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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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eine Weile zu knabbern haben werden: Bei diesem ersten Gespräch fiel auch Ihr Name.«
    Milo blinzelte, wirkte aber ansonsten gleichgültig. »Ist dem so?«
    »O ja«, sagte Kenten. »Er hat Sie als ein Beispiel dafür angeführt, was für ein toleranter Kerl er sei. Ich gebe seine kleine Ansprache mit etwas anderen Worten wieder, aber sie lautete in etwa folgendermaßen: ›Wissen Sie, Ed, bei der hiesigen Polizei gibt es einen Detective namens Sturgis, der schwuler ist als ein zweiter linker Schuh, aber er macht seine Arbeit. Manch anderen würde diese Lebensweise zutiefst abstoßen, aber ich behalte meine persönliche Abscheu für mich, so lange er weiter seine Arbeit macht. Sie können mir einen dreiäugigen Albinozwergschimpansen schicken, Ed, wenn er Verbrechen aufklärt, sorge ich dafür, dass er regelmäßig befördert wird‹.«
    »Dazu ist es leider noch nicht gekommen«, sagte Milo, »aber wir haben durchaus ein paar Primaten im Polizeidienst.«
    »Lieutenant, ›schwuler als ein zweiter linker Schuh‹ ist ein wörtliches Zitat. Ich habe mich damals gefragt, weshalb er ausgerechnet das Thema Homosexualität angesprochen hat, um seinen Standpunkt kundzutun. Als ich Jahre später erfuhr, was er über mich erzählte, wurde es mir klar. Er hält mich nicht nur für unaufrichtig, sondern ist auch fest davon überzeugt, dass ich schwul bin. Ich erkläre hiermit ganz offiziell, dass ich es nicht bin, aber wenn ich es wäre, könnte ich gut damit leben. Und wissen Sie auch, warum er mich für schwul hält?«
    »Warum, Sir?«
    »Ich habe beträchtliche Geldsummen für die Aidsforschung gespendet, darunter fünf Millionen für die hiesige Universität. Und warum habe ich das wohl getan, Lieutenant?«
    »Weil Sie es für eine gute Sache hielten, Sir.«
    »Das auch, Lieutenant. Ich habe der Aidsforschung den Vorzug gegeben, weil Major Andrew Jack Kenten, einer der besten Kampfpiloten, die die US Air Force jemals hervorgebracht hat, vor allem aber mein kleiner Bruder, den ich aufgezogen habe, als meine Eltern starben, einer der ersten Amerikaner war, die an dieser Seuche gestorben sind. Ihren Boss hat das nie interessiert, weil es von seiner Warte aus unmöglich ist zu verstehen, weshalb jemand aus anderen Gründen als aus Egoismus handelt.«
    Kenten drehte den Türknauf erneut um. Er lächelte. »Zugegeben, ab und zu trage ich Pastellfarben.«
    »Das sehe ich, Sir.«
    »Ihr Boss mag eine tüchtige Führungskraft sein und verdient auch eine gewisse Anerkennung für den derzeitigen Rückgang an Straftaten. Doch wir beide wissen, dass es Männer und Frauen wie Sie sind, die die eigentliche Arbeit leisten. Ungeachtet aller administrativen Fähigkeiten trägt er bei diesem Fall Scheuklappen, denn aus irgendeinem Grund möchte sein Sohn in Yale studieren.«
    »Aus irgendeinem Grund?«
    »Ich habe die Zeit dort genossen. Aber es kommt nicht darauf an, wo man seine Ausbildung erhält, Lieutenant, es kommt darauf an, was man damit macht. Wir beide wissen, dass es dem Polizeichef vor allem darum geht, die Schule nicht in ein schlechtes Licht zu rücken, bis die Zulassungsschreiben eingehen.«
    »Wenn Marty Mendoza ein Verdächtiger ist, würde man erst recht auf die Schule aufmerksam werden.«
    »Nicht, wenn er nicht mehr dort eingeschrieben ist und als Beispiel für eine schiefgegangene Fördermaßnahme für Benachteiligte hingestellt wird.« Kenten lief vor Wut rot an. »Für die Leute, die Schulen wie die Windsor leiten, sind Jungs wie Marty Leibeigene  – Dienstboten. Verrenke dir die Schulter, und du bist draußen.«
    »Man hat Elise immerhin damit betraut, ihm Nachhilfeunterricht zu geben.«
    »Eine Formalität, und das wusste sie auch. Deswegen hat sie sich auch davor gedrückt.«
    »Hat Marty Ihnen das so gesagt?«
    »Als ich ihn angerufen und gefragt habe, wie es liefe, sagte er, es bringe überhaupt nichts, weil sie mit dem Unterricht zu spät anfange, vorzeitig aufhöre und während der Stunde Anrufe entgegennehme. Für Marty war klar, dass er ihr schnurzegal war.«
    »Kam es zu sexuellen Annäherungsversuchen?«
    »Marty hat das verneint, aber er hat gesagt, dass einige dieser Anrufer Schüler waren und sie mit ihnen geflirtet hätte.«
    »Marty hat es verneint, nachdem Sie ihn gefragt haben?«
    »Ich habe ihn erst danach gefragt, nachdem er mir von diesen Anrufen erzählt hatte«, sagte Kenten. »Ich habe mich allerdings gefragt, ob er die Wahrheit vielleicht verschweigt, um seine eigene Verlegenheit zu

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