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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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sollte gefunden werden, vielleicht sogar samt der Mütze? Marty Mendoza wurde reingelegt?«
    »Eddie Kenten würde das sicher gefallen. Das ändert allerdings nichts an den Fakten: Elise hatte Angst vor dem Jungen, er hat psychische Probleme, und er ist abgehauen. Ich brauche die beiden Mädchen, aber Chavez wurde freigelassen.«
    »Chavez ist ein passionierter Kiffer«, sagte ich. »Vermutlich hockt er in diesem Moment in seinem Apartment und dreht sich einen Joint. Damit kannst du ihn jederzeit festnehmen.«
    »So viel zum Glauben an das Gute im Menschen, und das von keinem Geringeren als einem Seelenkundigen.«
    »Kein Kommentar.«
    »Du hast gerade einen abgegeben.«
     
    Madame Internet ist verführerisch, aber sie verlockt einen mehr, als dass sie befriedigt. Statt mich einzuloggen versuchte ich es deshalb auf die altmodische Art und Weise.
    Ich starrte auf die Daten auf meinem Notizzettel, bis ich Kopfschmerzen bekam und mein Organismus nach Kaffee verlangte.
    3. Mai
8. Oktober
5. November
    Ich trank anderthalb große Tassen, nahm den Zettel in Robins Studio mit und erklärte ihr, worum es ging.
    Sie legte ihren Beitel hin und musterte die Daten. »Da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen.«
    Blanche seufzte.
     
    Ich kehrte an meinen Schreibtisch zurück und fragte mich, ob der Hinweis möglicherweise tatsächlich auf einen Streich hinauslief und ich mich mit willkürlich ausgesuchten Zahlen herumplagte.
    Nimm trotzdem einfach an, dass sie einen Sinn ergeben.
    Ich konzentrierte mich auf den Text, ohne auf die Daten zu achten.
    Zu der Lehrerin . Es könnte etwas mit Elise Freemans Job zu tun haben.
    Abschlussprüfungen an der Windsor  – war jemand wegen einer schlechten Note außer sich vor Wut gewesen?
    Nein, als Aushilfslehrerin dürfte sie nicht für das Examen zuständig gewesen sein.
    Aber im Nebenberuf bereitete sie Schüler auch auf eine andere Prüfung vor.
    Zwei Termine im Herbst, einer im Frühling. Ich loggte mich in die Webseite des Schulischen Prüfungsservice ein. Der 8. Oktober war einer von mehreren Tagen, an denen die diesjährige Collegeaufnahmeprüfung angesetzt war, nicht aber der 3. Mai und der 5. November.
    Wer die Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
    Ich hämmerte auf das Keyboard ein wie ein Schimpanse, der ein neues Spielzeug ausprobiert.
    Die Stimme einer Lehrerin aus der zweiten Klasse ging mir durch den Kopf.
    Du bist so ein sorgfältiger Junge, Alex.

29
    Milo lockerte seinen Schlips und leerte seine fünfte Tasse Kaffee. Immer noch starrte er auf den Ausdruck, den ich ihm mitgebracht hatte.
    »Soll das heißen«, sagte er schließlich, »dass Elise es dreimal nicht geschafft hat, die Noten eines Schülers zu verbessern? Oder haben drei Schüler einen Club der Freeman-Hasser gegründet und sie gemeinsam kaltgemacht?«
    »Oder sie hat es geschafft«, sagte ich. »Aber auf eine etwas unorthodoxe Art und Weise.«
    »Zum Beispiel?«
    »Sie hat ihrem Klienten die Mühe erspart, die Prüfung ablegen zu müssen.«
    »Sie hat einen Ersatzmann geschickt? Wie bist du darauf gekommen?«
    »Weil so etwas eine Vertuschungsaktion wert wäre. Ich habe nach Skandalen im Zusammenhang mit eingeschleusten Stellvertretern gesucht und jede Menge gefunden. Und das sind nur diejenigen, die erwischt wurden. Die Leute vom Prüfungsservice sollen eigentlich Schriftproben gegenchecken, und außerdem werden an der Tür die Ausweise kontrolliert. Aber bei einer großen Anzahl von Prüflingen und einem Ersatzmann, der dem betreffenden Schüler einigermaßen ähnlich sieht, könnte man so etwas durchziehen. Außerdem wird die Collegeaufnahmeprüfung manchmal zwar an der Windsor abgenommen, aber nicht an diesen drei besagten Tagen.«
    »An der Windsor käme ein Ersatzmann nie und nimmer damit durch.«
    »Der Prüfungsbetrug würde auch zu Elises flexiblen Moralvorstellungen passen, und er ergäbe ein glasklares Motiv. Angenommen, die DVD mit den Vergewaltigungsvorwürfen sollte für eine Erpressung verwendet werden, die aber nie in die Tat umgesetzt wurde, dann dürften solche Machenschaften  – vermutlich gemeinsam mit Fidella  – für sie nichts Neues gewesen sein. Wenn der Hinweis etwas taugt, könnte er auch den Kreis deiner Verdächtigen eingrenzen: Ein reicher Junge, dem man Druck macht, damit er auf ein anspruchsvolles College kommt, der sich aber durch die Nachhilfe nicht wesentlich verbessert hat. Das könnte auch der Grund sein, weshalb man ihren und Fidellas

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