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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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seinen Krücken, »es ist Zeit, die Salatbar zu plündern.«
    »Ich halte es für dumm«, sagte Turam, »alles zurückzuweisen, was Alex uns erzählt. Er hat keinen Grund, uns zu belügen. Und fragen Sie sich doch mal, ob jemand auf dieser Welt ein Fuhrwerk erfinden könnte, das fliegen kann.« Er sah die anderen an, bereit, jedem die Stirn zu bieten, der Einwände erheben wollte. Dann drehte er sich zu uns um. »Wir, jedenfalls die meisten von uns, haben immer geglaubt, wir wären allein. Und doch sind Sie nun hier. Sie sehen aus wie wir, aber Sie sind Außerweltler.«
    »Ich fühle mich nicht wie ein Außerweltler«, sagte ich. Belle war inzwischen wieder außer Reichweite, aber das machte kaum noch etwas aus. »Wir wissen nicht genau, wie die Wahrheit lautet, aber ich wette, wir stammen von derselben Linie ab.« (Ich wusste nicht, wie ich ›Spezies‹ übersetzen sollte, aber ich fand, ›Linie‹ passe so oder so besser.)
    Es wurde ein wenig gewitzelt, und ein junger Mann, den unsere Unterhaltung herbeigelockt hatte, sah mich lüstern an und sagte: »Das hoffe ich doch.«
    Dann stellte Turam eine überraschende Frage: »Dient das Universum einem Zweck?«
    »Ich fürchte, das übersteigt unsere Kompetenz«, erwiderte Alex.
    Ein paar Leute verdrehten die Augen. »Das ist die Kurzversion«, sagte Hakim. »Aber eine fortschrittliche Kultur hat sich sicher mit derartigen Fragen beschäftigt, Chase.« (Sie alle neigten dazu, meinen Namen falsch auszusprechen, beinahe, als schriebe er sich mit einem langen i.) »Es muss doch, beispielsweise, ein Vorteil darin liegen, am Leben zu sein. Ein Grund , am Leben zu sein, meinen Sie nicht?«
    »Natürlich.«
    »Aber welchem Zweck dienen die meisten Lebensformen? Welchen denkbaren Vorzug könnte es haben, am Leben zu sein, wenn man ein Baum ist? Oder eine Amöbe?«
    Ich gab die Frage weiter an Alex. »Hakim«, sagte der, »wir haben ganz einfach keine Antworten auf diese Fragen. Aber wie steht es mit Ihnen? Wären Sie lieber tot? Oder ziehen Sie es vor zu leben?«
    »Um ehrlich zu sein«, sagte er, »ich weiß es selbst nicht genau.«
    Irgendwann fragten uns die Leute, warum wir gekommen seien. »Es gibt so viele Sterne. Wenn Sie sind, was Sie behaupten«, sagte Sestor, »was hat Sie dann zu uns geführt?«
    »Wir sind schon lange auf der Suche nach jemandem«, sagte Alex. »Schon seit zehntausend Jahren. Irgendwann mussten wir hier eintreffen.«
    Das lockte das ein oder andere Lächeln hervor. Seepah war in Gedanken offenbar bei einem anderen Thema angelangt und flüsterte: »Und Gott sei Dank sind Sie hier!« Seine Stimme zitterte.
    Als die Musiker aufspielten, bat mich der Neunzehnjährige, der auf den Namen Barnas hörte, um einen Tanz und erklärte mir, ich sei die schönste Frau, die er je gesehen habe. Was ich denn morgen Abend vorhätte? Er schlug einen Spaziergang am Flussufer vor. Oder vielleicht eine Kanufahrt. Im Mondschein. Obwohl er, wie er hinzufügte, gar nicht so sicher sei, ob der Mond morgen scheinen würde, aber er würde tun, was er könne, um es zu arrangieren.
    »Wissen Sie, Barnas«, sagte ich zu ihm, »eines Tages werden Sie ein echter Herzensbrecher sein.« Bedauerlicherweise wusste ich nicht, wie ich ›Herzensbrecher‹ übersetzen sollte. Also entnahm ich den Begriff der Standardsprache, aber er verstand, was ich meinte.
    Ein erwartungsvolles Grinsen begleitete seine Antwort. »Heißt das ja?«, fragte er.
    Alex bat Viscenda um ein vertrauliches Gespräch. Sie nickte und führte uns in ein kleines Zimmer gleich gegenüber der Bibliothek. »Ich wollte mich so oder so mit Ihnen zusammensetzen«, sagte sie. »Wenn Ihre Retter kommen, können wir Sie dann irgendwie unterstützen?«
    »Danke, Viscenda«, sagte Alex. »Sie haben schon alles getan, was wir uns nur wünschen konnten.« Ein Feuer brannte bedächtig in einem kleinen Ofen.
    »Schön, das zu hören.«
    »Ihre Leute blicken auf eine lange Geschichte zurück. Ich habe mich gefragt, wie es um die Aussichten für Ihr Gemeinwesen steht. Was hält die Zukunft für Sie bereit?«
    »Dann ist Ihnen also aufgefallen, dass es um uns nicht zum Besten steht.«
    »Mir ist aufgefallen, dass es zu wenig Kinder gibt. Und dass es eine Reihe leer stehender Räume gibt.«
    Viscenda schloss die Augen. Ich nahm an, dass sie in ihrer Jugend eine attraktive Frau gewesen war, aber irgendwie wirkte sie auch gar nicht alt . Niedergeschlagen, vielleicht. Aber nicht alt. »Wir haben hier insgesamt etwa dreißig Kinder

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