Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
vorzuweisen.
    »Wo ist die Datei?«, fragte er schließlich.
    Sie war in einer meiner Taschen.
    »Okay.« Er gab sich wirklich Mühe, beruhigend zu klingen. »Warum holst du sie nicht heraus, damit wir sie uns auf dem Weg nach unten gemeinsam ansehen können?«
    »Sie unterscheidet sich nicht von den offiziellen Berichten.«
    Er wartete darauf, dass ich seinem Vorschlag Folge leistete. Ich tat es, und als er die Ausdrucke in Händen hielt, gingen wir zum Shuttledeck. Wir hatten vielleicht fünf Schritte getan, als seine Augen aufleuchteten. Dann rollte er die Dokumente zusammen und schwenkte sie über dem Kopf durch die Luft.
    »Was?«, fragte ich.
    »Die einzelnen Operationen sind datiert. Wir haben die Reihenfolge, in der sie die einzelnen Systeme besucht haben. Gute Arbeit, Chase. Du bist ein Genie.«
    »Warum ist das wichtig?«
    »Denk nach. Du hast bei der Vermessung gearbeitet, bevor der Quantenantrieb eingeführt worden ist. Zu einer Zeit, als Entfernung noch wirklich eine Rolle gespielt hat.«
    »Ja und?«
    »Du hast, sagen wir, ein Dutzend Sterne, die während einer bestimmten Mission besucht werden sollen. Wie bestimmst du die Reihenfolge?«
    Das war einfach. »Wir haben die Route so aufgebaut, dass die Gesamtstrecke so klein wie möglich war.«
    »Genau.« Er drückte meinen Arm. »Und jetzt können wir herausfinden, ob die Daten widerspiegeln, wo sie tatsächlich waren. Sollten sie irgendwann nicht die kürzeste Route gewählt haben, sagt uns das, dass sie etwas geändert haben. Und vielleicht können wir so herausfinden, wo die Seeker ist.«
    Als ich ihn drängte, mir zu erklären, wie genau das vonstatten gehen sollte, hielt er mir einen Vortrag über ökonomische Treibstoffnutzung. »Deine Freundin Shara hat Urlaub. Ist irgendwo auf einer Insel. Wenn sie zurückkommt, legen wir ihr diese Sache vor und hören, ob sie etwas damit anfangen kann.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Übrigens hattest du einen Anruf von Delia. Ruf sie zurück, sobald zu kannst, ja?«
     
    Am folgenden Abend traf ich mich mit ihr im Longtree, einem Bistro in der Innenstadt gleich neben dem Konföderiertenpark. Dunkle Nischen, fleckige Wandverkleidung, Kerzen, leise Musik. Es war ihr Vorschlag, aber es war auch eines meiner Lieblingslokale.
    Sie hatte sich bereits einen Platz gesucht, als ich dort ankam. Dunkles Haar umrahmte attraktive Züge, in denen eine Spur Unruhe zu erkennen war. Ihre Kleidung, blassblaue Bluse, weiße Hose, ärmelloses Spitzenjäckchen, war dezent. Nur ihr Kommlink verriet ihren Wohlstand: In Gold gefasst hing er in Form eines Armbands an ihrem Handgelenk. »Es ist so schön, Sie zu sehen, Chase«, sagte sie. »Ich bin wirklich froh, dass Sie kommen konnten.«
    Wir redeten ein paar Minuten über das Wetter. Dann ließ ich sie wissen, dass ich überrascht war, sie in Andiquar zu sehen.
    »Ich bin extra hergekommen, um Sie zu sehen«, sagte sie.
    Unser Autokellner trat an unseren Tisch, stellte sich vor, nahm die Getränkebestellung auf und eilte davon.
    »Sie sollten wissen«, sagte ich, »dass wir die KI-Daten der Falcon gefunden haben. Sie bestätigen die offiziellen Berichte.«
    »Gut.« Sie lächelte abwehrend. »Trotzdem ist es wohl nur eine Frage der Zeit, nicht wahr?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich hasse das.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Unsere Drinks wurden serviert. Sie begutachtete ihren zunächst, ehe sie ihr Glas erhob. »Auf die Seeker«, sagte sie. »Wo immer sie sein mag.«
    »Auf die Seeker«, stimmte ich zu.
    »Sie würden wollen, dass Sie sie finden«, sagte sie. »Ich weiß, dass sie nicht gewollt hätten, dass sie verschwunden bleibt.«
    »Ich denke, Sie haben recht.«
    Delia zupfte ihren Kragen zurecht, zog ihn enger um ihren Hals, als müsse sie irgendetwas abwehren. »Chase, ich weiß, dass meine Eltern Teil ihrer Ermittlungen gewesen sind. Einige Informationen dringen inzwischen zu mir durch.«
    »Wir haben keine genauen Ermittlungen über Ihre Leute angestellt«, sagte ich. »Uns interessieren nur die Missionen.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Es kommt auf dasselbe heraus. Die Geschichte macht die Runde, und die Leute rufen mich an und fragen mich, in was für eine Vertuschungsaktion sie verwickelt gewesen sind.«
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte ich. »Wir haben versucht, behutsam vorzugehen. Ich weiß jedenfalls, dass niemand irgendjemanden wegen irgendetwas beschuldigt hat.«
    »Die Ermittlungen reichen aus. Daraus ergibt sich die Beschuldigung von selbst. Tut mir

Weitere Kostenlose Bücher