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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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mochte. Wir stellten unsere Begleiter vor. Giambrey verbeugte sich lächelnd, doch von seinem Charme war nichts mehr zu spüren. Stattdessen bemühte er sich nach Kräften, seine Abscheu im Zaum zu halten. Bloß nicht daran zu denken, Kassel und sämtliche anderen Stummen in der direkten Umgebung nur nicht zu genau anzusehen!
    Ich gestehe, die Stummen jagten auch mir nach wie vor einen Schauer über den Leib. Verknoteten mir die Eingeweide. Aber zwischen uns hatte das längst eine komische Ausprägung angenommen, und Kassel sah mich an und führte zweimal eine Faust an sein Herz. Seine Art, mir Ich auch zu signalisieren.
    Circe schlug sich, soweit ich es beurteilen konnte, recht gut. Sie schüttelte Kassel die Hand, sagte ihm, sie freue sich, ihn kennen zu lernen, und empfand, wie ich zu diesem Zeitpunkt dachte, Vergnügen daran, mich zu überraschen. Hast du noch irgendwelche anderen Herausforderungen für mich, Chase?
    »Selotta wäre auch gern gekommen«, erklärte Kassel. »Aber ihre Pflichten lassen es nicht zu. Sie hat mich gebeten, Ihnen Grüße auszurichten.«
    »Wie geht es ihr?«, fragte ich.
    »Gut, wie immer! Ständig damit beschäftigt, Ausschau nach fremdartigen Wesen zu halten, die ins Museum einbrechen wollen.« Das war eine Anspielung darauf, wie wir uns begegnet waren. Ich hatte damals versucht, einen Satz Flugdaten aus einem interstellaren Schiff in ihrer Ausstellung herauszuholen. »Sie sagt, sie wird es einrichten, sich mit Ihnen zu treffen, ehe Sie wieder abfliegen. Übrigens können Sie uns gern zu Hause besuchen. Wir würden uns sehr freuen, Sie als Gäste begrüßen zu dürfen!«
     
    Die Körpertemperatur der Stummen ist ungefähr zehn Grad niedriger als die der Menschen, daher fühlt sich ihre Haut stets ein wenig kalt an. Dazu noch ein Gefühl der Klammheit, und es fällt nicht schwer, sich einzubilden, sie wären alles andere als erfreut, Sie zu sehen. Wenn Sie dann noch die Fangzähne und die schwarzen Diamantaugen, die wie bei einem Raubtier dicht beisammenstehen, bedenken, können Sie sich vielleicht vorstellen, wie Ihre Instinkte auf höchste Alarmstufe umschalten!
    Um uns herum sammelte sich eine Menge an, wenngleich die Stummen taktvoll Distanz hielten.
    Im Ankunftsbereich herrschte Stille, abgesehen von der Klickerklackermusik, die leise über das Lautsprechersystem erklang. In den öffentlichen Bereichen der Stummenwelten ging es natürlich stets recht ruhig zu. Nie war eine Stimme zu hören, was für einen Menschen recht verwirrend war.
    Nichtsdestoweniger wurde natürlich eifrig kommuniziert. Ich konnte es sehen, als sich Stummenaugen auf uns richteten. Ihre Mienen veränderten sich, die Augen wurden schmaler, die Fangzähne auffälliger. Eltern rückten dichter an ihre Kinder heran. Ich bemühte mich um angenehme Gedanken, doch zugleich wurde mein Geist von der Vorstellung beherrscht, ihre telepathischen Fähigkeiten würden in Hinblick auf uns überbewertet. Ich hatte beispielsweise nicht den Eindruck, dass sie bemerkten, wie gern ich irgendwo anders gewesen wäre und dass ich mir wünschte, mich augenblicklich in Luft auflösen zu können, sollte die Gefährdungssituation ernstere Ausmaße annehmen.
    Die Ashiyyur waren bestürzt über den Anblick jener Kreaturen, die plötzlich mitten unter ihnen aufgetaucht waren. Und dann auch noch in Begleitung eines Bürgermeisters. Circe versuchte sich an einem Lächeln und winkte. Niemand erwiderte die Geste.
    Mir kam in den Sinn, wie schwierig es für Kassel gewesen sein musste, hierherzukommen, um uns persönlich in Empfang zu nehmen. Mein Respekt für ihn erklomm neue Höhen. Er hätte ebenso gut in seinem Büro bleiben und uns eine Eskorte schicken können. Stattdessen war er selbst gekommen. Das bedeutete, dass dieses Ereignis in seiner Kultur ebenso wie in unserer nicht nur eine politische, sondern auch eine ganz persönliche Note hatte.
    »Hier entlang!«, meinte Kassel über seinen Stimmgenerator. Als wir uns durch die Menge einen Weg zum Abflugbereich der Shuttles bahnten, sagte er etwas über Idioten. Alex verriet, dass er Kassels Anwesenheit zu schätzen wisse, worauf Kassel bemerkte, ›die‹ sollten alle weggesperrt werden, dann könnten sie weder sich selbst noch anderen gefährlich werden! ›Die‹ fingen den Gedanken offenbar auf, denn sie alle starrten plötzlich in seine Richtung.
    »Tut mir leid, dass man Sie den ganzen Weg von Provno hat herkommen lassen!«, entschuldigte Alex sich. Kassels Zuhause lag auf einer

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