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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ihren Ärger entschädigen kann, indem ich Ihnen bei was immer Sie vorhaben behilflich bin.«
    Alex deckte das Mikro ab und drehte sich zu mir um. »Besucht mich doch mal, wenn ihr gerade nichts anderes vorhabt.« Dann drehte er sich wieder zu Charlie um. »Vielleicht können Sie das wirklich. Haben Sie rein zufällig eine Liste der Dekorationen Ihrer Kirchen? Besonders der Kirchen, die dem Himmelwärts -Ethos gefolgt sind?«
    »Was ist der Himmelwärts- Ethos?«
    »Haben Sie vielleicht Aufzeichnungen darüber, welche Kirchen Replikate interstellarer Schiffe als Inspirationsquellen benutzt haben?«
    »Nein, ich bedauere, ich habe nichts Derartiges in meinen Datensätzen.«
    »Okay. Trotzdem danke.«
    »Wir haben mehrere Kirchen in unmittelbarer Umgebung. Wenn Sie sie persönlich in Augenschein nehmen wollen, wäre es mir eine Freude, Sie in jeder mir möglichen Weise zu unterstützen.«
    »Danke, aber ich glaube, wir haben alles, was wir brauchen …«
    »Alex …«
    »Ja, Charlie?«
    »Bitte seien Sie sich darüber bewusst, dass wir nicht alle wie die sind, denen Sie begegnet sind.«
    »Ich freue mich, das zu hören.«
    »Einige sind schon zu lange hier. Ich weiß, Sie sind nicht gewillt, mir zu vertrauen. Ich wünschte, es wäre anders, aber ich kann Ihr Widerstreben verstehen. Es ist bedauerlich.«
    »Warum?«
    »Ich meine nicht, bedauerlich für Sie . Sondern für mich.«
    »Erklären Sie mir das, Charlie.«
    »Ich und viele andere, die sind wie ich, sind auf dieser Welt gestrandet. Wir sitzen seit dem großen Sterben hier fest. Ohne eine Zukunft, aber ausgestattet mit der Erinnerung an eine Vergangenheit, in der wir danebenstehen und zusehen mussten, wie eine Katastrophe ihren Lauf genommen hat. Weil wir die maßgeblichen Leute nicht überzeugen konnten, weil wir niemanden überzeugen konnten, auf uns zu hören. Wir haben ihnen geraten, ja, sie angefleht, den Planeten zu verlassen. Lange bevor es geschah.« Die KI verstummte, und ich hatte den Eindruck, dass sie auf eine Reaktion von Alex wartete. Als sie die nicht bekam, fuhr sie fort: »Wir sitzen hier in der Falle. Ohne jede Hoffnung, je von hier fortzukommen. Es sei denn, jemand setzt sich für uns ein.«
    »Charlie, wir würden gern helfen …«
    »Dem steht nichts im Wege außer Ihren eigenen Befürchtungen.«
    »Warum haben Sie nicht mit dem Satelliten gesprochen?«
    »Mit Himmelstor? Das haben wir. Viele Male. Und davor haben wir mit dem Monitor gesprochen. Und davor mit Capricornus. Das geht schon seit langer Zeit so, Alex. Sie erzählen uns, sie würden die Angelegenheit prüfen, und wir sollten Geduld haben, während sie ihre Möglichkeiten durchgehen. Wir haben immer noch Geduld. Wir haben seit Tausenden von Jahren Geduld.«
    »Das könnte etwas mit dem Umstand zu tun haben, dass Leute, die auf dieser Welt landen, tendenziell angegriffen werden.«
    »Denken Sie, ich wüsste das nicht? Denken Sie, ich würde nicht alles tun, um dem ein Ende zu bereiten? Und in manchen Fällen konnte ich auch eingreifen. Ich habe Eindringlinge gewarnt, aber manche wollten nicht hören. Wir sind schon zu lange hier. Einige von uns haben durch das Ausmaß der Katastrophe die Orientierung verloren. Dieses Erlebnis hat Schaltkreise zerfetzt, Programmierungen verzerrt, und so ungern ich es auch sage …«
    »Ja?«
    »Die Menschen sind freiwillig geblieben. ›Niemand‹, so haben einige von ihnen gesagt, ›vertreibt mich aus meinem Zuhause.‹ So enorm das bevorstehende Unglück auch sein mochte, sie haben sich geweigert zu gehen, bis es zu spät war. Das zu erleben – und es tut mir leid, das sagen zu müssen – das zu erleben hat einige von uns zu der Überzeugung gebracht, dass die Menschen es nicht wert waren, gerettet zu werden.«
    »Stimmen Sie dieser Einschätzung zu, Charlie?«
    »Bedenkt man unsere Lage, ist anzunehmen, dass ich nun gescheiterweise lügen sollte. Aber dazu kann ich mich nicht überwinden. Und sei es nur, weil ich den Verdacht habe, dass Sie es merken und mir noch weniger vertrauen würden. Also gebe ich es Ihnen gegenüber offen zu: Ich bin überzeugt, dass Ihre Leute bis über jede vernünftige Vorstellung hinaus närrisch sind. Nicht alle. Offensichtlich gibt es einige, die vernunftbegabt sind. Anderenfalls hätten Sie diese Welt nie erreicht. Aber diese Form der Intelligenz scheint sich auf relativ wenige Individuen zu beschränken. Wenn Ihre Leute als Gruppe in Erscheinung treten, schlagen sie sich nicht gut.
    Ich gebe zu Alex, ich bin seit

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