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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Socken ausziehen. Sie sind ein richtiger Stadtmensch, richtig?«
50
    Sampson beherzigte ihren Rat. Kein Grund, weshalb die Ermittlungen in diesem Mordfall, jedenfalls bei diesem Gespräch, nicht auch ein paar schöne Seiten haben sollten. Der Sand fühlte sich warm und gut an den bloßen Füßen an, als er ihr an dem großen Haus entlang folgte, dann über eine hohe breite Düne aus weißem Sand mit im Wind wogendem Strandhafer.
    »Ihr Haus ist wirklich beeindruckend«, sagte er. »Schön ist gar kein Ausdruck.«
    »Ja, das finde ich auch«, sagte sie, drehte sich um und lächelte ihn an. »Aber das ist natürlich nicht mein Haus. Meines steht ein paar Blocks weiter landeinwärts. Einer dieser kleinen Strandbungalows, an dem Sie vorbeigefahren sind. Ich passe für die O’Briens auf ihr Haus auf, während Robert und Kathy den Winter in Fort Lauderdale verbringen.«
    »Das ist keine allzu unangenehme Aufgabe«, sagte er.
    »Nein, bestimmt nicht schlecht.« Schnell wechselte sie das Thema. »Sie wollten mit mir über meinen verstorbenen Mann sprechen, Detective. Würden Sie mir sagen, weshalb Sie hier sind? Seit Ihrem Anruf sitze ich wie auf glühenden Kohlen.
    Warum wollen Sie mich sprechen? Was wissen Sie über den Fall meines Mannes?«
    »Wie auf glühenden Kohlen?«, fragte Sampson. »Wer sagt heutzutage noch ›wie auf glühenden Kohlen sitzen‹?«
    Sie lachte. »Na, ich zum Beispiel. Das ist mir einfach so rausgerutscht. Damit bin ich zuzuordnen, richtig? Ich bin auf einer Baumwollfarm in Alabama, außerhalb von Montgomery, aufgewachsen. Mein Geburtsdatum gebe ich aber nicht preis.
    Also, warum sind Sie gekommen, Detective?«
    Sie gingen einen sandbedeckten sanften Hang hinab zum Meer, das tiefblau und grün war. Die Wellen trugen Schaumkronen. Es war unglaublich – kaum ein Mensch am Strand.
    Und alle diese herrlichen Villen, eigentlich eher Herrenhäuser, und niemand da außer Möwen.
    Als sie nach Norden spazierten, berichtete er Mrs. Houston von seinem Freund Ellis Cooper und was sich in Fort Bragg zugetragen hatte. Er beschloss, ihr nichts von den anderen Morden zu sagen, die angeblich von Armeeangehörigen begangen worden waren.
    »Er muss ein wirklich guter Freund gewesen sein«, sagte sie, als Sampson geendet hatte. »Offensichtlich geben Sie nicht so leicht auf.«
    »Ich kann nicht aufgeben. Er war einer der besten Freunde, die ich je hatte. Wir haben gemeinsam drei Jahre in Vietnam zugebracht. Er war der erste ältere Mann, der nicht nur an seinen Vorteil gedacht hat. Sie wissen schon, der Vater, den ich nie hatte.«
    Sie nickte, fragte aber nicht nach. Das gefiel Sampson. Er konnte es immer noch nicht fassen, wie zierlich sie war. Ihm kam der Gedanke, er könnte sie locker unter dem Arm tragen.
    »Der zweite Grund, Mrs. Houston, ist, dass ich felsenfest überzeugt bin, dass Ellis Cooper unschuldig ist und diese Morde nicht begangen hat. Nennen Sie es einen sechsten Sinn oder was auch immer, aber ich bin absolut sicher. Er hat es mir auch noch mal geschworen, ehe sie ihn hingerichtet haben. Darüber komme ich einfach nicht hinweg. Ich schaffe es nicht.«
    Sie seufzte. Er sah den Schmerz in ihrem Gesicht. Ihm war bewusst, dass sie über den Tod ihres Mannes und die Umstände, unter denen er gestorben war, nicht hinweggekommen war, aber trotzdem hatte sie ihn nicht unterbrochen. Das war interessant. Offenbar war sie sehr einfühlsam.
    Er blieb stehen, sie ebenfalls.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Sie reden nicht gern über sich, nicht wahr?«, fragte er.
    Sie lachte. »Ach ja? Wenn ich richtig loslege, gibt es kein Halten mehr. Dann rede ich manchmal zu viel, glauben Sie mir. Aber ich war interessiert, zu hören, was Sie zu sagen hatten und wie Sie es gesagt haben. Soll ich Ihnen jetzt von meinem Mann erzählen? Wie es ihm ergangen ist, und warum ich sicher bin, dass er auch unschuldig ist?«
    »Ich möchte alles über Ihren Mann hören«, sagte Sampson.
    »Bitte.«
    »Ich bin überzeugt, Laurence wurde ermordet«, fing sie an.
    »Er wurde vom Staat New Jersey ermordet. Aber jemand anders wollte seinen Tod. Ich möchte ebenso sehr wissen, wer meinen Mann umgebracht hat, wie Sie, wer Ihren Freund Ellis Cooper auf dem Gewissen hat.«
51
    Sampson und Mrs. Billie Houston setzten sich vor einer Strandvilla, die mindestens ein Dutzend Schlafzimmer hatte, in den Sand. Jetzt stand sie leer, die Fensterläden waren geschlossen. Sampson kam es wir ungeheure Verschwendung vor. Er kannte in Washington Menschen,

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