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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Rauchschwaden fern, tranken Bier und bereiteten jede Mahlzeit »laut Bestellung« zu. Sie wuschen sogar ab und machten alles sauber.
    Sie waren stolz darauf, die Speisen genau richtig zu liefern, um fast genauso viel Applaus einzuheimsen wie ihre Söhne beim Football.
    Starkeys Nummer zwei, Brownley Harris, neigte dazu, intellektuelle Gespräche zu führen. Er hatte Wake Forest besucht und als Graduierter die University of North Carolina. »Findet ihr das alles hier nicht ziemlich ironisch?«, fragte er und betrachtete die Familienszene.
    »Leck mich doch, Brownie, du würdest ja noch beim Truthahnschießen oder bei einem Gruppenfick im Reisfeld Ironie sehen«, sagte Warren Griffin und verdrehte die Augen. »Das ist dein Problem im Leben.«
    »Vielleicht denkst du zu wenig«, meinte Harris und zwinkerte Starkey zu, der für ihn ein Gott war. »Wir werden dieses Wochenende jemanden umbringen, und jetzt sitzen wir alle hier seelenruhig mit unseren Familien und grillen Sirloin-Steaks. Findet ihr das nicht auch ein bisschen eigenartig?«
    »Ich glaube, du bist abartig eigenartig. Ja, genau das denke ich. Wir haben einen Job zu erledigen, und genau das tun wir.
    Nicht anders als es ein Dutzend Jahre in der Großen Armee war. In Vietnam haben wir einen Job erledigt, ebenso am Persischen Golf, in Panama und Ruanda. Es ist ein Job. Selbstverständlich liebe ich rein zufällig meinen Job. Vielleicht ist es etwas ironisch, dass ich ein Familienmensch und ein Profi-Killer bin. Aber was soll’s? Es gibt nun mal viel Scheiße. Gib der Armee die Schuld, nicht mir.«
    Starkey nickte zum Haus hinüber. Es war zwei Stockwerke hoch und hatte fünf Schlafzimmer und zwei Bäder. Er hatte es 1999 gebaut. »Die Mädels kommen. Klappe halten.«
    »He, meine Schöne«, rief er und gab seiner Frau Judie einen Kuss. Judie »Blue Eyes«, war eine große attraktive Frau mit braunen Haaren, die immer noch fast so gut aussah wie an dem Tag, als sie geheiratet hatten. Wie die meisten Frauen in der Stadt sprach sie mit einem betont starken Südstaatenakzent. Sie lächelte gern und oft. Dreimal die Woche arbeitete Judie ehrenamtlich im Kindergarten. Sie hatte Sinn für Humor, war eine gute Geliebte und ein gute Lebenspartnerin. Starkey schätzte sich glücklich, sie gefunden zu haben, und war der Meinung, dass sie Glück gehabt hatte, ihn gewählt zu haben.
    Alle drei Männer liebten ihre Frauen – bis zu einem gewissen Punkt. Teufel auch, das war eine weitere saftige Ironie, über die sich Brownley Harris bis spät in die Nacht den Kopf zerbrechen konnte.
    »Offensichtlich machen wir alles richtig«, erklärte Starkey, als er seine Judie im Arm hielt und den anderen Paaren zuprostete.
    »Das stimmt«, sagte Judie Blue Eyes. »Ihr Jungs habt die richtigen Frauen geheiratet. Wer außer uns würde den Ehemann fast jeden Monat für ein Wochenende wegfahren lassen und darauf vertrauen, dass ihr gute Jungs in der bösen großen Welt da draußen seid?«
    »Wir sind immer brav. Niemand könnte braver sein«, sagte Starkey und lächelte seinen Busenfreunden zu. »Besser kann’s gar nicht werden. Wirklich nicht. Wir sind die Besten, die es gibt.«
42
    Am Samstagabend fuhren die drei Killer nach Norden in eine Kleinstadt in West Virginia namens Harper Ferry. Auf der Fahrt war es Brownley Harris’ Aufgabe, die Karten des AT zu studieren, wie der Appalachian Trail, der Wanderweg, von vielen Menschen genannt wurde, die dort regelmäßig mehrtägige Wanderungen unternahmen. Das Ziel der drei war ein bei Wanderern besonders beliebter Rastplatz. Harpers Ferry war ein winziges Nest. Man konnte von einem Ende zum anderen in weniger als fünfzehn Minuten zu Fuß gehen. In der Nähe gab es einen interessanten Punkt, den Jefferson Rock, von wo aus man Maryland, Virginia und West Virginia sehen konnte.
    Eine hübsche Aussicht.
    Starkey saß während der gesamten Fahrt am Steuer. Er brauchte keine Ablösung. Wie immer behagte es ihm, die Kontrolle zu haben. Er war auch für das Unterhaltungsprogramm verantwortlich, das aus seinen Bändern mit Bruce Springsteen’s Greatest Hits , Janis Joplin, den Doors, einer Jimi-Hendrix-Anthologie und einem Dale Brown bestand.
    Warren Griffin verbrachte fast die gesamte Fahrt über mit dem Überprüfen der Ausrüstung für das Team und dem Packen der Rucksäcke. Als er fertig war, wogen die Rucksäcke ungefähr vierzig Pfund, etwas mehr als die Hälfte von dem, was sie bei ihren Spähmissionen in Vietnam und Kambodscha geschleppt

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