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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Himmel war wolkenlos, und eine langsam verblassende Sonne sank zum Horizont herab. Alles – Bäume, Sträucher, ein paar dünne Stängel mit Blüten an der Spitze – stand in voller Blüte. Etwas, das Ähnlichkeit mit einer Echse hatte, kam aus dem Gehölz, schaute kurz zu uns auf und ging langsam davon.
    Wir stülpten unsere Helme über. »Gut«, sagte Alex. »Wir weichen nicht vom Plan ab, nicht wahr?«
    »Wahr.«
    Ich justierte meine Luftversorgung, und er probierte den Funk aus. »Kannst du mich hören, Chase?«
    »Ich höre dich.«
    Er nickte und klemmte sich ein Aufnahmegerät an den Druckanzug, damit ich alles sehen konnte.
    Ich ließ den Kabinendruck ab. Die Luftschleuse würde uns in einem Notfall aufhalten. Alex schob sich durch die Außenluke und setzte einen Fuß auf die Leiter. »Wenn irgendetwas schiefgeht, haust du ab. Verstanden?« Diese Botschaft richtete sich ebenso an was immer sich in dem Gebäude verbergen mochte wie an mich.
    »Ja, Alex.« Ich war nicht sicher, was ich tun würde, sollte er wirklich in Schwierigkeiten geraten. Immerhin war ich dafür verantwortlich, dass wir jetzt hier waren. Hätte ich nur meinen Mund gehalten …
    »Wenn dir hier draußen irgendetwas merkwürdig oder bedrohlich vorkommt, dann gib mir Bescheid. Aber warte im Zweifelsfall nicht auf mich.«
    »Gut.«
    Er wünschte mir Glück, und ich dachte, es müsste eher umgekehrt sein, aber ich sagte nichts, als er hinunterkletterte, sondern schaute hinüber zu dem sonnengefluteten Blattwerk. Dann war er unten und ging in Richtung Schule.
    Charlies Stimme ertönte: »Danke, Alex. Ich weiß, das ist nicht leicht für Sie.«
    Die Schultüren ließen sich mühelos öffnen. Das Hologramm eines etwa zwanzigjährigen Mannes, in dessen Gestalt sich Charlie schon zuvor gezeigt hatte, wartete direkt hinter der Tür in einem Korridor, der mittig durch das Gebäude führte. Licht flammte auf. »Hallo, Charlie« , sagte Alex und benutzte seinen Link als Lautsprecher.
    Charlie lächelte. Er zeigte keinerlei Verwunderung beim Anblick des Anzugs, sondern strich nur lässig das Haar zurück, das ihm über die Augen gefallen war. »Alex, ich bin Ihnen so dankbar. Ich hatte Angst, Sie würden einfach verschwinden. Um ehrlich zu sein, ich dachte, ich würde nie von hier wegkommen.« Er zeigte auf den Korridor. »Die Zeit könnte knapp sein.«
    »Okay. Was jetzt?«
    »Folgen Sie mir bitte.« Er machte kehrt, sah sich noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass Alex ihm folgte, und führte ihn forschen Schritts an geschlossenen Türen und Spindreihen vorbei.
    Die Wände waren cremefarben. Es gab ein paar gerahmte Bilder, aber was immer sie dargestellt hatten war schon vor langer Zeit verblasst. Fenster, die einst auf einen Rasen hinausgeblickt haben mochten, lagen im tiefen Schatten des Gewirrs wuchernder Pflanzen.
    Sie gingen an zwei Büros vorbei, eines auf jeder Seite des Gangs. »Das hier ist – war – das Verwaltungsbüro.« Ich konnte einen Schreibtisch und zwei oder drei Stühle an der Wand erkennen und den Eingang zu einem weiteren Büro. Auch hier hingen Rahmen mit ausgebleichtem Inhalt an den Wänden. »Dort drüben ist das Büro des Vertrauenslehrers.« Er hielt nicht im Schritt inne. Ein junger Mann, dem die Zeit wegrannte. »Ich befinde mich am anderen Ende dieses Korridors.«
    »Charlie, rechnest du mit Schwierigkeiten?«
    »Sie wissen, dass ich weg will. Ich bin überzeugt, sie wissen auch, dass Sie hier sind. Ich wäre überrascht, würden sie nicht versuchen, uns aufzuhalten.« Er warf einen Blick auf den Druckanzug. »Alex, warum sind Sie so gekleidet?«
    »Allergien, Charlie. Chase und ich haben uns vor ein paar Stunden ziemlich geplagt. Hier ist irgendetwas in der Luft.«
    »Tut mir leid.«
    »Wir werden es überleben.«
    Sie blieben vor einer Tür stehen, die zu einem Lagerraum zu führen schien. »Dort drin, Alex. Dort befinde ich mich.« Die Tür öffnete sich. Der Raum war ungefähr halb so groß wie ein normales Klassenzimmer. Es gab zwei Tische, ein paar Schränke und Stühle, zwei Fenster und eine Reihe elektrischer Gerätschaften.
    »Gut. Okay, Charlie, sehen wir mal, ob wir dich hier rausholen können. Welcher bist du?«
    »Der kleine beige Kasten. Hier.« Versteckt in einem der unteren Regalfächer. Der Kasten glänzte wie poliert und sah ganz und gar nicht aus wie etwas, das ungefähr seit der Zeit der Entdeckung des elektrischen Stroms hier herumgelegen hatte. Umgeben war er von einem Gewirr aus

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