Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
hatten.
    Er hatte die Rucksäcke für »Jagen und Töten« zusammengestellt, die Art Hinterhalt, die Colonel Starkey für den Appalachian Trail geplant hatte. Griffin hatte Armee-Feldflaschen eingepackt, eiserne Rationen von Fertiggerichten, Chilisoße, um den Geschmack dieser Gerichte abzutöten, eine Blechtasse für Kaffee. Jeder würde auch das Standard-Nahkampfmesser der Armee haben, zwei Stäbe mit fettiger Tarnfarbe, Dschungelhüte, Ponchos, die man auch als Bodenunterlage verwenden konnte, Nachtsichtbrillen, eine Glock und ein M-16-Gewehr mit Zielfernrohr. Nachdem Griffin mit seiner Arbeit fertig war, gab er seinen Lieblingsspruch zum besten. »Wenn du willst, dass Gott schallend lacht, erzähle ihm von deinen Plänen .«
    Starkey war der Teamleader. Er hatte die Kontrolle über jeden Aspekt des Jobs.
    Harris war die Vorhut.
    Griffin die Nachhut, und er war nach all den Jahren immer noch der Junior-Partner.
    Eigentlich mussten sie das »Jagen und Töten« nicht genauso durchführen. Sie hätten es sich verdammt leichter machen können. Aber Starkey liebte es, es so zu machen. Auf diese Weise hatten sie alle ihre Morde begangen. Es war die »Armee-Art«.
43
    Sie schlugen das Lager zwei Kilometer vom AT entfernt auf.
    Es war gefährlich für sie, falls man sie sah. Deshalb stellte Starkey eine Nachtwache für das Lager auf. Jeder stand zwei Stunden lang Wache. Nostalgische Regeln.
    Als Starkey seine Wache antrat, verbrachte er die Zeit weniger mit dem Nachdenken über den bevorstehenden Job als vielmehr über den Job im Allgemeinen. Er, Harris und Griffin waren seit über zwanzig Jahren Berufskiller. Sie waren Profi-Killer in Vietnam gewesen, in Panama und im Golfkrieg. Jetzt waren sie Profi-Killer, die man mieten konnte. Sie arbeiteten umsichtig, diskret und waren sehr teuer. Der derzeitige Job war am lukrativsten. Zu ihm gehörten mehrere Morde während der vergangenen zwei Jahre. Eigenartig war, dass sie die Identität ihres Auftraggebers nicht kannten. Man gab ihnen die neuen Ziele erst dann, wenn ein Job ausgeführt war.
    Während Starkey so in den dunklen ruhelosen Wald schaute, gierte er nach einer Zigarette, begnügte sich jedoch mit einem Altoids. Diese kleinen Scheißdinger hielten dich wach. Plötzlich musste er an diese blonde Schlampe denken, die sie bei Fayetteville erledigt hatten, die hübsche Vanessa. Bei der Erinnerung bekam er einen Steifen, was ihm half, sich die Zeit zu vertreiben. Noch als sie in Vietnam waren, hatte Starkey entdeckt, dass es ihm Freude machte, zu töten. Die Morde verliehen ihm ein Gefühl der Macht, der Kontrolle und des Stolzes.
    Es war, als schösse Elektrizität durch den Körper. Nie fühlte er sich schuldig, längst nicht mehr. Er tötete im Auftrag, als Söldner. Aber er tötete auch zwischendurch, weil es es wollte und es ihm Freude machte.
    »Schon komisch, manchmal habe ich vor mir selbst Angst«, murmelte Starkey vor sich hin und rieb sich die Hände.
    Um fünf Uhr waren die drei wach. Der Morgen war wolkenverhangen, ein dichter bläulichgrauer Nebel hüllte sie ein. Die Luft war kühl, aber unglaublich frisch und rein. Starkey ging davon aus, dass sich der Nebel bis zehn Uhr nicht verziehen würde.
    Harris war von den dreien in der besten körperlichen Verfassung, deshalb ernannte man ihn zum Späher. Er wollte unbedingt diese Aufgabe. Noch mit einundfünfzig spielte er in einer Männermannschaft Basketball und nahm zweimal im Jahr an Triathlons teil.
    Um fünf Uhr fünfzehn brach er mit gemütlichem Trott vom Lager auf. O Gott, er liebte diese Scheiße.
    Nostalgie.
    Harris stellte fest, dass er, sobald er sich bewegte, hellwach war. Nach nur wenigen Minuten auf dem Weg funktionierte er fabelhaft. Das Jagen und Töten war für ihn eine befriedigende Kombination von Geschäft und Vergnügen – wie für alle drei Männer.
    Harris war der Einzige, der so früh auf dem AT unterwegs war, zumindest auf diesem Abschnitt. Er kam an einem Kuppelzelt für vier Personen vorbei. Wahrscheinlich eine Familie und so genannte »Abschnittswanderer« im Gegensatz zu den »Gesamtwanderern«, die in sechs Monaten den gesamten Wanderweg bewältigten, bis zu dem Ort am Ende, der Mount Katahdin, Maine, hieß. Beim Zelt sah er einen Campingkocher und Gasflaschen, ziemlich verwaschene und ausgefranste Shorts und T-Shirts, die man zum Lüften aufgehängt hatte.
    Kein Zielobjekt, dachte er und lief weiter.
    Als Nächstes traf er auf ein Paar, das in Schlafsäcken neben dem Weg lag. Es

Weitere Kostenlose Bücher