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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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musste nachzählen. »Dreiunddreißig, Chase.«
    »Also hatten sie noch die alten Antriebssysteme.«
    »Ja.«
    »Wie weit ist es bis dahin?«
    Er überließ die Antwort seiner KI. »Sechsunddreißig Lichtjahre.«
    »Sie mussten sich mit dem alten Antriebssystem begnügen«, stellte ich fest. »Das bedeutet, dass sie schon eine Woche gebraucht haben, um überhaupt hinzukommen.«
    »Bitte, erzählen Sie doch weiter!«, bat Alex Batavian. »Am dritten Tag sind sie auf dem Asteroiden gelandet?«
    »Ja. Sie hatten zwei Landefähren. Sie haben Druckanzüge angelegt, sind ausgestiegen und haben sich vor dem Monument versammelt. Die Zeremonie wurde als Holovideo übertragen. Ich habe sie nicht zeitgleich gesehen, aber später. Jeder hat sie gesehen.
    Wie dem auch sei: Sie sprachen ein paar Gebete. Dann fingen die Ansprachen an. Einer der Sabels hatte gerade das Wort, als die Transmission plötzlich abbrach. Sie war einfach weg. An der Quelle unterbrochen. Das war das Letzte, was irgendjemand von diesen Leuten gehört hat.«
    »Und als Rettungskräfte dort eingetroffen sind?«, erkundigte sich Alex.
    »Da waren sie verschwunden. Schiffe, Landefähren, Leute. Alles weg. Bis auf das Monument.«
    Ich versuchte mir irgendeine Abfolge von Ereignissen vorzustellen, die zu so einem Ergebnis führen könnte. »Das kommt mir ziemlich unmöglich vor«, stellte ich fest.
    Batavian erhob sich, trat ans Fenster und blickte hinaus. In der Ferne glitt ein Zug über das Land.
    »Man hat sie gesucht, aber es wurde nichts gefunden. Ein paar Leute haben die Stummen dafür verantwortlich gemacht. Es hat alle möglichen Gerüchte gegeben. Vorwiegend solche, die besagten, dass sich da draußen noch anderen Aliens herumtreiben würden. Und da war noch etwas anderes.«
    »Das wäre?«
    »Das Patrouillenboot, das zuerst zum Schauplatz geflogen ist, die Valiant, ist ebenfalls nie wirklich zurückgekehrt. Das war das erste Rettungsschiff.«
    »Was ist denn aus ihm geworden?«, fragte ich. »Sagen Sie jetzt bloß nicht, es ist ebenfalls verschwunden!«
    »Nein. Es hat einen Bericht abgeliefert, und ein anderes Schiff des Bandahriats, ein Spezialschiff, hat man damals, glaube ich, gesagt, ist hingeflogen, um sich dort umzusehen. Das Patrouillenboot ist zu seinem ursprünglichen Einsatzgebiet zurückgekehrt. Und ungefähr einen Tag später ist es explodiert.«
    »Hört sich nach einem Muster an«, sinnierte Alex.
    »Damals hieß es, es hätte Probleme mit den Maschinen gegeben.«
    »Irgendwelche Überlebenden?«
    »Keine.« Für einige Augenblicke herrschte Schweigen. Dann fuhr er fort: »Ed hat Rätsel geliebt, also war es nur logisch, dass die Lantner- Geschichte seine Aufmerksamkeit erregt hat. Ich weiß nicht, wie oft ich dabei war, wenn er irgendwelchen Leuten erzählt hat, dass er in jener Nacht zugesehen habe, in der es passiert sei.« Er seufzte. Schüttelte den Kopf. »Kurz danach hat die Regierung eine Warnung ausgegeben, dieses Gebiet zu meiden, und verkündet, man nähme an, die Stummen hätten in dieser Region eine Basis eingerichtet. Alle Schiffe wurden aufgefordert, sich fernzuhalten.«
    »Also ist danach niemand mehr dorthinaus geflogen?«
    »Es war so oder so niemand je dort. Außer bei dieser einen Gelegenheit.«
    Wir saßen da. Draußen konnten wir ein paar Leute streiten hören.
    »Haben Sie zufällig eine Aufzeichnung von Vickis Vortrag vor den Marsleuten?«, erkundigte sich Alex nach einer Weile.
     
    Während ich Vicki zusah, dachte ich, wie viel schwerer es doch sei, unterhaltsam zu sein, wenn das Publikum nicht vor einem saß, wenn es sich über eine elektronische Verbindung zugeschaltet hatte und der Vortragende keine Möglichkeit hatte, von der Reaktion der Zuschauer zu zehren. Oder auch nur, sie zu interpretieren. Ich habe zusammen mit Alex ein paar Vorträge absolviert, und ich wollte stets, dass die Leute vor mir saßen, wo ich sie sehen konnte, damit mein Adrenalinfluss in Gang käme. Aber Vicki Greene schien das gar nicht zu kümmern.
    Batavian hatte moderiert. Der Vortrag ging in demselben Raum über die Bühne, in dem auch wir mit Batavian gesessen hatten. Vicki kam herein, nahm auf dem Stuhl Platz, den Alex belegt hatte, und erklärte, sie freue sich, hier zu sein, und es sei ein Privileg und so weiter. Wenn jemand so redet, weiß man in den meisten Fällen gleich, dass es nicht ernst gemeint ist. Aber Vicki meinte es genau so. Und ihr war von Anfang an anzusehen, dass sie ihren Auftritt genoss.
    Batavian zog sich

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