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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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waren junge, wahrscheinlich »Schaudirdie-Weltan-Typen«. Sie schliefen auf Luftmatratzen, die sich automatisch aufbliesen. Sämtlicher heimischer Komfort.
    Harris ging bis auf knapp zehn Meter heran, ehe er beschloss, weiterzulaufen. Die junge Frau sah verdammt gut aus, das hatte er sehen können. Blond, hübsches Gesicht, vielleicht zwanzig.
    Allein sie neben ihrem Freund schlafen zu sehen, brachte ihn in Schwung. Die beiden waren eine durchaus viel versprechende Möglichkeit.
    Dann sah er eine Viertelmeile weiter ein zweites Paar, das bereits wach war und Morgengymnastik machte. Sie hatten Hightech-Luxusrucksäcke und Wanderschuhe für zweihundert Dollar. Sie sahen wie typische Großstädter aus. Sie würden ihm als potenzielle Zielpersonen gefallen, vor allem, weil er das Paar auf Anhieb nicht ausstehen konnte.
    Nicht weit hinter dem Lager dieses Paars stieß er auf einen männlichen Alleingänger. Der Kerl war eindeutig auf eine sehr lange Wanderung vorbereitet. Sein Rucksack war auch Hightech, aber schien leicht zu sein. Wahrscheinlich Trockennahrung, Proteindrinkpulver – frische Nahrungsmittel wären zu schwer gewesen, um sie den ganzen Tag mit sich herumzuschleppen. Auch seine Kleidung war ohne Schnickschnack – Nylonshorts, ärmellose T-Shirts, vielleicht eine lange Unterhose für kalte Nächte.
    Harris blieb stehen und betrachtete das Lager des Alleinwanderers ein paar Minuten lang. Er wartete, bis sich sein Herzschlag verlangsamt hatte und sein Atem wieder kontrolliert war. Schnell schlich er sich ins Zelt des Mannes und holte, was er brauchte. Dabei hatte er keine Angst. Er zweifelte nie an sich. Der Mann rührte sich nicht im Schlaf.
    Harris schaute auf seine Sportuhr und sah, dass es erst halb sechs war. So weit, so gut.
    Er ging zurück zum Weg und begann, wieder zu joggen. Er fühlte sich ungemein lebendig. Das Jagen und Töten hier in freier Natur erregte ihn ungemein. O Mann, er wollte jemanden töten, möglichst sofort. Mann oder Frau, jung oder alt, das spielte keine Rolle.
    Das nächste Lager kam schon bald in Sicht. Wieder ein Paar.
    Es schlief noch in einem Igluzelt für zwei Personen. Harris dachte unwillkürlich, wie leicht es wäre, sie zu erledigen. Wie Enten auf einem Teich. Hier draußen waren alle so verletzlich und vertrauensselig. Was für ein Haufen Irrer. Hatten sie nie die Comics gelesen? In Amerika liefen Mörder frei herum, jede Menge.
    Nach weniger als einer Meile erreichte er das Lager einer Familie. Jemand war bereits wach.
    Er versteckte sich zwischen den Fichten und beobachtete. Sie hatten ein Feuer gemacht. Funken flogen umher. Eine Frau, ungefähr vierzig, wühlte in einem Rucksack. Sie trug einen roten Speedo-Badeanzug und schien in guter körperlicher Verfassung zu sein – muskulöse Arme und Beine, knackiger Arsch. Sie rief: »Aufstehen! Aufstehen!«
    Gleich darauf tauchten zwei gut gebaute Teenager aus dem größeren Zelt auf. Sie trugen einteilige Badeanzüge und klatschten sich mit den kleinen Händen auf die Beine, um warm zu werden.
    »Mamabär und zwei Babybären«, murmelte Brownley Harris. »Interessante Vorstellung.« Aber vielleicht zu ähnlich zu den Morden in Bragg.
    Er schaute zu, wie die drei Frauen sich kurz am Feuer aufwärmten und dann losrannten. Schon bald hörte er Kreischen und Gelächter, als sie sich in den kleinen Bach stürzten, der dicht hinter ihrem Lager floss.
    Brownley Harris bewegte sich schnell und lautlos durch den Wald, bis er eine Stelle erreichte, von der aus er die Mutter und die hübschen Töchter im kalten Bach genau im Visier hatte.
    Sie erinnerten ihn sehr an die Frauen in Fayetteville. Trotzdem konnten sie als Reserveziele in Frage kommen.
    Kurz nach halb sieben kehrte er ins Lager zurück. Griffin hatte Frühstück zubereitet: Eier, Speck, jede Menge Kaffee.
    Starkey saß in seiner vertrauten Lotusposition da, dachte nach und schmiedete Pläne. Er öffnete die Augen, ehe Harris ihn ansprechen konnte. »Wie geht’s?«, fragte er.
    Brownley Harris lächelte. »Wir sind genau im Plan, Colonel.
    Wir sind gut. Ich beschreibe die Ziele, während wir essen. Der Kaffee riecht gut. Jedenfalls verdammt besser als Napalm am Morgen.«
44
    Starkey übernahm an diesem Morgen das Kommando. Im Gegensatz zu den anderen Wanderern auf dem AT, hielt er seine Männer tief im Wald, wo sie kein anderer Wanderer oder sonst ein Mensch sehen konnte.
    Das war ein Kinderspiel. In ihren vergangenen Leben hatten sie Tage, manchmal Wochen im Dschungel

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