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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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das Wort Downtowners zu lesen war, zusammen mit einem G-Notenschlüssel und einigen Noten. Ich winkte und brüllte.
    Der Gleiter flog weiter. Dann beschrieb er einen Bogen und kehrte zurück. Ich konnte den Piloten sehen, einen Mann. Neben ihm saß eine Frau. Hinten saßen, soweit ich sehen konnte, zwei Kinder.
    Ich winkte noch mehr. »Hilfe!« Alex rannte herbei und hüpfte auf der Stelle.
    Eines der Kinder wurde auf mich aufmerksam. Ich sah, wie es das andere anstupste und auf mich zeigte. Sie lachten. »Ja!«, sagte ich. »Jetzt kommen wir vielleicht weiter, Alex!«
    Alex winkte unablässig.
    Ich schrie mir die Kehle aus dem Leib.
    Nun blickte der Pilot zu uns herab.
    »Hilfe!«
    Er winkte uns zu. Hi.
    Du Idiot! Siehst du nicht, dass wir gar keine Jacken haben? Dass wir frieren?
    Ich legte die Hände um meinen Hals, tat, als wolle ich mich selbst erwürgen, und bemühte mich, möglichst gepeinigt auszusehen.
    Die Kinder lachten wieder, und der Pilot winkte uns ein letztes Mal zu und zog das Vehikel weiter in die Höhe. Wir sahen zu, wie es immer kleiner wurde und schließlich aus unserem Blickfeld verschwand.
     
    Am Abend, während Alex den Churchill durchblätterte, saß ich am Fenster und stierte hinaus zu Callistra.
    Vickis Stern.
    Hell und massiv. Ein Anker am Himmel. Das war die Art Stern, die die Leute dazu veranlasste, Märchen zu schreiben. Die Art Stern, für die sie ihre Kinder des Nachts aus dem Haus holten, damit auch sie ihn sehen konnten. Blau und wunderschön. Ein Leuchtfeuer der Sicherheit, ein Versprechen, dass die Welt in Ordnung war.

 
21
     
     
    »Wenn du den Reiter im Rückspiegel siehst, dann ist es Zeit, Gas zu geben!«
    Etüde in Schwarz
     
    Am Morgen erklärte ich Alex, dass ich in den Schuppen gehen wolle.
    »Warum?«
    »Ich will mir eine Schaufel holen. Falls heute wieder jemand über uns hinwegfliegt, wäre ich gern in der Lage, ihm klarzumachen, dass wir Hilfe brauchen!«
    »Wie gedenkst du, das zu tun?«
    »Du kannst mir helfen, wenn du willst.«
    »Klar«, sagte er. »Die eine oder andere gute Idee könnten wir brauchen.«
    Wir gingen hinaus zu der Hütte. »Ich kann nicht einfach nur hier herumsitzen«, erklärte ich, »wohl wissend, dass wir keine Möglichkeit haben, uns zu verteidigen, und Agentin Krestoff jederzeit wieder auftauchen könnte. Mit Corel. Und jemandem, der uns Nadeln in den Kopf steckt.«
    »So funktioniert das nicht.«
    »Gut. Das erleichtert mich sehr.«
    Wir schnappten uns Schaufeln und suchten uns eine Stelle vor der Villa. Es war immer noch kalt, aber nicht mehr so brutal kalt wie zuvor. Wir fingen an, den Schnee herumzuschieben. Alex gab zu, dass meine Idee gut sei, und binnen weniger Minuten hatten wie das Wort HILFE in den Schnee geschrieben. In sehr großen Buchstaben. Aber irgendwie sah es nicht so aus, als wäre das Wort aus der Luft lesbar, also nahmen wir ein paar Sträucher auseinander und legten die Zweige in die Buchstaben.
    Als wir, halb erfroren, fertig waren, gingen wir wieder hinein. Die Schaufeln nahmen wir mit. Wenn alle Stricke reißen sollten, konnten sie uns wenigstens als Waffen dienen.
     
    Ich humpelte ins Badezimmer, füllte die Wanne mit heißem Wasser, kletterte hinein und blieb sitzen, bis ich wieder ein bisschen Gefühl in meinem Körper hatte.
    An diesem Abend bereitete ich uns eine heiße Mahlzeit zu. Es war seit langer Zeit das erste Mal, dass ich selbst kochte. Wir aßen Frikadellen mit Knoblaucharoma, eine Art Spinat und Kartoffelbrei. Kartoffeln, die ursprünglich von der Erde stammten, hatten sich über die verschiedenen Welten der Konföderation ausgebreitet und sogar an weit entfernten Orten Fuß gefasst. Es war eine ordentliche Mahlzeit.
    Später am Abend sahen wir uns Nachrichten aus aller Welt an. An Orten, von denen wir nie gehört hatten, stritten die Leute über die Kosten für Bildung. Andere zeigten sich verärgert, dass ihre Nachbarn Dinge wie Gleiter aus anderen Gegenden importierten, statt diese vor Ort zu kaufen. Die Bürger einer Stadt namens Shay Gaionne widersprachen Verordnungen, die eine bessere Instandhaltung der Häuser forderten. In manchen Gebieten stellten juvenile Kriminelle ein Problem dar. Und Gangs. In einer großen Stadt auf einem anderen Kontinent diskutierte man darüber, ob das Glücksspiel in der Nähe von Kirchen gestattet sein sollte. Wieder andere beklagten sich über die Qualität der Unterhaltungsprogramme. Und es gab Berichte über einen weiteren Einfall der Stummen. »Sie haben auf

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