Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann
an ihr.
I ch hatte lange gewartet, mich wieder zu verlieben, aber die Beziehung zu Christine war es mehr als wert. Sobald wir im Haus waren, zog ich sie an mich heran. Meine Hände glitten über ihre Taille und ihre Hüften, über ihre Brüste, die Schultern, über die feinen Züge ihres Gesichts. Wir ließen es gern langsam angehen; es gab ja auch keinen Grund zur Eile. Ich küsste ihre Lippen und kratzte behutsam ihren Rücken und die Schultern. Dann zog ich sie näher – und noch näher.
»Deine Berührungen sind so zärtlich«, flüsterte sie an meiner Wange. »Ich könnte das die ganze Nacht tun. Einfach so mit dir zusammen sein. Möchtest du einen Schluck Wein? Irgendetwas? Ich gebe dir alles, was ich habe.«
»Ich liebe dich«, sagte ich und kratzte immer noch liebevoll ihren Rücken. »Wir werden das für immer tun. Ich zweifle keine Sekunde daran.«
»Ich liebe dich so sehr«, sagte sie leise. Dann hörte ich, wie sie den Atem anhielt. »Deshalb sei bitte vorsichtig, Alex. Bei deiner Arbeit.«
»Okay. Ich werde vorsichtig sein. Aber nicht heute Abend«, erklärte ich.
Christine lächelte. »Nein, heute Abend nicht. Heute Abend kannst du gefährlich leben. Wir beide. Für einen Polizisten siehst du tatsächlich gut aus und bist obendrein sehr liebenswürdig.«
»Vielleicht sogar für einen internationalen Juwelendieb.«
Ich nahm sie auf die Arme und trug sie über den Flur ins Schlafzimmer. »Mmm. Stark bist du auch«, sagte sie. Im Vorübergehen schaltete sie das Deckenlicht auf dem Gang ein. Es war gerade hell genug, dass wir sehen konnten, wohin wir gingen.
»Wie wär’s mit einer Kurzreise?«, fragte ich. »Ich brauche mal Tapetenwechsel.«
»Hört sich gut an. Ja – ehe die Schule anfängt. Irgendwohin.
Bring mich von allem hier weg.«
Ihr Schlafzimmer duftete nach frischen Blumen. Auf dem Nachttisch standen rosa und rote Rosen. Christine liebte Blumen und Gartenarbeit leidenschaftlich.
»Du hast das schon die ganze Zeit geplant, stimmt’s?«, fragte ich. »Du hast! Das ist eine Falle, du hinterhältiges Weib.«
»Ich habe den ganzen Tag darüber nachgedacht«, gestand sie und seufzte zufrieden. »Ich habe den ganzen Tag daran gedacht, mit dir zusammen zu sein. Im Büro, auf den Korridoren, auf dem Schulhof und dann im Auto auf dem Weg ins Restaurant. Den ganzen Tag hatte ich erotische Tagträume von dir.«
»Ich hoffe, ich kann sie erfüllen.«
»Das wirst du. Da habe ich keine Zweifel.«
Mit einer fließenden Bewegung zog ich ihr die schwarze Seidenbluse aus, legte den Mund auf eine Brust und sog daran durch ihren Halb-BH. Sie trug einen Wildlederrock. Den zog ich ihr nicht aus, streifte ihn nur langsam hoch. Dann kniete ich nieder und küsste ihre Knöchel, die Waden, bewegte mich langsam die langen Beine hinauf. Sie streichelte mir den Rükken und die Schultern.
»Du bist heute Abend gefährlich«, sagte sie. »Gut so.«
»Sexual Healing.«
»Mmm, bitte, heilen Sie mich am ganzen Körper, Doktor.«
Sie biss heftig in meine Schulter und dann noch fester in meine Halsseite. Wir atmeten beide schneller. Sie drängte sich an mich, öffnete die Beine für mich. Ich drang in sie ein. Sie fühlte sich unglaublich warm an. Die Bettfedern begannen zu singen, und das Kopfbrett schwang gegen die Wand.
Sie schob ihr Haar auf eine Seite hinters Ohr. Ich liebe die Art, wie sie das tut.
»Du fühlst dich so gut an. Oh, Alex, hör nicht auf, hör nicht auf, hör nicht auf«, flüsterte sie.
Ich tat, was man mir befahl und genoss jeden Moment, jede Bewegung, die wir gemeinsam ausführten. Eine Sekunde lang fragte ich mich sogar, ob wir gerade ein Baby machten.
V iel später in der Nacht schlugen wir ein paar Eier in die Pfanne und brieten sie mit Vidalia-Zwiebeln und Mozzarella.
Dazu öffneten wir eine gute Flasche Pinot Noir. Dann entzündete ich bei voll aufgedrehter Klimaanlage ein Kaminfeuer im August.
Wir saßen vor dem Feuer, lachten, unterhielten uns und planten eine Kurzreise, fort aus Washington. Wir einigten uns auf Bermuda. Christine fragte, ob wir Nana und die Kinder mitnehmen könnten. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Leben sich schnell ändern und sich an einen neuen, guten Ort bewegen. Wenn ich doch Glück hätte und irgendwie das Wiesel erwischen würde! Es wäre das perfekte Ende meiner Karriere bei der Metro Police.
Ich kam spät zurück in die Fünfte Straße, um kurz vor drei.
Ich wollte nicht, dass Damon und Jannie mitten in der Nacht aufwachten und ihren
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