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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einem derartigen System äußerst gefährlich war, eine politische Laufbahn einzuschlagen.«
    Auf der anderen Straßenseite landete ein Gleiter auf der Landeplattform des Rathauses. Unsere Gesprächspartnerin sah zu, wie er aufsetzte und ein junges Paar herauskletterte. »Die wollen sich bestimmt eine Eheerlaubnis holen«, meinte sie. Dann: »Nein, so gefährlich war das nun auch wieder nicht! Es gab eine Menge Korruption, aber solange man sich an die Regeln hielt und keinen Radau veranstaltete, war man fein raus. Ich hatte schlicht keinerlei Einfluss, darum hat Nicorps gar nicht gemerkt, dass es mich gab.«
    »Hat Cleev sich zur Wahl gestellt?«
    »Aber ja! Alle fünf Jahre. Pünktlich wie ein Uhrwerk. Die Cleevs haben immer so getan, als wären wir eine Republik. Sie haben Wahlen abgehalten. Und immer mit großer Mehrheit gewonnen. So um die neunzig Prozent der Stimmen. Aber niemand hat je etwas dazu gesagt.« Sie setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Außer Katy Doyle.«
    »Was ist aus ihr geworden?«
    »Sie hat für das Bürgermeisteramt kandidiert. Das war noch vor Bills Zeit. Wie dem auch sei, sie hat verloren. Hat fast keine Stimmen bekommen. Kurze Zeit später hat sie eine Erklärung abgegeben, in der sie angab, sich in Hinblick auf Cleev geirrt zu haben, und unterstrich, was für ein großer Führer er doch sei. Dann hat sie die Stadt verlassen. Wir haben nie erfahren, was aus ihr geworden ist. Ich bin ziemlich sicher, dass sie versucht hat, sich aus der Schussbahn zu bringen, aber ich weiß nicht, ob sie damit Erfolg hatte.«
    Das junge Paar hüpfte eher, als dass es den Fußweg entlangging, und verschwand im Rathaus. Ich weiß noch, dass ich dachte, sie sähen nicht alt genug aus, um zu heiraten. »Nur noch eine Frage«, sagte Alex.
    »Gut.«
    »Sie wird Ihnen vermutlich seltsam erscheinen.«
    »Das macht nichts.«
    »Seine Frau. Haben Sie sie gekannt?«
    »Aber ja, wir alle kannten Jennifer.«
    »Hat einer von ihnen, Jennifer oder Bill, je über abwegige Dinge gesprochen? Vielleicht über Aliens oder über den Lantner- Asteroiden? Irgendwas in dieser Art?«
    »Ich weiß nicht, was der Lantner- Asteroid ist. Aber, nein, der Bürgermeister hat seine Zeit mit Jagen, Kartenspielen und gesellschaftlichen Anlässen verbracht. Das war, neben der Politik, alles, was ihn interessiert hat! Und Jenny? Ich kannte sie nicht sehr gut, aber ich hatte den Eindruck, dass sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Tatsachen stand!«
     
    Quantum Laboratorien hatte sich schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen, aber es gab in der Fakultät in Travis immer noch ein paar Leute, die sich an Jennifer erinnerten.
    »Sie war okay«, erzählte uns einer von ihnen. »Still. Reserviert. Ich glaube, sie hat sich im Seminarraum nicht sehr wohl gefühlt. Aber sie hatte als Physikerin einen ziemlich guten Ruf.« Er musterte uns forschend, überlegte offenbar, ob er noch mehr sagen sollte, aber dann, zum Teufel damit, legte er doch richtig los: »Bill hat sich nicht viel aus ihr gemacht. Er war ständig auf Achse. Hat sie betrogen. Nicht, dass das jetzt noch viel ausmachen würde. Aber man hat die beiden nie gemeinsam zu Gesicht bekommen. Außer bei Hochzeiten und Beerdigungen.« Er sah verlegen aus. »Entschuldigen Sie bitte, man soll ja nicht schlecht über Tote sprechen. Aber Sie haben gefragt!«
    »Haben Sie eine Ahnung, was in jener Nacht in ihrem Haus passiert ist?«
    »Meinen Sie die Explosion?«
    »Ja.«
    »Wir haben immer angenommen, ihr Mann habe irgendwas angestellt, und Nicorps habe beschlossen, ihn auszuschalten.« Er zuckte mit den Schultern. »Bedauerlicherweise hat es dabei auch Jenny erwischt. Aber wenn Nicorps sich irgendwo eingeschaltet hat, dann hat es immer gleich alle erwischt, die in der Nähe waren.«
    »Haben Sie je irgendeine Erklärung dafür gehört? Was kann ihn in solche Schwierigkeiten gebracht haben?«
    »Nein, ich habe nichts gehört, Alex. Der Bürgermeister hat der Nummer eins gegenüber immer brav den Kopf eingezogen. Ich habe nie begriffen, was da passiert ist. Meiner Meinung nach war er so ziemlich der Letzte, der sich Ärger mit den Sicherheitsleuten hätte einhandeln dürfen. Aber irgendjemanden muss er geärgert haben!«
    Wir saßen in dem Büro von Jennifers ehemaligem Kollegen. Er teilte es sich mit zwei weiteren Lehrkräften. Eine davon, eine junge Frau, kam zufällig in dem Moment zur Tür herein. Wir stellten uns vor, aber sie entschuldigte sich gleich wieder. Schön, Sie kennen

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