Tage später, endlich die Belle-Marie wiedersah.
    Ich ging an Bord, sagte den Jungs in der Einsatzzentrale ein paar nette Dinge, um möglichst schnell eine Starterlaubnis zu erhalten, erzählte Belle, dass ich sie vermisst hätte, setzte mich auf die Brücke und fing an, die Checkliste durchzugehen. Fünfzehn Minuten später war ich auf dem Weg nach Hause.
    Es war ein Vier-Tage-Flug, den ich überwiegend damit zubrachte, mich über die viele Zeit und Mühe zu ärgern, die ich für nichts und wieder nichts aufgebracht hatte. Außerdem las ich, schaute mir ein paar Sims an, und als ich in Funkreichweite zu Rimway war, rief ich Alex an.
    »Was hast du erreicht?«, fragte er.
    »Ich habe die KI runtergeladen. Aber die Daten enthalten nichts Neues.« Wir unterhielten uns nur über Audioverbindung mit einer Verzögerung von zwölf Minuten, innerhalb derer die jeweiligen Worte in die eine oder andere Richtung unterwegs waren. Ich machte es mir bequem.
    »Okay, bleib dran. Vielleicht finden wir doch irgendetwas.«
    Hatte er wirklich angenommen, ich würde den Krempel über Bord werfen? »Ich bin nicht gerade optimistisch«, sagte ich.
    Als ich auf Skydeck andockte, wartete er bereits auf mich, ein Ausbund an lächelnder Besänftigung. Nicht meine Schuld, wenn da nichts zu finden war, sagte er. Keine Sorge. Wir sehen es uns noch einmal an. Wer weiß, was wir noch entdecken? »Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde, Chase«, fügte er hinzu. Er dachte, ich würde mich furchtbar fühlen. Ich jedoch empfand vor allem Frust. Drei Wochen mit meist ungenießbarem Essen und im mentalen Völkerballspiel mit den Stummen, und wir hatten immer noch nichts

Weitere Kostenlose Bücher