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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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begreifen, wie schwach und erbärmlich sie allmählich wurde. Wie war es möglich, dass ein Land wie meines in die Hände von Menschen fiel, die keine Ahnung hatten, wie sie es regieren sollten? Und warum war die übrige Welt so entschieden dafür? Ich blickte mich um und erkannte, dass die Menschen in Amerika und Europa dumm und schwach geworden waren. Der Fall der Berliner Mauer machte alles nur noch schlimmer. Meine Bewunderung hatte immer den Russen gegolten, aber sie ließen sich schnell von der gleichen Krankheit anstecken. Und ich kam zu dem Schluss, dass die Welt viel stärker sein würde, wenn ich sie beherrschte. Und um so vieles besse r …«
    »Vielleicht für Sie, Dr . Grief«, wandte Alex ein. »Aber für sonst niemand.«
    Grief ignorierte ihn. Die Augen hinter seinen roten Brillengläsern funkelten. »Es war von jeher der Traum einiger weniger Männer, die ganze Welt zu beherrschen«, sagte er. »Hitler war einer davon. Auch Napoleon, vielleicht auch Stalin. Große Männer! Bemerkenswerte Männer! Aber im 21 . Jahrhundert die Welt zu beherrschen erfordert mehr als militärische Stärke. Die Welt ist heutzutage viel komplizierter geworden. In wessen Händen liegt die wirkliche Macht? In den Händen von Premierministern und Präsidenten. Aber man findet auch Macht in der Industrie, in der Wissenschaft, in den Medien, im Ölgeschäft und im Interne t … Das moderne Leben gleicht einem großen Wandteppich und wenn man ihn unter Kontrolle haben möchte, muss man jeden einzelnen Faden in der Hand halten. Genau das nahm ich mir vor. Und auf Grund meiner einmaligen Stellung im ehemaligen Südafrika konnte ich es versuchen.« Grief holte tief Luft. »Was weißt du über Kerntransfer?«, fragte er.
    »Gar nichts«, erwiderte Alex. »Aber wie Sie ja bereits gesagt haben, bin ich ein englischer Schüler. Faul und dumm.«
    »Es gibt noch einen anderen Begriff dafür. Hast du schon mal etwas von Klonen gehört?«
    Alex musste sich beherrschen, um nicht loszulachen. »Sie meine n … wie Dolly, das Schaf?«
    »Für dich ist das vielleicht lustig, etwas aus Science-Fiction-Filmen. Aber die Wissenschaftler haben seit mehr als hundert Jahren nach einer Möglichkeit gesucht, genaue Abbilder von sich selbst zu schaffen. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und steht für ›Zweig‹. Stell dir vor, wie ein Zweig aus einem Ast entsteht, sich in zwei Teile spaltet. Das genau wurde mit Eidechsen, Seeigeln, Kaulquappen, Fröschen, Mäusen und am 5 . Juli 1996 sogar mit einem Schaf durchgeführt. Die Theorie ist ganz einfach. Kerntransfer. Der Kern wird einem Ei entnommen und durch den Zellkern eines Erwachsenen ersetzt. Ich will dich nicht mit Einzelheiten langweilen, Alex, aber es ist kein Scherz. Dolly war die perfekte Nachahmung eines Schafs, das sechs Jahre vor Dollys Geburt gestorben war. Über hundert Jahre wurde daran experimentiert und das war das Ergebnis. Und in all der Zeit hatten die Wissenschaftler den Traum, einen erwachsenen Menschen zu klonen. Und ich habe diesen Traum verwirklicht.«
    Er schwieg.
    »Wenn ich jetzt klatschen soll, müssen Sie mir die Handschellen abnehmen«, sagte Alex.
    »Ich will keinen Applaus«, schnarrte Grief. »Nicht von dir. Ich will dein Leben und das werde ich mir nehmen.«
    »Was also haben Sie geklont?«, erkundigte sich Alex. »Doch hoffentlich nicht Mr s Stellenbosch. Eine von ihrer Sorte reicht aus.«
    »Wo denkst du denn hin? Ich habe mich selbst geklont!« Dr . Grief umklammerte die Lehnen des Stuhls, ein König auf dem Thron seiner eigenen Wahnvorstellung. »Ich habe mit meiner Arbeit vor zwanzig Jahren begonnen«, erklärte er. »Ich habe dir ja erzählt, dass ich Wissenschaftsminister war. Ich besaß die Ausrüstung und das nötige Geld. Und zudem war ich in Südafrika. Die Regeln, die andere Wissenschaftler in anderen Ländern behinderten, galten nicht für mich. Ich konnte für meine Experimente Menschen – politische Gefangene – benutzen. Alles geschah im Geheimen. Ich arbeitete zwanzig Jahre lang ohne Unterbrechung. Und dann war ich bereit. Ich erleichterte die Regierung Südafrikas um etwas Geld und zog hierher.
    Das war 1981. Und sechs Jahre später, fast ein Jahrzehnt bevor ein englischer Wissenschaftler die Welt durch das Klonen eines Schafs überraschte, machte ich hier in Point Blanc etwas viel Spektakuläreres. Ich klonte mich selbst. Und zwar nicht nur einmal, sondern sechzehnmal. Ich schuf sechzehn genaue Abbilder von mir selbst. Mit meinem Aussehen,

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