Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
hoffnungslos, Alex! Wir werden so viele Leute wie möglich wegschaffen. Aber …« Er schüttelte den Kopf.
    »Wie viel Schaden wird er anrichten?«, fragte ich. »Der Strahlungsblitz?«
    »Er wird alles vernichten, was ihm ausgesetzt ist«, sagte Circe. »Einige Leute werden in Schutzräumen überleben können, aber danach werden wir nicht mehr imstande sein, unsere eigenen Nahrungsmittel zu produzieren.«
    Alex saß regungslos da.
    »Wir können keine Massenevakuierung durchführen«, sagte Kilgore. »Wir haben ungefähr hundert Schiffe, die durchschnittlich fünfzehn Leute an Bord nehmen können. Knapp fünfzehn. Chase, bis zum Ende dieses Jahres werden auf Salud Afar achtundzwanzig Millionen Kinder zur Welt kommen! Glaubt irgendjemand ernsthaft, wir könnten auch nur unsere neuen Bürger fortbringen, und selbst wenn wir die ganze Flotte der Menschheit zum Einsatz brächten?«
     
    Ich rief Peifer an und sagte ihm, die Geschichte würde erneut aufgeschoben werden müssen. »Bis morgen früh.«
    »Verschonen Sie mich, Chase! Ich bekomme jetzt schon das ein oder andere aus anderen Quellen zu hören.«
    Ich erklärte ihm, warum wir seine Mitarbeit bräuchten und er nichts übereilen dürfe. Er war nicht gerade beglückt, also appellierte ich an seinen Patriotismus. Das brachte mich auch nicht weiter. Ich sagte etwas in der Art wie, ich wäre ihm für den Rest meines Lebens sklavisch verpflichtet, wenn er mitspiele. Er beklagte, wir hätten klein beigegeben. Erzählte mir, er habe gedacht, Alex und ich besäßen eine gewisse Integrität und würden nicht zulassen, dass irgendein Politiker mit unserer Hilfe seine Spuren verwische.
    »Kilgore sagt, er hatte damit nichts zu tun«, erklärte ich.
    »Genau, und wenn man einem Politiker nicht trauen kann, wem dann?«
    Am Ende versprach ich ihm, ihm einen Insiderbericht nebst einem längeren Interview zu liefern.
    Schließlich wurde es Zeit für uns, nach Rimway zurückzukehren. Ich reservierte uns Plätze auf dem Nachmittagsshuttle des folgenden Tages.
     
    Keinem von uns war an diesem Abend nach Schlafen zumute, also gingen wir hinunter in die Lounge. Sie trug den Namen Lerche und wartete mit einer Frau auf, die traumverlorene Songs auf einem Tasteninstrument zum Besten gab. Außerdem gab es Getränke mit und ohne Eis, von denen ich noch nie gehört hatte, beispielsweise etwas, das aussah wie flüssiges Silber und mich mit dem Gefühl zurückließ, dass einfach nichts zählte außer dem Augenblick. Wir setzten uns an einen Tisch in der Nähe der Musikerin und stießen auf Salud Afar an. Möge seine Fahne niemals eingeholt werden!
    Außer uns waren noch ungefähr zwölf andere Gäste da, und anstelle von Bots gab es menschliche Kellner, was dem Ort eine gewisse Wärme verlieh. Ein gut aussehender junger Bursche kam zu uns und erklärte uns, er heiße Max und werde uns heute Abend bedienen. Er war nach dem Rimway-Kalender vielleicht zweiundzwanzig Jahre alt, und ich fragte mich, ob er wohl verheiratet sei. Das war nicht einfach festzustellen. Die Männer auf Salud Afar trugen keine Eheringe. Das hatte etwas mit ihrer Männlichkeit zu tun, aber ich habe nie so genau herausfinden können, was.
    Zumindest hatte ich das Gefühl, dass der hübsche Kerl von einem Kellner alleinstehend war. Vielleicht lag es daran, wie er mich ansah. Vielleicht war es auch nur Einbildung. Aber ich dachte unentwegt darüber nach, wie wohl seine Chancen stünden, diese Welt zu verlassen, wenn die Neuigkeit bekannt würde und zwei Milliarden Menschen versuchten, die Tore zu stürmen.
    Armer Max! Wenn er jetzt ginge, in diesem Moment, dann könnte er einen Platz auf einem der beiden Linienschiffe nehmen, die wöchentlich nach Rimway und Toxicon flogen.
    Die Dame an dem Tasteninstrument sang Letzte Stunden und wiegte sich dabei eindrucksvoll. An einem Tisch ganz in unserer Nähe saß ein junges Paar. Sie lachten, stießen auf den Abend an, und auf der anderen Seite des Lokals feierte eine kleine Gruppe. Ich beobachtete einen jungen Mann, der versuchte, eine sichtlich widerstrebende Frau an der Bar aufzureißen, und ertappte mich bei dem Wunsch, er möge Erfolg haben. Aber sie stand auf und ging woanders hin.
    Unsere Getränke wurden serviert. Ein Haarspalter – er hieß wirklich so – für Alex und ein Velo Gaumenkitzel – das flüssige Silber – für mich.
    Wir vertrödelten den restlichen Abend, sprachen über carpe diem, darüber, dass man stets im Jetzt leben sollte, weil man nie wirklich wissen

Weitere Kostenlose Bücher