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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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die in verlassenen Gebäuden lebten, wo es keine Fensterscheiben mehr gab, kein fließendes Wasser und keine Heizung.
    Er konnte die Augen nicht abwenden. Das Haus hatte drei Etagen, um die beiden oberen lief rundum eine Veranda. In der Düne nahe dem Haus steckte ein Tafel, worauf stand: DIESE DÜNEN SIND GESCHÜTZT. BLEIBEN SIE AUF DEM GEHWEG. $ 300 STRAFE. Diese Menschen verstanden bezüglich ihres Besitzes oder seiner Schönheit oder beidem keinen Spaß, dachte er.
    Billie Houston schaute aufs Meer hinaus, als sie anfing zu sprechen.
    »Ich will Ihnen etwas über den Abend des Mordes erzählen«, sagte sie. »Ich war Krankenschwester im Community Medical Center in Toms River. Meine Schicht endete um elf Uhr abends, etwa eine halbe Stunde später war ich zu Hause. Laurence wartete fast immer auf mich. Für gewöhnlich erzählten wir uns dann, was tagsüber so passiert war. Wir saßen auf der Couch, schauten manchmal noch ein bisschen fern, hauptsächlich Komödien. Laurence war ein großer Kerl, so wie Sie. Er sagte immer, er könne mich in der Tasche tragen.«
    Sampson unterbrach sie nicht, sondern ließ ihre Geschichte Gestalt annehmen.
    »Am deutlichsten erinnere mich, dass dieser Abend so gewöhnlich war, Detective. Laurence schaute sich die Steve Harvey Show an, ich beugte mich über ihn und gab ihm einen Kuss. Er zog mich auf den Schoß, und wir redeten eine Zeit lang. Dann ging ich ins Schlafzimmer, um meine Arbeitskleidung auszuziehen.
    Als ich zurückkam, goss ich mir ein Glas Shiraz ein und fragte ihn, ob ich Popcorn machen sollte. Er wollte nicht. Er achtete auf sein Gewicht, was manchmal im Winter drastisch anstieg. Er war in fröhlicher Stimmung, völlig entspannt, in keiner Weise nervös. Das werde ich nie vergessen.
    Dann klingelte es an der Tür. Da ich gerade den Wein eingeschenkt hatte und noch stand, ging ich zur Tür. Die Militärpolizei war draußen. Sie drängten sich an mir vorbei ins Haus und verhafteten Laurence. Sie beschuldigten ihn, am selben Abend, vor wenigen Stunden, einen grauenvollen Mord begangen zu haben.
    Ich erinnere mich, wie ich meinen Mann angeschaut habe und er mich. Er schüttelte total verblüfft den Kopf. Nie und nimmer hätte er diesen Blick vortäuschen können. Dann sagte er zur Polizei: ›Sie machen einen Fehler. Ich bin Sergeant in der Armee der Vereinigten Staaten.‹ Und da hat ihn einer der Polizisten mit dem Schlagstock niedergeschlagen.«
52
    Ich bemühte mich, zu vergessen, dass ich an einem Fall arbeitete und widerliche Strohpuppen und das böse Auge mit mir herumschleppte. Alles wegen der Verfolgung der Mörder.
    Gnadenlos, wie ich immer gewesen war.
    Ich ging in die Empfangshalle des Wyndham Buttes Resort in Tempe. Da war Jamilla. Sie war von San Francisco nach Osten geflogen, um sich mit mir zu treffen. Das war unser Plan gewesen.
    Sie trug eine orangefarbene Seidenbluse, einen etwas dunkleren, ebenfalls orangefarbenen Pullover über den Schultern, dazu dünne goldene Armreifen und winzige Ohrringe. Sie sah für das Valley of the Sun, das Sonnental, genau richtig aus. So nannte man die Gegend um Phoenix, Scottsdale, Mesa, Chandler und Tempe.
    »Ich nehme an, du weißt das bereits, aber du siehst absolut hinreißend aus«, sagte ich, als ich sie in die Arme schloss. »Mir bleibt die Luft weg.«
    »Ach ja?«, meinte sie und spielte die Überraschte. »Was für eine schöne Art, unser Wochenende zu beginnen.«
    »Und ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Alle in der Lobby schauen dich an.«
    Sie lachte. »Jetzt machst du dich über mich lustig.«
    Jamilla nahm meine Hand, und wir gingen durch die Halle.
    Abrupt blieb ich stehen und nahm sie noch mal in die Arme.
    Ich schaute ihr einen Moment lang ins Gesicht, dann küsste ich sie. Es war ein langer und zärtlicher Kuss, ich hatte lange darauf gewartet.
    »Du siehst auch ziemlich gut aus«, sagte sie nach dem Kuss.
    »Du siehst immer gut aus. Ich verrate dir ein Geheimnis. Als ich dich zum ersten Mal im Flughafen in San Francisco gesehen habe, blieb mir die Luft weg.«
    Ich lachte und verdrehte die Augen. »Also, das sollten wir lieber oben in einem Zimmer besprechen, ehe wir hier unten Schwierigkeiten bekommen.«
    Jamilla lehnte sich an mich und gab mir noch schnell einen Kuss. »Wir könnten sogar in ernste Schwierigkeiten geraten.«
    Dann noch ein Kuss. »Normalerweise benehme ich mich nicht so, Alex. Was ist über mich gekommen? Was geschieht mit mir?«
    Noch eine Umarmung, dann gingen wir zu den

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