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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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darüber gesprochen?«
    »Mit einigen Regierungsangehörigen.«
    Breites Grinsen. »Namen wollen Sie uns nicht liefern?«
    »Darin sehe ich keinen Sinn.«
    »Was haben sie gesagt?«
    »Dass man sie, wenn sie sich dafür einsetzten, die KIs dort rauszuholen, auslachen würde. Sollte dabei jemand zu Tode kommen, würde daraus sogar ein politischer Selbstmord.«
    »Warum schalten sie nicht einfach die Energieversorgung ab?«
    »Sie fürchten, sie könnten der Grausamkeit beschuldigt werden, sollten sie das tun.«
    »Durch KI-Liebhaber.«
    Nun war Alex derjenige, der lächelte. Aber er sagte nichts dazu.
    »Alex« , fuhr Ritter fort. »Wenn wir sie holen würden, würden einige der Retter wahrscheinlich dabei zu Tode kommen, nicht wahr?«
    Alex nickte. »Das ist möglich.«
    »Wäre diese Rettung, ganz gleich, um wie viele Kästen es sich handelt, denn tatsächlich ein oder mehrere Menschenleben wert?«
    »Ich glaube, wir können es schaffen, ohne Verluste zu erleiden. Wenn wir es richtig anstellen.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Diese Frage ist hypothetisch. Ich gehe nicht davon aus, dass wir uns mit derlei Konsequenzen werden befassen müssen.«
    »Aber Sie können es nicht garantieren.«
    »Nein, bedauerlicherweise nicht.«
    Ritter lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das Problem dabei ist, dass Sie von den Politikern verlangen, das Richtige zu tun, obwohl es ihnen politisch nichts einbringt. Obwohl ihnen sogar eine Niederlage droht, ganz gleich, wie die Sache endet. Obwohl es nicht zwangsläufig das Richtige ist.«
    »Ich bin überzeugt, es ist das Richtige, Kile.«
    »Schön, Alex, nehmen wir an, Sie haben recht, und es ist das moralisch Richtige. Viele Leute, vermutlich sogar die meisten Leute, würden dem nicht zustimmen. Aber Sie wollen, dass die Repräsentanten all dieser Leute deren Wünschen zuwiderhandeln.«
    »Das nennt man Herrschaft.«
    Und so ging es weiter. Keiner von ihnen schonte Regierung oder Parlament. Oder seinen Gesprächspartner. Die Politiker taten mir sogar ein wenig leid. Alles, was die wollten, war, in Ruhe gelassen zu werden, und nun kam Alex daher und forderte sie zum Selbstmord auf.
    Als sich das Gespräch dem Ende zuneigte, kehrte Ritter zu einer Frage zurück, die er zu Beginn gestellt hatte: »Alex, was hatten Sie überhaupt auf Villanueva zu suchen? Wird von Reisen zu diesem Planeten nicht grundsätzlich abgeraten?«
    Alex brachte es fertig, sich den Anschein zu geben, als hätte er ein schlechtes Gewissen wegen eines kleinen Verstoßes. »So etwas tun wir ständig, Kile. Ich hatte nicht damit gerechnet, dort tatsächlich an KIs zu geraten.«
    »Sie haben also Ihren Hals für ein paar Antiquitäten riskiert?«
    »So sehen wir das nicht. Unser Geschäft ist es, Geschichte zurückzugewinnen. Dabei mitzuwirken, ein vollständigeres Bild dessen zu schaffen, was die menschliche Rasse einmal war. Vieles davon ist im Lauf der Zeit verloren gegangen, wissen Sie?«
    Ritter hatte für einen Moment die Augen geschlossen. »Alex, mir scheint, Sie wollen uns nicht verraten, warum Sie dort waren. Lassen Sie mich also rundheraus fragen: Hatte das etwas mit Chris Robin zu tun?«
    »Das würde ich so nicht sagen, nein.«
    »Aha, und das werte ich als ja. Also, was steckt dahinter?«
    Alex lachte auf eine Weise, die in etwa besagte, er sei wohl ertappt worden. »Vermutlich gar nichts. Aber Robin hat die gelegentlichen Sichtungen von Schiffen untersucht, die sich im Lauf der Jahre ereignet haben. Schiffe, für deren Auftauchen es keine Erklärung gibt.«
    »Und was hat das mit Villanueva zu tun?«
    Ich konnte Alex ansehen, dass er überlegte, wie viel er offenbaren sollte. »Er dachte, es würde sich bei diesen Sichtungen um interstellare Schiffe handeln, die im Hyperraum verschollen sind. Wie die Capella .«
    »Sie meinen, sie gehen irgendwie verloren und fliegen immer noch irgendwo da draußen herum? Zwischen den Dimensionen?«
    »Das war die Idee, der Robin nachgegangen ist.«
    »Noch einmal: Warum Villanueva?«
    »Weil er eines der Schiffe dort gesehen hat.«
    Streng genommen war das die Wahrheit.
    In jenen Jahren erhielten wir im Laufe eines durchschnittlichen Geschäftstages fünfzig bis fünfundsiebzig Anrufe, die meisten von Leuten, die sich nach irgendwelchen Artefakten erkundigten. Sie hatten gelesen, dass ein Sporthemd aus dem Besitz einer kürzlich verstorbenen Berühmtheit auf dem Markt sei, wollten sich darüber vergewissern

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