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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Zuge des Transits verloren gegangen ist.« Transit bezog sich auf den Vorbeiflug eines anderen Objekts, vermutlich eines schwarzen Lochs oder eines Zwergsterns, der das System durcheinandergewürfelt hatte. »Die Theorie besagt von jeher, dass ein großer Mond notwendig sei, um Welten von terrestrischer Größe davor zu schützen, ins Taumeln zu geraten. Was natürlich katastrophale Auswirkungen auf die klimatischen Bedingungen hätte.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Diese Welt ist jedoch, aus welchem Grund auch immer, nicht ins Taumeln geraten.«
    »Wie weit sind wir entfernt?«, fragte ich.
    »Drei Tage.«
    Einer der beiden Sterne, der trübere, war eigentlich ein Planet namens Sophora. Der andere, ein funkelnder Saphir am Himmel, war Callistra, der zwölftausend Lichtjahre entfernt war. »Ein Superriese«, erklärte Belle.
    Und das war alles. Darüber hinaus war der Himmel pechschwarz.
    »Okay, Belle, öffnen wir einen Kanal zu ihrer Flugleitzentrale!«
    Sie tat, wie geheißen. »Raumüberwachung Samuels«, sagte ich. »Hier spricht die Belle-Marie. Wir kommen von Rimway. Abstand 4,1 Millionen Klicks. Bitten um Computeranbindung und Instruktionen!«
    Eine weibliche Stimme antwortete: »Instruktionen werden in einem getrennten Datenpaket an ihre KI übermittelt, Belle-Marie. Willkommen auf Salud Afar!«
    »Danke, Raumüberwachung! Geschätzte Ankunft in drei Tagen.«
    »Sie haben Landefreigabe. Bleiben Sie auf Ihrem Kurs! Übrigens, Belle-Marie, wir haben einige Nachrichten für Sie.«
    »Könnten Sie sie an uns weiterleiten, bitte?«
    »Weiterleitung findet jetzt statt!«
    Es waren Antworten auf unsere Anfragen in Bezug auf Vicki. Die meisten fielen negativ aus. Kannten sie nicht. Kannten sie, hatten aber keine Gelegenheit, sie zu treffen. Konnten sie dazu bringen, einen Kristall zu signieren, aber dann war sie schon wieder weg. Johansen, der Typ, der mehrere Tassen Imkah mit Vicki genossen hatte, berichtete uns, dass er sie gar nicht persönlich getroffen habe. »Sie hat sich während des Interviews in ihrem Hotel aufgehalten, und ich habe das Studio nicht verlassen. Persönlich bin ich ihr gar nicht begegnet.«
    Von den Übrigen behaupteten fünf, sie hätten etwas Zeit mit ihr verbracht. Unter ihnen war Austin Gollancz, Repräsentant der hiesigen Niederlassung ihres Verlags. »Ich hoffe«, fügte er hinzu, »es geht ihr gut.«
    Er lebte in Marinopolis, was der ursprüngliche und nun wieder eingesetzte Name der Hauptstadt von Komalia war, welches wiederum der wichtigste Staat dieser Welt war. Während der Blütezeit des Bandahriats hatte die Stadt Cleev City geheißen, benannt nach der Familie, die so lange den ganzen Planeten beherrscht hatte.
    Wir richteten eine Konferenzschaltung mit Gollancz ein. Es gab eine Zeitverzögerung, aber das war kein Problem. »Sie ist am Tag nach ihrer Ankunft hergekommen«, sagte er. Er war ein kleiner, runder, wohlhabend aussehender Mann, und es war offensichtlich, dass er Vicki gemocht hatte. »Wir haben vornehmlich übers Geschäft gesprochen.«
    »Sonst noch etwas?«, fragte Alex.
    »Nun ja, sie war aufgeregt, weil sie überhaupt hier war. Hat davon gesprochen, einige der unheimlicheren Orte besuchen zu wollen. Sie hat sich auf ihren Aufenthalt hier gefreut.«
    »Hatte sie sich einen Reiseplan gemacht?«, erkundigte sich Alex.
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Hatte sie vor, mit jemand anderem zusammen zu reisen?«
    »Falls dem so war, so hat sie es mir gegenüber nicht erwähnt. Hören Sie, Alex, ich weiß, ich bin Ihnen keine große Hilfe, aber das ist wirklich ein Schock für mich! Und ich möchte Sie wissen lassen, dass Sie mich nur fragen müssen, falls ich etwas – irgendetwas – für Sie tun kann! Okay?«
    »Klar!«
    »Danke, Alex!«

 
6
     
     
    Im Laufe der Zeit ist der Name dieser Welt ein Synonym für große Kunst geworden. Nirgendwo sonst können wir Musik, Bildhauerei und Literatur auf solch hohem Niveau finden. Ob man an Dramen interessiert ist, an Symphonien oder Architektur, ja, sogar an botanischen Kunstwerken, man sollte stets dem Beitrag zum jeweiligen Bereich Beachtung schenken, den diese Welt geleistet hat. Es mag damit zu tun haben, dass sie von uns anderen so weit entfernt liegt, vielleicht liegt es auch nur an einem Bestandteil ihres Wassers, aber wir werden stets für sie Platz machen müssen. Die Kraft ihrer Werke, seien es die leuchtenden Türme, die Konzerte am Meer, die herausragenden Komödien, die Tragödien auf der Sommerbühne, bereichert

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