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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Morde hörten auf.
    Aber später hatte es noch zwei ähnliche Vorfälle gegeben. Bei jedem hatte es eine Reihe von Toten gegeben, Menschen, die offenbar von einem wilden Tier zerrissen worden waren. Jedes Mal hatte sich jemand gemeldet, sich für schuldig erklärt und behauptet, ein Werwolf zu sein. Unter diesen Irren war auch eine Frau.
    Die Todesfälle waren nie aufgeklärt worden. Und die Geständnisse wurden auf psychiatrische Störungen zurückgeführt und auf den schlichten Wunsch, Aufmerksamkeit zu erregen. In jedem Fall hatten die betroffenen Personen ein morbides Interesse an der ursprünglichen Werwolfsgeschichte gezeigt, so berichtete ein Psychiater, von dem es hieß, er sei ein bedeutender Vertreter seiner Zunft. »Normalerweise«, so sagte er, »greifen Mahares keine Menschen an, aber es gibt Ausnahmen. Was in Morgenthal geschehen ist, liegt klar auf der Hand. Es gab eine Serie von Todesfällen, und eine geistig unausgeglichene Person hat diese Vorfälle sich selbst zugeschrieben. Und in diesem speziellen Fall waren es gleich drei psychisch kranke Personen. Ich nehme daher an, dieses Muster wird sich in Zukunft wiederholen.«
    Seit dem letzten Ausbruch waren elf Jahre vergangen. Aber die Stadt hielt die Geschichte mit den üblichen Andenkengeschäften und mehreren Büchern am Leben, die vorgeblich die Wahrheit über die Todesfälle zum Inhalt hatten. Außerdem hatte eine Gruppe wahrhaft Überzeugter eine Holovideopräsentation zusammengestellt. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt immer davon ausgegangen, die Möglichkeit, einem Werwolf in die Quere zu kommen, würde jedes halbwegs intelligente Wesen fernhalten, aber so funktionierten die Dinge offensichtlich nicht. Jedenfalls war ich erleichtert zu hören, dass Vicki die Nacht nicht im Wald verbracht hatte. Sie hatte sich ein Zimmer in einem Haus am Waldrand gemietet und es sich schlicht auf der Veranda bequem gemacht, als Callistra hoch am Himmel gestanden hatte.
    Das Auge des Teufels.
    Also folgten wir ihrem Beispiel. Wir setzten uns hinaus und lauschten den Geräuschen des Waldes. Dann und wann heulte etwas. Vermutlich ein Mahare. Der Eigentümer des Hauses, der sich für eine Weile zu uns gesellte, versicherte uns, dass die Kreaturen sich nur selten in die Nähe der Stadt wagten. »Sie haben Angst vor Menschen«, erklärte er.
    Mir schien, der Psychiater hatte die Sache durchaus korrekt eingeschätzt. Dennoch hatte ich den Scrambler stets bei mir. Alex belächelte mich dafür. »Das ist ein kluger Zug«, sagte er. »Man weiß schließlich nie. Aber …«
    »Was, aber, Alex?«
    »Wir wären vermutlich sicherer, wenn du etwas hättest, mit dem man Silberkugeln abfeuern könnte!«
    Wir folgten Vicki rund um die Welt. Wir verbrachten eine ruhige Nacht in einer Kirche, die angeblich von dämonischen Kräften heimgesucht wurde. Wir besuchten ein Bürogebäude, in dessen siebtem Obergeschoss es angeblich einen verhexten Lagerraum gab. Wir verbrachten drei Nächte am Fermo-Strand, und das Einzige, was in dieser Zeit ans Ufer kam, war eine harmlose Kreatur in einer Art überdimensionierter Muschelschale.
    Wir besuchten eine archäologische Stätte, an der die Einheimischen vor siebenhundert Jahren Kinder und Jungfrauen geopfert hatten (es war nicht leicht zu begreifen, dass so etwas noch neuntausend Jahre nach der Zeit der Aufklärung hatte geschehen können!). Wir nächtigten in mehreren Spukhäusern. Wir hielten vergeblich nach einem Phantomflieger Ausschau, von dem es hieß, er sei ein Relikt eines Unfalls, der sich vor dreitausend Jahren ereignet habe. Das Vehikel hatte angeblich über einem besiedelten Gebiet Maschinenprobleme bekommen, woraufhin der Pilot gar nicht erst versucht habe, eine Notlandung durchzuführen, durch die er die Menschen am Boden in Gefahr gebracht hätte, sondern gleich auf die See hinausgeflogen sei. Das Luftfahrzeug stürzte ab, und der Pilot war verloren, ehe die Retter ihn erreichen konnten.
    Gemäß einer örtlichen Legende tauchte der Flieger jedes Jahr zum Jahrestag des Ereignisses auf. Vicki hatte ihre Reise gut geplant und dafür gesorgt, dass sie in der richtigen Nacht anwesend war. Diesen Punkt konnten wir nicht nachvollziehen, ohne beinahe ein Jahr zu warten.
    War an der Geschichte irgendwas dran?
    Es hatte Sichtungen eines geisterhaften Flugkörpers gegeben, aber es war nicht schwer, einen Flieger in die Luft zu bekommen und ihn vorbeifliegen zu lassen. In einem Jahr gelang den Einheimischen das Kunststück, die

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