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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bewegten sich in der Dunkelheit. Und ich wusste, dass vor uns ein Ozean lag, weil weitere Lichter die Küste in beide Richtungen säumten, so weit ich sehen konnte. Dahinter lag Finsternis. Wir flogen über die Lichter hinweg und hinaus auf das Meer.
    »Wir sollten im gleichen Orbit bleiben«, sagte Alex.
    Das verstand sich von selbst. Und ich hatte das bereits veranlasst, sagte aber nichts weiter dazu.
    Zwanzig Minuten später flogen wir wieder über Land. Überall zeigten sich verstreute Ansammlungen von Lichtern. Dann folgte eine Stadt an der Kreuzung zweier Flüsse, die wir schon früher überflogen hatten, und ich erinnerte mich, wie ich das hell erleuchtete Stadion bewundert hatte, nur um zu erschauern, als ich genauer hingeschaut und die leeren Sitze gesehen hatte. Eine andere Stadt am Rande eines gewaltigen Sees wartete mit einer Brücke auf, die zwölf Kilometer lang sein musste. Aber die Brücke war eingestürzt und lag teilweise im Wasser, teilweise auf dem Land. Offenbar überstieg ein Wiederaufbau die Reparaturmöglichkeiten des Systems. Oder es war bisher einfach noch nicht dazu gekommen.
    Wir blickten hinunter auf ein Fahrzeug, das eine einsame Straße hinunterfuhr. In Richtung eines Hauses mitten im Nirgendwo. Eine ausgedehnte Dunkelheit, die einer hell erleuchteten Schlucht wich. Irgendwann sahen wir die Dämmerung voraus, und eine weitere Küste kam in Sicht.
    »Wenn Sie entschlossen sind, runterzugehen und nach Charlie zu suchen« , meldete sich Belle, »sollten Sie wissen, dass wir uns Ihrer Startposition nähern.«
    »Wie lange noch?«, fragte ich.
    »Neun Minuten, Chase.« Sie gab sich keine Mühe, ihr Missfallen zu verbergen.
    »Dann los«, sagte Alex.
    Wir bewaffneten uns. Jeder von uns schnappte sich einen Cutter und, für den Fall, dass wir von wilden Tieren angegriffen wurden, einen Scrambler. Wir hatten noch einen Ersatzpulser, der dazu gedacht war, elektrisch betriebene Geräte auszuschalten, aber der hatte sich im Einsatz gegen die Spinne bereits als unwirksam erwiesen. Es sei denn, Alex hatte sie schlicht verfehlt. Trotzdem steckte er sich den Pulser in den Gürtel. Und für den Fall, dass er sich doch als unzureichend erweisen sollte, nahm ich noch einen Blaster mit.
    Wir gingen hinunter in den Fährenhangar.
    »Die Landefähre wurde aufgeladen« , meldete Belle. »Sie ist startbereit.«
    »Ich glaube«, sagte Alex, »es wäre gut, wenn wir einen Anzug anlegten.«
    »Warum?«, fragte ich.
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme.« Er öffnete den Schrank, zog einen heraus und reichte ihn mir. Dann fragte er Belle, ob sie Charlie rufen könne.
    Ich starrte den Anzug an. »Rechnest du mit einem Gasangriff?«
    »Zieh ihn einfach an. Bitte«, sagte er.
    Augenblicke später hörten wir Charlies Stimme:
    »Gott sei Dank« , sagte er. »Haben Sie es sich anders überlegt?«
    Die Richard-Wayne-Grundschule befand sich in einer ländlichen Gegend am Rand eines Gebiets mit wenigen Häusern und einigen halb eingestürzten größeren Gebäuden. Dies mochte einmal eine Stadt gewesen sein, doch sollte das der Fall sein, so war sie größtenteils im Boden versunken. Die wenigen verbliebenen Gebäude waren abgesackt oder schlicht eingestürzt. Drei oder vier Privathäuser und ein Laden waren wiederhergestellt und einige Bäume gefällt und abtransportiert worden. Aber hier waren die KIs im Hintertreffen.
    Die Schule war in einem ausgedehnten einstöckigen Ziegelgemäuer untergebracht gewesen, das sich noch immer in einem recht ordentlichen Zustand befand, auch wenn es ebenfalls kurz davor stand, überwuchert zu werden. Die rot-weißen Türen und Fensterläden schienen frische Farbe erhalten zu haben, die Mauerziegel sahen recht neu aus. Schaukeln, Rutschen und Klettergerüste auf dem Spielplatz waren ebenfalls gut erhalten, auch wenn das Gelände selbst von Gestrüpp und Schlingpflanzen bedrängt wurde. Eine breite Trasse mit einem Teppich aus Gras führte zur Eingangstür, vermutlich, um Bots jeder Bauart, die auftauchten, um an der Schule zu arbeiten, den Zugang zu ermöglichen.
    Wir schwebten über dem Gebäude. »Sieht nicht sehr beeindruckend aus«, sagte ich.
    Alex lachte, doch das Lachen klang sonderbar hohl. Die Schule fühlte sich verdächtig an. Wie ein Fallstrick.
    Die Trasse, die zur Schule führte, bot eine Menge Platz, also ging ich direkt vor der Tür runter. Als wir das letzte Mal vorübergeflogen waren, war es später Nachmittag gewesen. Nun war ein wunderbarer Sommerabend angebrochen. Der

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