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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die KI, ihn mit der Raumstation zu verbinden. »Mit dem Informationsbüro«, fügte er hinzu.
    Eine junge Frau in dunkelgrüner Uniform antwortete. »Orbitalzentrum«, meldete sie sich. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Können Sie mir verraten«, setzte Alex zu seiner Frage an, »ob der Name Hassan Goldman von irgendeinem der auf der Station ansässigen Unternehmen benutzt wird?«
    »Nein, Sir«, sagte sie. »Allerdings verkehrt von dieser Station aus ein Ausflugsschiff dieses Namens.«
    »Verteilen die Hemden an ihre Passagiere?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Okay. Was können Sie mir über dieses Schiff erzählen?«
    »Was halten Sie davon, wenn ich Sie mit dem zuständigen Veranstalter verbinde?«
    »Gern. Danke.«
    Eine Pause trat ein. Dann meldete sich eine männliche Stimme. »Sternschein-Reisen.«
    »Mein Name ist Benedict. Eines Ihrer Schiffe trägt den Namen Hassan Goldman?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Ich bin auf der Suche nach einer Freundin. Ihr Name ist Vicki Greene. Ich glaube, sie hat vor einigen Monaten an einer Tour auf der Goldman teilgenommen. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir sagen, ob das richtig ist.«
    »Bedauere! Derartige Informationen geben wir nicht heraus.«
    Alex sah sich zu mir um. Einen Versuch war es wert, nicht wahr? »Wäre es möglich, mit dem Captain der Goldman zu sprechen?«
    »Er hat dienstfrei«, lautete die Antwort. »Morgen früh ist er wieder erreichbar.«
    Alex bedankte sich, trennte die Verbindung und ließ sich die Daten der Goldman anzeigen. Unter ihnen fand er auch den Namen des Captains. Ivan Sloan.
    »Ivan?«, prustete ich heraus.
    »Ja. Kennst du ihn?«
    »Er war einer meiner Ausbilder bei StarFlight.«
    »Gut«, freute sich Alex, »ganz wunderbar sogar!« Er bat die KI, die Codenummer von Ivan Sloan herauszusuchen. »Du findest ihn vermutlich auf der Samuels.«
    »Das ist korrekt. Möchten Sie, dass ich eine Verbindung für Sie herstelle?«
    »Bitte.« Alex erhob sich und signalisierte mir, ich möge mich um den Anruf kümmern, ehe er den Raum verließ.
     
    Ivan gehört zu jenen Leuten, die einem irgendwie ein bisschen langsam vorkommen, bis man sie wirklich kennen lernt. Er war stets da gewesen, wenn ich ihn gebraucht hatte, und wenn ich daran gezweifelt hatte, ob ich je meinen Abschluss schaffen würde, hatte er mich beiseitegenommen und mich gefragt, wie ernst es mir damit sei, interstellare Schiffe zu fliegen.
    Ich hatte ihm gesagt, es sei mir sehr ernst. Es gäbe nichts in meinem Leben, das ich mehr wolle als genau das.
    »Dann reiß dich am Riemen!«, ermahnte er mich dann immer. »Du schaffst das! Du hast genügend Talent. Zum Teufel damit, man braucht gar nicht so viel Talent. Du musst nur schlau genug sein, der KI zu sagen, was sie tun soll!« Er sagte das, als würde er es tatsächlich so meinen. »Was dir fehlt«, fügte er hinzu, »ist Selbstvertrauen! Vermutlich haben dir in deinem Leben zu viele Leute erzählt, was du falsch gemacht hast.« Da war was Wahres dran. Mein Dad hatte mich stets ermahnt, ich solle nichts anfassen, dann könne ich auch nichts kaputtmachen.
    Als Ivan mich sah, erkannte er mich auf Anhieb und setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Chase«, begrüßte er mich, »was machst du hier draußen?« Er saß an einem Tisch und hielt eine Tasse in der Hand. Vor ihm stand ein Teller nebst Besteck.
    Hinter ihm konnte ich ein Wandgemälde erkennen, das ein Segelboot zeigte.
    »Ich bin selbstverständlich all den weiten Weg hierhergekommen, um dich zu besuchen, Ivan. Wie geht es dir?«
    »Ganz ernsthaft, du bist die letzte Person, die ich in dieser Ecke des Kosmos zu sehen erwartet hätte!«
    »Ich mache Ferien«, erklärte ich. »Wie steht es mit dir? Was hat dich eigentlich hierher verschlagen?«
    »Ich bin von hier.«
    »Du machst doch Witze! Du stammst von Salud Afar? Das wusste ich gar nicht!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich habe ich es nie erwähnt.«
    »Und jetzt fliegst du Ausflugsschiffe?«
    Er wirkte ein wenig verlegen. »Darauf läuft es wohl hinaus.«
    Ausflüge von Salud Afar aus? Ich sah zum Fenster hinaus, musterte den schwarzen Himmel. »Wohin fliegen die Leute denn? Was gibt es hier zu sehen?«
    »Varesnikov«, sagte er. »Der hat herrliche Ringe und Monde. Und Sophora mögen die Leute auch. Das ist eine Kristallwelt. Sieht großartig aus, wenn man sie im richtigen Winkel zur Sonne betrachtet.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Ich sah etwas in seinen Augen. Eine Art Schmerz, möglicherweise.

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