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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gelernt zu haben, aber entschuldigen Sie bitte, ich muss weiter. Sie schnappte sich einige Bögen mit Notizen und hastete zur Tür hinaus. Alex lehnte sich an die Fensterbank. »Stand einer der beiden in Verbindung mit Edward Demery?«, fragte er.
    »Ah, ich hätte mir denken können, dass diese Frage auftaucht! Und die Antwort ist nein. Meines Wissens nicht.«
    »Jennifer auch nicht?«
    »Sie kannten sich. Darüber hinaus ist mir nichts bekannt.«
    »Hatte sie irgendwas mit der Lantner zu tun?«
    Darüber musste er erst nachdenken. »Das verschwundene Schiff, nicht wahr? Nein. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Vermutlich gar nichts.«
    »Aha. Wie dem auch sei, ich weiß einfach nicht, wieso es damals dazu gekommen ist. Beide Häuser hat es in derselben Nacht erwischt. Wahrscheinlich hatte Nicorps ganz einfach seine Attentatsschwadron rausgeschickt, und die haben dann gleich alles auf einmal erledigt. Wussten Sie, dass es nicht nur die beiden Häuser getroffen hat? Da waren noch fünfzehn oder sechzehn andere. Alle in derselben Region!«
    »Ja, das wissen wir.«
    Der Dozent schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich war es einfach wirtschaftlicher, sie alle gleichzeitig in die Luft zu jagen!«
     
    Der junge Mann, der gestorben war, weil er die Keltons in jener Nacht besucht hatte, hatte Jaris Cole geheißen. Nach all diesen vielen Jahren war der Schmerz in den Augen seiner Mutter immer noch erkennbar. »Über so etwas kommt man nie hinweg«, gestand sie mir. »Das ist das Einzige, was ich in meinem Leben ändern würde, wenn ich nur könnte. Das Einzige, was wirklich zählt!«
    Sie war eine unauffällige Frau, still, introvertiert, mit einem schicksalsergebenen Lächeln. Ihr Mann war wenige Jahre nach dem Vorfall gestorben, und andere Kinder hatte sie nicht.
    »Damals«, erzählte sie, »wollte Jaris Marinda heiraten. Die Tochter des Bürgermeisters. Sie war ein hübsches Ding. Sie hätten ein perfektes …« Sie unterbrach sich, biss sich auf die Lippe, winkte ab. »Der Termin stand schon fest.« Wir saßen auf einer wettergeschützten Aussichtsplattform und sahen zu, wie der Wald den Nieselregen verschluckte. Alex hatte sich ferngehalten, weil er annahm, sie würde mir gegenüber offener sein. »Sie hätten sie gerngehabt, Chase.«
    »Bestimmt.«
    »Sie war gar nicht wie ihre Mutter.«
    »Jennifer mochten Sie nicht?«
    »Jennifer war in Ordnung, nehme ich an. Nicht der Typ Frau, dem man wirklich nahekommen konnte. Aber als die Hochzeit näherrückte und wir gemeinsam an den Vorbereitungen gearbeitet und Pläne geschmiedet haben, hatten wir viel Spaß miteinander.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    »Wir haben sogar Freundschaft geschlossen.« Der Wind trug etwas Regen zu uns herein, aber das schien Mrs Cole nicht zu kümmern. »Einmal haben wir uns im Sunshine, einem Restaurant drüben in der Nähe des Parks, getroffen. Man könnte es von hier aus sehen, wären die Bäume nicht im Weg. Wir wollten einige Details in Hinblick auf die Trauzeremonie besprechen. Da hatte es ein paar Probleme gegeben. Die Keltons waren nicht besonders religiös. Der Bürgermeister hat immer nur so getan, weil die Leute ihn nicht gewählt hätten, wenn sie gewusst hätten, wie er wirklich dachte. Aber Jenny war der Entscheidungsträger der Familie, und sie war absolut gegen eine religiöse Zeremonie. Ich hatte mit Jaris darüber gesprochen, und er sagte, das sei kein Problem für ihn, sie könnten sich auch später noch jemanden suchen, der ihre Ehe segnen würde.
    Tank, mein Mann, war nicht gerade glücklich darüber, aber wir haben uns entschlossen, Jennys Wunsch zu akzeptieren. Wir wollten keine unnötigen Probleme schaffen. An diesem Tag wollte ich ihr sagen, dass wir darüber nachgedacht hätten und mit einer standesamtlichen Trauung einverstanden seien. Das habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Wir haben gegessen, und dann sind wir hierhergekommen, wo wir beide jetzt sitzen. Ich hatte das Thema kaum angeschnitten, da hielt sie beide Hände hoch und bat mich, nicht weiterzusprechen. Ihre Miene veränderte sich, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen, und sie brauchte eine Minute, um ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen. Dann sagte sie, wir sollten uns keine Gedanken machen, es wäre ihr wirklich vollkommen egal, und wir könnten die religiöse Zeremonie haben. Sie hätte keine Einwände.«
    »Hat sie Ihnen erzählt, warum sie ihre Meinung geändert hat?«
    »Nein. Sie hat nur gesagt, es sei

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