Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
mit eigenen Jachten. Sie verlangten nur, dass wir ihre Auslagen ersetzten, womit wir uns natürlich gern einverstanden erklärten.
    Dot tauchte mit einem Freund auf, und als ich in dieser Nacht in mein Hotelzimmer stolperte, hatte ich neun Schiffe angeworben. Oder zehn. Meine Rechenfähigkeiten waren zu diesem Zeitpunkt ein wenig schwach.
    Ich kehrte ins Landhaus zurück und überbrachte Alex die Neuigkeiten, als gerade eine dreiköpfige Truppe, die sich selbst als Sammler bezeichnete, verkündete, sie hätte auf Villanueva eine KI gerettet. »Ihr Name ist Oksana«, sagte einer der drei und präsentierte sie der Presse. Oksana war eine kleine, rostfarbene Kugel.
    Alex schluckte. »Ich hoffe, das ist keine Bombe.«
    »Du machst dir zu viele Sorgen.«
    »Jedenfalls hast du das toll gemacht, Chase. Ich wünschte, ich könnte dir das bezahlen, was du wert bist.«
    Ich küsste ihn. Gerade, als der Anruf hereinkam.
    »Chase.« Es war Ron Fleury, der derzeitige Direktor der Fleury Archäologie-Initiative. »Ich habe gehört, Sie sind auf der Suche nach Forschungsschiffen.«
    Ich kannte Ron nicht gut, aber er stand in dem Ruf, alles Mögliche fertigzubringen. »Wir glauben, wir haben ein siebentausend Jahre altes verschollenes Schiff …«
    »Ich weiß« , sagte er. »Wir steuern zwei Schiffe bei. Wann brauchen Sie sie?«
    »Wie viele haben wir jetzt?«, fragte Alex.
    Die Zahl war stetig gestiegen. »Mit uns sind es jetzt fünfzehn.«
    »Immer noch nicht ganz das, was wir wollten. Aber das ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber unserem letzten Versuch.«
    Zwanzig Minuten später rief Ordway Lessing an und bat um einen Termin. Lessing war der Leiter der Bürgerrechtsunion, die vor all1em dafür bekannt war, dass sie sich fortwährend für KIs einsetzte. Ihr Slogan lautete: Beweist uns, dass sie empfindungsfähig sind? Beweist erst, dass ihr empfindungsfähig seid.
    Lessings Organisation war klein, aber schlagkräftig. Ich bat Jacob, ihn in der Warteschleife zu halten, während ich mit Alex sprach. »Er ist das Letzte, was du brauchst«, sagte ich. »Lass dich mit ihm ein, und niemand wird dich je wieder ernst nehmen.«
    »Und was schlägst du vor?« , fragte er. »Willst du ihm sagen, ich wäre für alle Zeiten im Urlaub? Gib ihm morgen einen Termin, wenn es passt. Vorzugsweise am Vormittag.«
    Lessing wäre der ultimative Politiker gewesen, hätte er denn die entsprechenden Ambitionen gehabt. Als er das Büro betrat und Hallo sagte, mochte ich ihn auf Anhieb. Er war ganz anders, als ich angenommen hatte: lässig, selbstironisch, bereit, Fragen zu stellen und sich auf die Antworten einzulassen; ein scharfer Kontrast zu dem Überzeugungstäter, den er in der Öffentlichkeit darstellte. Er nahm sich nicht sonderlich ernst. Ihm ging es nur um die Sache. Und die Sache könnte man durchaus als recht zugkräftig bezeichnen. »Wir weigern uns, der Realität ins Auge zu sehen, seit wir erstmals die Heimatwelt hinter uns gelassen haben, Alex«, sagte er. »Nun ist Folgendes eingetreten: Die Vorstellung, eine KI sei nur ein Programm, begleitet uns von jeher und ist Teil unserer Kultur geworden. Und unserer Politik. Jeder, der in den Verdacht gerät, er wolle anerkennen, dass Künstliche Intelligenzen – ich kann schon den Begriff nicht leiden – die gleichen Rechte haben sollten wie wir alle, kann für alle Zeiten vergessen, je ein Amt zu bekleiden. Die Leute trauen den Kästen nicht. Wo soll das enden, wenn wir ihnen Bürgerrechte gewähren? Und dann gibt es dabei noch eine religiöse Komponente. Menschen erwartet ein Leben nach dem Tode. KIs werden einfach abgeschaltet. Solange wir nicht begreifen, was KIs wirklich sind, solange das über unseren Köpfen schwebt, solange werden wir auch unser wahres Potential verkennen.«
    Er sah recht durchschnittlich aus. Jedenfalls hätte er das getan, hätte er nicht so viel Energie ausgestrahlt. »Alex«, fuhr er fort, »ich habe Sie immer bewundert. Sie haben einen ganz unglaublichen Lebenslauf. Besonders diese Geschichte auf Salud Afar. Und ich weiß, Sie müssen momentan wegen Ihrer Haltung gegenüber den KIs kräftig einstecken. Aber ich möchte, dass Sie wissen, dass wir hinter Ihnen stehen.
    Und übrigens, ich weiß nicht, ob Sie bemerkt haben, dass die KIs aus Villanueva inzwischen eintreffen. Soweit ich weiß, wurden bisher elf hergebracht. Patrick Myers hat eine in seinem Haus. Hat sie aus einem verlassenen Lagerhaus gerettet. Patric ist bei uns für die öffentlichen

Weitere Kostenlose Bücher