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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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erzählen, wo sie hingeht, weil sie wohl gefürchtet hat, ich könnte ebenfalls dort auftauchen.« Er wirkte ein wenig verwundert. »Für die Frau, die diese Bücher verfasst hat, wirkte sie viel zu unschuldig!«
    »Haben Sie ihre Bücher gelesen, Rob?«, fragte ich.
    »Ein paar davon. Sie sind unheimlich.«
     
    Wir erwischten einen Gleitzug zur Hauptstadt. Die Vegetation war beeindruckend. Normalerweise sind Pflanzen eben Pflanzen. Massenweise Chlorophyll auf der Suche nach Sonnenlicht. Aber auf Salud Afar gab es riesige Blumen in den verschiedensten Farben, wenngleich Purpur und Gelb dominierten. Die Blüten waren größer als ich. Die Schwerkraft war hier gering, also wuchs alles mehr in die Höhe. In manchen Gebieten konnten wir vor lauter Blumen den Himmel nicht mehr sehen.
    Die Städte selbst waren idyllisch. Ein bisschen altmodisch. Die Architektur hätte beinahe aus der kalasischen Ära Rimways vor zwei Jahrhunderten stammen können. Es war ein Gefühl, als hätten wir eine Zeitreise gemacht.
    Am Vormittag trafen wir in der Hauptstadt ein.
    Marinopolis war ein Musterbeispiel betörender Architektur und vollendeter Planung: im Sonnenlicht funkelnde Türme, breite Prachtstraßen, kunstvoll gestaltete Luftbrücken und ausgedehnte Parklandschaften. Überall gab es Wasser: Es strömte durch Aquädukte, sprudelte aus Springbrunnen, ergoss sich in Wasserrinnen. Auf den beleuchteten Gehwegen herrschte dichtes Gedränge. Denkmäler der Helden der Revolution standen an ihrem Platz. Und trotz allem, oder gerade deswegen, verströmte der Ort immer noch den Hauch einer anderen Zeit.
    Wir checkten im Blue Gable Hotel ein. Alex hatte Verabredungen mit einigen der Personen getroffen, die sich auf unsere Anfrage hin gemeldet hatten. Während er damit beschäftigt war, setzte ich mich mit der Hotel-KI zusammen und durchsuchte die Archive nach Vicki Greene. Mich interessierten vor allem allgemeine Meldungen, aber ich hielt auch die Augen offen für Berichte über irgendwelche Sterbefälle.
    Abgesehen von der Meldung, dass Ms Greene in Marinopolis eingetroffen sei, fand ich nicht viel. Ein paar Auftritte als Rednerin. Ein paar Signierstunden. Wenige Interviews, die mir gar nichts verrieten. Alex war in seinem Zimmer und sprach über den Link mit einer seiner Kontaktpersonen. Ich beschloss, dass ich hungrig genug sei, hinterließ eine Notiz für ihn und ging hinunter in das Hotelrestaurant, um mir ein frühes Mittagessen einzuverleiben. Als ich zurückkam, hatte er das Gebäude verlassen und war auf dem Weg zu einem Buchhändler.
    Es war ein warmer Tag, und das Hotel hatte einen Pool auf dem Dach. Einer der Vorzüge von Pools ist, dass sie, wenn man gerade versucht, sich an andere Schwerkraftbedingungen zu gewöhnen, genau das Richtige sind. Ich schlüpfte also in meinen zweiteiligen Badeanzug und ging hinauf. Aber in Marinopolis ging es ein wenig ungezwungener zu als zu Hause. Oben ohne war en vogue. Ich zog ein paar enttäuschte Blicke auf mich, dachte kurz darüber nach und beschloss, zum Teufel damit, ein bisschen Exhibitionismus kann eine wahre Wohltat für die Seele sein! Ich atmete tief durch. Dann, so lässig, als täte ich dergleichen jeden Tag, zog ich mein Oberteil aus. Jemand applaudierte.
    Ich drapierte es auf einer Stuhllehne und sprang ins Wasser. Als ich wieder auftauchte, hatten einige Kerle recht viel Mühe, mich nicht direkt anzustarren. Es war ein bisschen, als würde ich mit Stummen durch die Weltgeschichte ziehen.
     
    Ich blieb nicht lange. Entblößung mag ihren Reiz haben, aber er verbraucht sich recht schnell. Kaum war ich außer Sichtweite des Pools, streifte ich auch schon das Oberteil über. Dann nahm ich den Fahrstuhl und warf einen weiteren Blick in unser Zimmer. Alex war immer noch nicht da, also ging ich spazieren.
    Ein Fußgängern reservierter Boulevard, mehrere Kilometer lang, zog sich am Rand des Ozeans entlang – die Seepromenade. Diese befand sich nicht weit vom Hotel entfernt, und die Erwähnung des Namens brachte irgendetwas in meinem Kopf zum Klingeln. Als ich mich in der Hotellobby erkundigte, erklärte mir eine junge Mitarbeiterin: »Das ist der Ort, an dem Aramy Cleev einem Attentat zum Opfer fiel, ja! Und das gar nicht weit von hier! Gehen Sie einfach hinunter zur Seepromenade und dann rechtsherum! Etwa einen Block weit. Die Stelle ist gekennzeichnet.«
    Aramy Cleev war der Letzte in der Linie der Diktatoren, die das Bandahriat geführt hatten. Das Attentat hatte zu Frühjahrsbeginn

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