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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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schon schaden?
    »Das ist eine prima Idee. Ich komme gern zum Essen. Und welche Zeit soll ich bei Ihnen sein?«
    »Wann es Ihnen passt. Nichts Besonderes, Detective. Ich werfe den Grill an, wenn Sie da sind.«
    »Wie wär’s in einer Stunde? Ist Ihnen das recht? Übrigens heiße ich John, nicht ›Detective‹.«
    »Ja, ich glaube, das haben Sie mir schon gesagt. Sie wissen ja, dass ich Billie heiße. Und wenn es Ihnen recht ist, wäre mir Billie lieber als Mrs. Houston. Also dann, ich sehe Sie in einer Stunde.«
    Sie legte auf. Sampson hielt den Hörer noch einige Sekunden in der Hand. Jetzt, da er genauer darüber nachdachte, erschien ihm die Idee, mit Billie Houston zu essen, gar nicht mehr so schlecht zu sein. Er freute sich darauf, als er sich auszog und unter die Dusche ging.
    Nichts Besonderes klang ziemlich gut.
54
    Sampson kaufte noch einen kleinen Blumenstrauß und im Central Market von Bay Head eine Flasche Rotwein. Als er zum Strandhaus fuhr, überlegte er, ob er nicht ein wenig übertrieb.
    Blumen? Wein? Was war los mit ihm?
    Hatte er Schuldgefühle, weil der Mann dieser Frau vielleicht ermordet worden war? Oder hatte es etwas mit Ellis Cooper zu tun? Oder ging es nur um Billie Houston und ihn?
    Er ging ums Haus zur Fliegengittertür, die in die Küche führte. Leise klopfte er an den Holzrahmen. »Hallo, Billie?«, rief er. Billie? Sollte er sie wirklich so nennen? Er hatte keine Ahnung, weshalb er sich um ihre Sicherheit Sorgen machte. Warum? Niemand würde Billie Houston ein Leid antun wollen, oder? Er konnte seine Gefühle nicht unterdrücken, denn die echten Killer waren irgendwo da draußen. Weshalb nicht hier in New Jersey?
    »Tür ist offen. Kommen Sie rein«, rief sie. »Ich bin draußen auf der Veranda.«
    Er ging durch die Küche und sah, wie sie auf der offenen Veranda mit Blick aufs Meer den Tisch deckte. Ein wunderbarer Ort für ein Abendessen. Überall auf der Veranda standen bequeme Liegen, dazu ein blau gestrichener Rattanschaukelstuhl, der farblich zu den Fensterläden passte.
    »Hallo. Ich dachte, wir essen hier draußen. Es ist doch nicht zu kalt für Sie, oder?«, fragte sie und zwinkerte ihm zu.
    Sampson trat auf die breite Veranda hinaus. Vom Meer her wehte eine leichte Brise, aber es war nicht zu kalt. Er konnte das Meer riechen, dazu noch Lavendel und Astern.
    »Es ist einfach perfekt«, sagte er. Das war die Wahrheit. Die Temperatur war genau richtig und auch der Tisch, den sie gedeckt hatte. Dazu noch dieser atemberaubend schöne Blick auf den Ozean. So etwas gab es nicht in Southeast von Washington.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte er.
    »Ja, Sie können das Gemüse klein schneiden und den Salat anrichten. Oder Sie können grillen.«
    Sampson lächelte unwillkürlich. »Keine große Wahl. Ich nehme den Salat. Nein, das war ein Scherz. Ich übernehme gern den Grill, solange ich keine Mütze aufsetzen und eine Schürze mit einem blöden Spruch darauf anziehen muss.«
    Sie lachte. »So was habe ich nicht. Sie sind doch an dem CD-Player auf dem Weg aus der Küche vorbeigekommen. Ich habe einen Stapel CDs hingelegt. Suchen Sie was aus.«
    »Ist das ein Test?«, fragte er.
    Wieder lachte Billie. »Nein. Bis jetzt haben sie alle Tests glänzend bestanden. Deshalb habe ich Sie zum Essen eingeladen. Hören Sie auf, sich wegen uns beiden Sorgen zu machen.
    Wir sind stark und zerbrechen nicht so schnell. Es wird richtig Spaß machen. Mehr, als Sie glauben.«
55
    Billie hatte Recht gehabt. Der Abend wurde etwas Besonderes.
    Es war Sampson fast peinlich, dass er Ellis Cooper für etliche Stunden völlig vergessen hatte. Für gewöhnlich war Sampson sehr ruhig, wenn er jemanden nicht wirklich gut kannte. Zum Teil war das Schüchternheit, weil er durch seine Größe in jeder Gesellschaft aufgefallen war. Aber ehrlich gesagt, hatte er keine Lust, Zeit mit Menschen zu verschwenden, die ihm nichts bedeuteten und ihm auch nie etwas bedeuten würden.
    Billie war anders. Das hatte er auf Anhieb gemerkt, als sie mit ihm gesprochen hatte. Er war selbst überrascht, dass er sie so gern reden hörte – ganz gleich, über welches Thema. Ihr Alltag in Mantoloking, ihre beiden erwachsenen Kinder, Andrew, Erstsemester am Rutgers, Kari, letzte Klasse Monmouth Highschool, die Gezeiten des Meeres und wie sie das Surfen beeinflussten und ein halbes Dutzend anderer Dinge. Sie passte nicht nur auf das Strandhaus auf, sondern arbeitete auch Vollzeit als Krankenschwester in der Notaufnahme. Sie war

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