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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht ganz klar.«
    »Ah, ich erwähne es ja nur ungern, Alex, aber …«
    »Ja?«
    »Wenn Sie uns nicht umbringen können und sie uns nicht verschwinden lassen können …«
    »Vermutlich liegst du richtig, Chase!«
    »Sie werden uns eine lineare Blockade verpassen!«
    »So schätze ich die Sache auch ein.«
    »Das ist genau das, was Vicki zugestoßen ist.«
    Alex starrte ins Feuer, und in seinen Augen glitzerte etwas wie Eis und Stahl.

 
20
     
     
    »Dr. Ventnor, jede Tür führt in einen anderen Raum oder auf einen anderen Korridor, und es gibt keine Fenster, keinen Ausgang. Wie kommen wir hier raus?«
    »Du irrst dich, Howie! Es gibt einen Weg hinaus. Daran hat McComber keinen Zweifel gelassen.«
    »Aber McCombers Leiche liegt im Esszimmer! Er ist selbst nicht rausgekommen!«
    »Das weiß ich auch! Und ich wünschte, ich hätte dafür eine einfache Erklärung.«
    Tödliche Liebe
     
    Ich schlief auf dem Stuhl ein, während der Sturm vor den Fenstern heulte. Oben gab es zwei Schlafzimmer, aber ich war froh, in der Nähe des Feuers zu sein. Dann und wann hörte ich Alex durch das Zimmer wandern.
    Gegen Morgen legte sich der Sturm, zumindest verlor er an Kraft. Alex hatte offenbar die Vorhänge zugezogen. Ich tappte über den Boden und lugte durch einen Schlitz zwischen den Vorhängen hinaus. Der Schnee im Schein des Lichts, das aus dem Fenster fiel, bedeckte weithin den Boden und verlor sich in der Ferne in grauem Dunst.
    Ich dachte an Vicki, die etwas Ähnliches erlebt haben musste. Nur dass sie allein gewesen war mit was immer sie herausgefunden hatte. Und an Jennifer Kelton, der vor dreißig Jahren vermutlich das gleiche Geheimnis die Tränen in die Augen getrieben hatte.
    Calienté.
    Es ist einfach nicht mehr wichtig, hatte sie in Hinblick auf die religiöse Zeremonie anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter gesagt.
    Es ist einfach nicht mehr wichtig.
    Ich hörte Alex leise auf seinem Stuhl atmen. Das Feuer drohte zu erlöschen, also stand ich auf und legte einen Holzscheit nach. Der Vorrat schrumpfte rasch zusammen. Wir würden wohl mehr Holz schlagen müssen. Das würde sicher ein Riesenspaß!
     
    Als ich das nächste Mal erwachte, hatte ich den Geruch von Schinken in der Nase. Alex war in der Küche. Ich stand auf, wickelte mich in die Decke und schlenderte hinüber. Alex saß am Tisch und sah sich die Nachrichten an. »Ist was passiert?«, fragte ich.
    »Etwas ist in der Tat passiert.«
    »Sie sind doch nicht zurückgekommen, oder?«
    »Nein. Nichts derart Prosaisches.« Er stand auf und ging ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm.
    Alex musterte ein Regalfach, in dem etwa ein halbes Dutzend Bücher auf der Seite lagen. »Alles billige Romane«, bemerkte er.
    »Okay.«
    »Bis auf das!« Er zeigte auf den Kaffeetisch, auf dem aufgeschlagen ein großes Buch lag. Ich sah ihn fragend an. »Das ist nicht irgendein Buch!«, verkündete er.
    Wir setzten uns aufs Sofa, und er schlug die Titelseite auf. Es war Churchills Englands größte Stunde.
    »Alex«, sagte ich, »ich glaube, wir haben im Moment ganz andere Probleme!«
    »Das ist einer der Bände seines Werkes Der Zweite Weltkrieg. Es ist unbezahlbar!«
    »Gut! Wenn wir hier rauskommen, können wir ja abkassieren!«
    »Chase, dieses Werk gilt als verloren! Von ein paar Fragmenten abgesehen. Und wir haben hier einen ganzen Band vor uns. Nicht nur das, es ist die Kiefer-Übersetzung! Und dann muss ich dir noch etwas zeigen.«
    Ich dachte daran, dass sein Frühstück kalt würde, aber ich war klug genug, keine derartigen Trivialitäten zur Sprache zu bringen, während er gerade so in Fahrt war.
    »Sieh dir bloß mal das an!« Er schlug das Buch auf und zeigte mir den inneren Buchdeckel. Darauf prangte ein Stempelabdruck: Eigentum der Bibliothek des Administrators. »Diese Bürokraten hatten es, und dabei wussten sie nicht einmal, was es wert ist!«
    »Vielleicht hat es Kilgore persönlich gehört?«
    »Ich stelle mir nur ungern vor, dass er so dämlich ist!«
     
    Was der Morgen darüber hinaus an Neuigkeiten zu liefern hatte, war reine Routine. In einem Ort namens Champika protestierten die Leute gegen irgendwelche Steuern, und in Marinopolis hatte sich ein dreifacher Mord ereignet. Außerdem war es in einem der Bunker, die derzeit zum Schutz vor den Stummen errichtet wurden, zu einem Unglücksfall gekommen. Zwei Tote.
    Zum Schinken aß Alex Eier und gebackene Kartoffelspalten. Ich schielte nach seinem Essen, was er mit einem Lächeln quittierte. »Entschuldige!«,

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