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Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Alex Cross 07 - Stunde der Rache

Titel: Alex Cross 07 - Stunde der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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waren eine gute Stunde später in L.A. Auf dem gesamten Flug unterhielten wir uns. Dann mieteten wir ein Auto und fuhren nach Brentwood, wo O. J. Simpson gewohnt und mutmaßlich gemordet hatte. Über die neue Spur war ich ebenso in Hochstimmung wie sie. Das FBI spielte in L.A. auch mit. Auf dem Weg nach Brentwood telefonierte Jamilla noch mal mit ihrem Freund Tim beim Examiner. Ich fragte mich, ob Tim mehr als nur ein guter Kumpel war. »Hast du noch mehr für uns herausgefunden?«, fragte Jamilla. Dann hörte sie zu und wiederholte für mich, was sie hörte. Einen Teil kannten wir bereits.
    »Zwei Männer haben die Frau, mit der wir reden wollen, angegriffen. Es ist ihr gelungen, zu fliehen. Was für ein Glück für sie. Wirklich ein unglaubliches Glück. Sie haben sie durch Bisse erheblich verletzt. Brust, Hals, Bauch, Gesicht. Sie glaubt, die Schweine seien ungefähr Mitte vierzig. Der Angriff fand vor über einem Jahr statt, Alex. In der Boulevardpresse hat er für mächtige Schlagzeilen gesorgt.«

    Ich sagte nichts, hörte ihr nur zu und nahm alles auf. Dieser Fall war seltsam. Ich hatte bisher nichts Ähnliches erlebt. »Sie wollten sie an einem Baum aufhängen. Aber in den Artikeln, die mein Freund ausgegraben hat, stand nichts von einem Tiger. Ein Detective von der Polizei in L.A. erwartet uns beim zuständigen Revier. Ich bin sicher, dass wir von ihm mehr Details erfahren. Er hatte die Leitung der Ermittlungen in diesem Fall.«
    Sie schaute mich an. Irgendeine gute Nachricht hatte sie noch. »Jetzt kommt der Knüller, Alex. Laut meiner Quelle glaubt die Frau, dass die Angreifer Vampire gewesen seien.«

    21

    W ir trafen Gloria Dos Santos in dem für die BrentwoodSektion zuständigen Polizeirevier. Es war ein eingeschossiges Gebäude aus Beton, ungefähr so langweilig wie ein Postamt. Detective Peter Kim kam zu uns in ein kleines Verhörzimmer, ungefähr ein Meter fünfzig mal ein Meter achtzig, schalldicht, mit gepolsterten Wänden. Kim war schlank, einsachtzig groß und Ende zwanzig. Er war gut gekleidet und sah eher wie ein aufstrebender dynamischer Geschäftsmann aus als wie ein Polizist.
    Offenbar kannte Gloria Dos Santos Kim, und die beiden schienen sich nicht sehr zu mögen. Sie nannte ihn nach dem O.J. Simpson Ermittler »Detective Fuhrman« und das so oft, bis Kim sie erbost aufforderte, das zu unterlassen. Ansonsten
    würde er sie einbuchten.
    Dos Santos trug ein kurzes schwarzes Kleid, hohe schwarze Stiefel und lederne Armbänder. An strategischen Punkten ihres Körpers sah ich über ein Dutzend Ringe. Das schwarze Haar war hoch aufgetürmt, fiel dann aber zurück auf die Schultern. Sie war knapp ein Meter sechzig groß und hatte ein hartes Gesicht. Die Wimpern waren dick getuscht, dazu verwendete sie lila Lidschatten. Sie wirkte in guter körperlicher Verfassung – wie alle anderen bisherigen Opfer.
    Sie starrte Kim an, dann mich und schließlich Jamilla Hughes. Dann schüttelte sie den Kopf und lächelte etwas einfältig. Offensichtlich mochte sie uns nicht. Das fand ich in Ordnung, denn sie war mir ebenfalls unsympathisch.
    Sie grinste. »Kann ich in diesem Rattenloch rauchen? Ich rauche jedenfalls, ob's erlaubt ist oder nicht. Wenn nicht, dann will ich verdammt schnell wieder nach Hause.«
    »Rauchen Sie«, sagte Kim, »aber nach Hause kommen Sie verdammt nicht, in keinem Fall.« Er nahm einige Sonnenblumenkerne und begann sie zu essen. Kim war auch ein komischer Kerl.
    Dos Santos zündete eine Camel an und blies Kim eine dicke Rauchwolke direkt ins Gesicht.
    »Detective Fuhrman weiß alles, was ich weiß. Warum lassen Sie sich nicht alles von ihm erzählen? Er ist brillant, wisst ihr das? Fragen Sie ihn doch. Die Uni hat er mit cumma honors abgeschlossen.«
    »Es gibt noch ein paar Punkte, die uns unklar sind«, erklärte ich ihr. »Deshalb sind wir aus San Francisco hergekommen, um mit Ihnen zu sprechen. Ich bin sogar aus Washington, D.C., hierher geflogen.«
    »Weiter Weg für nichts«, meinte sie unbeeindruckt. Gloria Dos Santos wischte sich mit der Hand mehrmals übers Gesicht, als wollte sie versuchen, sich aufzuwecken.
    »Offensichtlich bist du bis zur Oberlippe zugedröhnt«, warf
    Jamilla ein. »Uns ist das scheißegal. Entspann dich, Mädchen. Diese Männer, die dich überfallen haben, haben dir verdammt wehgetan.«
    Dos Santos schnaubte empört. »Verdammt weh? Zwei Rippen haben sie mir gebrochen und den Arm. Ungefähr sechs Mal haben sie mich zusammengeschlagen. Zum Glück beim

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