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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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und der Pilot erklärte, er sei der Ansicht, wir sollten aufgeben und es später noch einmal versuchen.
    »Landen Sie das verdammte Ding!«, herrschte ihn Krestoff an.
    »Hören Sie, Maria, machen Sie mir hier keinen Ärger!«
    »Können Sie uns runterbringen?«
    »Ja, wenn Sie darauf bestehen!«
    »Dann tun Sie das, bitte!«
    Ich sah Alex an. Alex räusperte sich und atmete tief durch. In der Gewalt von Idioten.
    Krestoff entging seine Reaktion nicht. »Keine Sorge, Mr Benedict, Squeej wird uns runterbringen!«
    Squeej? War das ein angemessener Name für einen Piloten? Aber ich hielt es für weise, keinen Anlass zu weiteren Ablenkungen zu liefern.
    Der Wind blies uns regelrecht über den Himmel. Aber wir flogen weiter. Inzwischen war es dunkel, eine schwarze, stygische Finsternis, so finster wie nirgends sonst oberhalb der Oberfläche. Unsere Navigationslampen schickten um uns herum ihre Lichtkegel aus, doch das Einzige, was ich erkennen konnte, war Schnee. Noch näher an die Berggipfel, o Gott! Ich hoffte, dass Squeej wusste, was er tat, und ich wünschte, er hätte sich Maria entschlossener entgegengestellt! Bong sagte nichts. Was auch geschehen mag, wird geschehen.
    Dann, ohne Vorwarnung, prallten wir auf. »Gelandet«, bemerkte Squeej, als wäre es auch nur entfernt möglich gewesen, das nicht zu merken.
     
    Krestoff und Bong zerrten schwere Jacken aus dem Frachtabteil und schlüpften hinein.
    »Und was ist mit uns?«, fragte Alex.
    »Sie werden keine brauchen!«
    Das hörte sich ziemlich verhängnisvoll an.
    Der Pilot kam zu uns in die Kabine und öffnete die Luke. Der Wind packte sie und riss sie ihm beinahe aus der Hand. Kalte Luft wehte zu uns herein. »Okay, ihr zwei«, forderte Krestoff uns auf, »gehen wir!«
    Sicher doch.
    Sie schafften uns hinaus in die Minustemperaturen und den Schnee. Ich klapperte bereits mit den Zähnen. Und ich dachte: Sie werden uns doch umbringen. Sie lassen uns einfach hier draußen im Sturm zurück. Bong öffnete eine Frachtluke und holte unsere Taschen hervor. Krestoff schaltete eine Taschenlampe an, richtete sie auf das Gepäck und sah Alex an. »Nehmen Sie das!«, sagte sie.
    Wir gehorchten. Dann warteten wir, während Krestoff sich orientierte. Sie leuchtete die Umgebung mit der Taschenlampe aus, bis der Lichtstrahl auf die Ecke eines Gebäudes traf. »Da entlang!«, befahl sie. Kurz dachte ich daran, mich einfach auf sie zu stürzen. Eine bessere Gelegenheit hatten wir bisher nicht. Aber Bong hielt sich seitlich von uns, und Krestoff blieb, die Lampe in einer, den Scrambler in der anderen Hand, hinter uns. Die Luke des Gleiters wurde geschlossen, und der Pilot, offensichtlich kein Dummkopf, blieb im Inneren. Vor uns tauchten Lichter im Sturm auf. Eine Laterne auf einem Lichtmast. Und Fenster.
    Es war ein zweistöckiges Gebäude. Mit einer Veranda. Wir stiegen die Stufen hinauf, und Krestoff winkte mich zur Seite. »Mr Benedict, bitte gehen Sie voran! Dies wird für die nächste Zeit Ihr Zuhause sein, also muss es Sie kennen lernen.«
    »Mir ist kalt!«, nörgelte ich. »Können wir das nicht später erledigen?«
    Sie ignorierte mich. »Lassen Sie uns das bitte hinter uns bringen!«
    Alex richtete die Augen auf die Sensoren, ehe er zur Seite trat, woraufhin ich seinen Platz einnahm. Als ich fertig war, öffnete sich die Tür. Wir hasteten hinein und ließen unsere Taschen auf den Teppichboden fallen.
    Ich weiß selbst nicht recht, was ich erwartet hatte. Jedenfalls war niemand zu Hause. Die Temperatur im Inneren war gerade einmal einen Zacken höher als draußen. Krestoff sah sich um. Etwas mehr Wärme vorausgesetzt, mochte dies ein durchaus behaglicher, wenn auch etwas beengter Ort sein. Die Möbel waren eher bescheiden, sahen aber ganz okay aus: ein Sofa, drei Stühle und ein paar Tische, davon einer, auf dem ein Schachspiel bereitstand – der stand im Wohnzimmer. Dunkle Vorhänge, momentan gefroren, aber sie würden wieder auftauen. Ein Kamin mit einem Stapel Feuerholz. Bilder von Gebirgslandschaften und Meeren an den Wänden. Bücherregale mit vier oder fünf Büchern und ein paar Plastikblumen in einer Vase. Eine Treppe führte hinauf in das Obergeschoss. »Es wird bald wärmer werden«, meinte Krestoff.
    Ich trat zum Kamin, um ein Feuer anzufachen, aber sie winkte ab. »Wenn wir fort sind, haben Sie noch genug Zeit dafür. Sie haben eine funktionstüchtige KI. Ihr Name ist Kellie.« Sie überprüfte die Zeit. Anscheinend waren sie schon spät dran. »Sag hallo,

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