Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
»Til her Daddy takes the T-Bird away«, während er nach Selmas Karre suchte.
Ein fünf Jahre alter schwarzer Honda.
»Chavez hat tatsächlich die Wahrheit gesagt«, sagte er. »Das reicht zwar noch nicht, um meinen Glauben an die Menschheit wiederherzustellen, aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.«
Arredondos Adresse passte zu einer der Telefonnummern, die Milo gewählt hatte, ohne dass jemand rangegangen war. Er versuchte es erneut. Kein Anrufbeantworter.
»Deswegen lass ich mich nie auf Glücksspiele ein, mein Guter.«
»Sal hat den Jackpot geknackt, und schau dir an, was aus ihm geworden ist«, sagte ich.
»Wir werden Franck einen weiteren Besuch abstatten. Aber ich will nicht, dass er nervös wird, deshalb erzählen wir ihm, dass wir neue Hinweise gefunden haben, die auf Marty Mendoza hindeuten, zum Beispiel die Corvette. Dann fragen wir ihn, ob er uns sonst noch etwas über den Jungen sagen kann.«
»Ich würde den Mord an Fidella nicht erwähnen. Es gibt für dich keinen Grund, ihm das mitzuteilen.«
»Leuchtet mir ein. Brianna und Selma lassen wir ebenfalls außen vor. Sonst könnten sie vorgewarnt werden, falls Franck mit ihnen in Kontakt steht. Irgendwelche anderen Vorschläge?«
»Zieh einfach deine übliche Show ab.«
Er zwirbelte die Spitzen eines nicht vorhandenen Schnurrbarts. Vor Vorfreude klatschte er in die Hände. »Trey, mein Junge, ich mag zwar blöde sein, aber trotzdem krieg ich dich an deinem Einsteinarsch zu fassen.«
30
Bei Francks Apartment meldete sich niemand. Die Flure des schmuddligen Gebäudes hallten wider vor Lärm.
»Vermutlich im Labor«, sagte Milo. »Mischt seine Zaubertränke zusammen, oder was immer Chemiker machen.«
Wir schafften die Fahrt zum Caltech in drei Minuten. Die Empfangsdame im Institut für chemische Verfahrenstechnik musterte Milos Karte. »Lieutenant? … Einen Moment.«
Sie verschwand in einem Büro. Wir hörten sie leise und aufgeregt telefonieren. Kurz darauf kam ein Mann, der Anfang bis Mitte fünfzig war und einen weißen Bart hatte, durch den Haupteingang des Instituts.
»Norm Moon, ich bin Trey Francks Doktorvater.«
Milo streckte die Hand aus. »Professor.«
Moon tat die Anrede mit einer kurzen Handbewegung ab. »Haben Sie Trey gefunden? Sagen Sie mir bitte nicht, dass ihm etwas zugestoßen ist.«
»Wird er vermisst?«, fragte Milo.
Moon zupfte an einem Barthaar. »Sie wissen es also nicht. Dumm von mir, dass ich einfach davon ausgegangen bin. Dann wollen Sie vermutlich wieder wegen dieser Nachhilfelehrerin nachfragen, für die er gearbeitet hat.«
»Elise Freeman, Professor. Hat Trey Ihnen davon erzählt?«
»Vor ein paar Tagen. Er kam mir ein bisschen unkonzentriert vor, und ich habe ihn nach dem Grund gefragt. Er erzählte mir, dass er gerade ein seltsames Erlebnis gehabt hätte: ein Verhör durch die Polizei.«
»Wir bezeichnen es als Vernehmung.«
Moon lächelte. »Sei’s drum, Trey hatte das Gefühl, dass er verhört worden war. Als ob Sie ihn wegen irgendetwas verdächtigen würden, nur weil er diese Frau kannte.«
»Die Bekannten eines Opfers zu kontaktieren ist für uns Routine.«
»Verstehe«, sagte Moon. »Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen diese Erfahrung nicht unbedingt angenehm finden.«
»Wie lange wird Trey schon vermisst?«
»Er war seit zwei Tagen nicht im Labor, und wir konnten ihn nicht erreichen. Einer von Treys Vorzügen ist seine Zuverlässigkeit. Wir bereiten gerade eine bedeutende Veröffentlichung vor, deshalb ist seine Mitarbeit besonders wichtig.«
»Vielleicht«, sagte ich, »wurde ihm der Druck zu viel.«
»Welcher Druck?«
»Durch diese Veröffentlichung, die zu seinen übrigen Aufgaben hinzukam.«
»Hmm«, sagte Moon. »Nein, das glaube ich nicht. Trey ist nicht der Typ, der sich verunsichern lässt.«
»Stressresistent. Die Vernehmung hat ihm trotzdem zu schaffen gemacht.«
»Er wirkte eher enttäuscht als besorgt. Weil ihm jemand so eine Brutalität zutraute.«
»Hat er den Mord als brutal bezeichnet?«
Moon leckte sich die Lippen. »Ich glaube, wir sind nicht auf die näheren Einzelheiten zu sprechen gekommen – offen gesagt interessiert mich so etwas nicht. Ich nehme an, er meinte den Mord im Allgemeinen. Ist das Töten eines anderen Menschen im Grunde genommen nicht immer brutal?«
»Als Sie und Trey nach Stanford gereist sind, waren Sie da die meiste Zeit zusammen?«
»Das klingt ja so, als wollten Sie ein Alibi bestätigt
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