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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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    Die Coragio war das Originalforschungsschiff. Das Schiff, das Villanueva entdeckt hatte. Es war eines der Symbole menschlicher Größe gewesen. Dann, als sich die Dinge verschlechtert hatten, hatten die Leute es verflucht und ihm die Schuld an der heraufziehenden Katastrophe angelastet.
    Wir zeichneten es im Vorbeiflug auf. Es war elegant geformt; ein schmaler Rumpf, eine nach oben geneigte Nase, ein in englischer Schrift aufgebrachter Name. Doch es sah aus, als hätte jemand es mit einer Axt bearbeitet. Teile waren fortgesprengt worden. »Die KIs scheinen sich nicht bemüht zu haben, es instandzuhalten«, bemerkte ich.
    Ich wusste, dass Alex darüber nachdachte, was das Schiff hätte einbringen können, wäre es gewartet worden.
    Überwiegend fanden wir Engel. Männliche Engel. Weibliche Engel. Engel, die Kinder in den Armen hielten. Himmelwärts hatte Wirkung gezeigt. Reisen Sie erster Klasse zum Himmel.
    Und dann, vor einer Kirche im Zentrum einer kleinen Stadt, entdeckten wir ein weiteres Raumfahrzeug.
    Es war ein Formteil, vermutlich aus Plastik. Vielleicht sechs Meter lang. Massenprodukt. Das Raumfahrzeug musste ursprünglich recht primitiv ausgesehen haben; behäbig, ganz und gar nicht wie ein Transportmittel, in dem man gerne herumreisen würde. Ich fragte mich, ob die frühen interstellaren Vehikel wirklich so ausgehen haben konnten wie dieses Ding da unten auf dem Rasen der Kirche. »Ist es das, was wir suchen?«, fragte ich Alex.
    »Es ist nahe dran«, sagte er.
    Wir flogen vorüber und ließen es hinter uns. Minuten später erreichten wir ein weiteres Raumfahrzeug, das gleiche Modell, die gleiche Bauweise. Eine andere Kirche am Rand einer Stadt verfügte sogar über ein echtes Raumfahrzeug. Es war einen halben Häuserblock lang, und ruhte, den Bug aufwärts gen Himmel gerichtet, auf einem gitterförmigen Metallgerüst. Es war kein überlichtschnelles Vehikel, sah aber dennoch recht gut aus. Ich nahm an, die Kinder hatten es geliebt, und ich überlegte, ob sie es wohl für die Öffentlichkeit geöffnet hatten. Wir konnten in unserem Kirchenführer keinen Eintrag für diese Kirche finden, aber der Name war in das Gebäude eingemeißelt worden und immer noch entzifferbar, wenn auch nur mühsam: HIMMELFAHRTSKIRCHE.
    Es gab noch andere Raumfahrzeuge unterschiedlichster Art. Sie waren jedoch alle primitiv, und die meisten sahen schwerfällig und plump aus. Wenn ich mir diese frühen Raumfahrzeuge anschaute, konnte ich nur darüber staunen, dass je irgendjemand gewagt hatte, darin die heimatliche Atmosphäre hinter sich zu lassen. Die meisten waren natürlich nirgends aufgeführt; unbekannte Schiffe, die nie in die Geschichtsschreibung eingegangen waren.
    Das goldene Zeitalter dieser Welt, so man das so nennen konnte, war zu einer Zeit eingetreten, als die Menschen gerade anfingen, sich von ihrer Heimatwelt aus im All auszubreiten. Die Menschheit begann gerade erst zu zeigen, dass ihr alter Traum wahr werden konnte. Das Universum gehörte der menschlichen Rasse. Aufgepasst, Baby, wir kommen! Und damit hatten sie sogar beinahe richtig gelegen.
    Wir überflogen einen See von der Form eines Pferdekopfes, als Belle einen eingehenden Ruf meldete. »Er sagt, sein Name sei Charlie und er wolle sich entschuldigen.«
    »Wer zum Teufel ist Charlie?«, fragte Alex. »Schon wieder Himmelstor?«
    »Negativ. Das Signal wird unter uns erzeugt.«
    »Eine der KIs«, sagte er. »Okay. Stell ihn durch.«
    Zunächst empfingen wir nur ein statisches Rauschen. Dann tauchte ein junger Mann auf. »Alex?« fragte er. »Alex Benedict?«
    Er sah aus, als hätte er die Adoleszenz gerade erst hinter sich gebracht. Ordentlich frisiertes haselnussbraunes Haar, vielleicht gerade der passende Bursche für die Aeroballmannschaft in der Highschool. Nicht der Star, aber einer von den Jungs, die wissen, wie man abspielt. Er wirkte verängstigt.
    »Ja«, sagte Alex.
    »Was Ihnen passiert ist, tut mir leid. Ich habe gerade erst davon erfahren. Bedauerlicherweise halten meine soziopathischen Geschwister mich nicht immer auf dem Laufenden.«
    »Wer sind Sie, Charlie?«
    »Ein Freund.«
    »Sie sind eine KI?«
    »Eine was?«
    »Eine künstliche Intelligenz?«
    »Es ist lange her, seit jemand mich zum letzten Mal so genannt hat. Wir selbst bezeichnen uns lieber als Betas .«
    »Betas?«
    »Ja. Intelligenzen der zweiten Ebene, wenn Sie so wollen. Fortgeschritten.«
    »Was können wir für Sie tun, Charlie?«
    »Ich habe mich gefragt, ob ich Sie für

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